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Der Widerstand

Der Widerstand

Titel: Der Widerstand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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man ihn auf eine sinnlose Mission geschickt hatte, um dann auf nichts weiter als einen einzigen Menschen zu treffen.
    Aber, ermahnte er sich, ärgere dich nicht zu früh. Es ist zwar nur ein Mensch, aber das da ist ein Transportfahrzeug, wie es von den Streitkräften benutzt worden war – und du kannst nicht sehen, was sich auf der Ladefläche befindet.
    Andererseits hatte er zwei leichte Auto-Kanonen als Schutz im Rücken, ganz zu schweigen von den zwei Zwölfern Infanterie. Selbst wenn sich auf dem Wagen etwas befand, das dort nicht sein sollte, würde es niemanden überraschen. Zudem war der Mensch, den er sehen konnte, nicht bewaffnet, und er wurde von ihm auf eine Weise betrachtet, die auf ihn wie angemessene Unterwürfigkeit wirkte.
    Vorausgesetzt, dass sie uns in den Einsatzbesprechungen irgendetwas Zutreffendes gesagt haben, was diesen elenden Planeten angeht, überlegte er mürrisch und startete das Übersetzungsprogramm seines persönlichen Computers.
    Sam Mitchell musterte den Alien aufmerksam und fragte sich, wie er sich nur aus dieser Situation retten sollte.
    Die hundeähnliche Kreatur blieb einige Meter von ihm entfernt stehen, dann hörte er ein seltsames zischendes Knarren, und gleich darauf …
    »Was machst du hier, Mensch?«, fragte eine mechanische Stimme, die aus einem kleinen Gerät am Gürtel des Alien schallte.
    »Ich warte auf einen Freund«, gab Mitchell zurück, wobei er darauf achtete, dass er langsam und deutlich sprach.
    »Tatsächlich?« Es war unmöglich, aus der künstlichen Stimme des Translators irgendeine Betonung oder Gefühlsregung herauszuhören, zudem hatte Mitchell keine Ahnung, wie er die Körpersprache der Shongairi deuten sollte. Dennoch hätte es ihn nicht gewundert, wenn die Frage sarkastisch gemeint war. »Und warum wartest du hier oben im Wald auf einen Freund, Mensch?«
    »Weil wir auf die Jagd gehen werden«, antwortete Mitchell. »Die Lebensmittel sind knapp geworden, seit … seit ihr hergekommen seid. Wir hoffen, Wild zu erlegen, damit wir unseren Familien etwas zu essen bringen können.«

    Ah! Zum ersten Mal auf diesem verfluchten Planeten habe ich es zur Abwechslung mal mit etwas zu tun, das ich verstehe, dachte Gunshail. Er verspürte sogar fast so etwas wie Mitgefühl, vielleicht sogar Sympathie mit dem abscheulich haarlosen Alien, der da vor ihm stand.
    Wenigstens sind die Kreaturen, die uns so viel Ärger machen, nicht auch noch Unkrautfresser, sagte er sich. Das ist ja wenigstens schon mal etwas. Aber nur, weil er sagt, dass er hier ist, um jagen zu können, heißt es noch lange nicht, dass das auch stimmt.
    »Ihr Fahrzeug erscheint mir etwas groß für nur zwei Jäger«, stellte die mechanische Stimme fest.
    »Rob hat keinen Truck, sondern nur einen Personenwagen … ein Fahrzeug, um Menschen zu befördern, das nur wenig Platz für Fracht hat, soll das heißen«, erwiderte Mitchell und zuckte übertrieben mit den Schultern, da er hoffte, der Alien würde die Bedeutung dieser Geste begreifen. »Ich gebe zu, dass der Truck zu groß ist, um ein paar erlegte Rehe zu transportieren, aber er war der einzige Wagen, den ich auftreiben konnte. Er war das einzige Fahrzeug, das mir zur Verfügung stand, will ich damit sagen.«
    Das war durchaus möglich, überlegte Gunshail. Er war sich nicht sicher, was ein »Reh« war, daher wusste er nicht, welche Ausmaße ein solches Tier hatte und wie groß ein Fahrzeug sein musste, um zwei oder drei Kadavern Platz zu bieten. Die Shongairi hatten bereits beobachten können, dass diese Menschen über eine erschreckende Vielfalt an unterschiedlichen Fahrzeugen verfügten. Vor allem hier in den »Vereinigten Staaten« konnte man manchmal den Eindruck bekommen, dass mehr Vehikel als Menschen existierten. Außerdem waren sie bereits wiederholt einzelnen Menschen oder Vertretern örtlicher Behörden begegnet, die diese vormals militärischen Fahrzeuge für ihre Zwecke nutzten.
    »Ich werde das Fahrzeug überprüfen«, verkündete die mechanische Stimme. »Tun Sie nichts, was meine Krieger beunruhigen könnte.«
    »Würde mir nicht mal im Traum einfallen«, erwiderte Mitchell so ernsthaft, wie er nur konnte.
    Gunshail sah zu seinen Leuten, die von der Ladefläche der Transporter gestiegen waren. Dann ließ er seine Ohren in Richtung des Fahrzeugs dieses Menschen zucken. Seine Soldaten hatten seine Seite der Unterhaltung in ihrer eigenen Sprache mithören können, daher wussten sie bereits, was er von ihnen erwartete.

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