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Der Widerstand

Der Widerstand

Titel: Der Widerstand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Sektionskommandant Brasik ließ seinerseits als Reaktion für den wortlosen Befehl die Ohren sinken.
    Dass Brasik alle Menschen wegen ihrer verdammten Perversität und ihrem Mangel an zivilisierter Moral von Grund auf hasste, war Gunshail bekannt, und er selbst hatte auch nicht allzu viel für Menschen übrig. Aber anders als der Sektionskommandant, der am liebsten jeden Menschen auf der Stelle erschossen hätte, der ihm über den Weg lief, damit Dainthar und Cainharn unter sich ausmachen konnten, wer denn nun seine Seele bekommen sollte (falls sie überhaupt an einen von ihnen ging), war Gunshail klar, dass sie früher oder später mit diesen Kreaturen einen Dialog würden beginnen müssen, anstatt sie einfach nach und nach alle umzubringen. Schließlich war das der Grund, wieso sie überhaupt mit der Eroberung begonnen hatten.
    Seine obersten Vorgesetzten hatten ihm genau diese Sache in sehr deutlichen Worten erklärt, nachdem es zu dem unerfreulichen Vorfall mit der menschlichen Frau und ihrem Nachwuchs gekommen war. Er fand ja immer noch, dass sein Bataillonskommandant das Ganze ein wenig übertrieben hatte. Woher hätte Gunshail denn wissen sollen, dass sie ein halbes Zwölf Junge auf dem Rücksitz hatte? Und dass sie unbewaffnet war? Sie hatte nicht angehalten, als er ihr genau das mit Zeichen zu verstehen gab, sondern sogar noch beschleunigt, weshalb sein Trupp das Feuer eröffnet musste! Jeder hätte so reagiert. Eigentlich war er sich auch gar nicht so sicher, inwieweit das Argument seiner Vorgesetzten zutraf, diese Frau sei in Panik geraten und habe versucht, ihr Junges zu beschützen. Überlebt hatte am Ende natürlich keiner von ihnen.
    Sicher, es war Vergeudung gewesen, das musste er auch zugeben. Und offenbar begriffen diese »Menschen« nicht, dass jeder ehrbare Jäger seine Beute aufaß – und dass es eine Beleidigung gegenüber der Beute gewesen wäre, hätte er sie nicht gegessen! Dennoch hatten sie sich immer wieder aufs Neue darüber ereifert. Trotzdem war er nach wie vor davon überzeugt, dass sein Verhalten nicht so völlig verkehrt gewesen war, und er vermutete, seine unmittelbaren Vorgesetzten sahen das auch so, sonst wären deren Tadel deutlich schärfer ausgefallen.
    Dennoch waren sie immer noch energisch genug gewesen, um ihre eigenen Vorgesetzten zufriedenzustellen. Außerdem hatten sie betont, dass Basislagerkommandant Teraik – der das recht provisorische Basislager Zwei Alpha am Rand der menschlichen Stadt »Greensboro« befehligte – die örtlichen Einwohner viel lieber zur Unterwerfung bewegen wollte, ohne sie nach und nach alle zu töten. Deshalb war er bereit, den Worten dieses Menschen Glauben zu schenken und davon auszugehen, dass er zumindest die Grundlagen eines ehrbaren Verhaltens beherrschte.
    Zumindest für den Augenblick. Wenn er wollte, konnte er es sich immer noch anders überlegen.
    »Scheiße«, murmelte Rob Wilson aufgebracht, als zwei der Aliens sich der Ladefläche von Mitchells Truck näherten. Sobald sie einen Blick darauf werfen konnten, würden sie im gleichen Moment erkennen, was sie dort zu sehen bekamen. Und dann würde es richtig hässlich zugehen.
    »Hast du die Drohne immer noch im Visier?«, fragte er im Flüsterton, ohne den Blick von Mitchell zu nehmen, während er die Haltung hinter seinem Springfield Armory MA9827 M1A stabilisierte.
    Im Gegensatz zu seiner Frau und seiner Schwester, die sich für ihre Gewehre mit 5.56-beziehungsweise 5.7-Millimeter-Patronen begnügten, vertraute Wilson auf die Durchschlagkraft seines .308 Winchester (in manchen Kreisen auch als 7.62 NATO) bekannt. Zu seiner Zeit war er ein einem Trupp zugeteilter Scharfschütze gewesen und hatte eine modifizierte und verbesserte Version des alten M14 benutzt, dem Original seines gegenwärtigen M1A. Diese Waffe war seine erste Liebe gewesen und es auch immer geblieben (jedenfalls, was Schusswaffen anging). Es hatte ihn nicht sonderlich überrascht, als das M4 mit seiner kürzeren effektiven Reichweite den US-Truppen zum Verhängnis wurde, als sie in den Bergen von Afghanistan aus deutlich größeren Entfernungen beschossen wurden. Das M16A4, das den Lauf des alten A2 beibehalten hatte, besaß eine größere Reichweite als das M4 mit seinem kürzeren Lauf, aber zu groß durfte die Entfernung zum Ziel dann trotzdem nicht sein.
    Er konnte es in Sachen wirklich große Reichweite nicht mit seinem Schwager aufnehmen, aber er kam verdammt nahe heran, und er wusste, er war besser als Dvorak,

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