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Der Widerstand

Der Widerstand

Titel: Der Widerstand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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deren zusätzliche Verteidiger sicher auch begrüßt werden.«
    Buchevsky legte den Kopf schräg und bemühte sich, den Gesichtsausdruck seines Gegenübers auszumachen. Das ging ihm alles viel zu schnell. Er wusste, er sollte sich Zeit nehmen, um das Angebot dieses Fremden in Ruhe abzuwägen. Aber das Einzige, was er verspürte, war tiefe Erleichterung darüber, dass die Männer, Frauen und Kinder – vor allem die Kinder –, für die ihm die Verantwortung unverlangt übertragen worden war, nun zumindest vorläufig vor dem Hunger- und Kältetod bewahrt würden.
    »Und wie sollen wir das anstellen, solange diese Hunde uns im Weg sind?«
    »Offenbar müssen wir diese Hunde erst einschläfern, Sergeant. Da meine Leute bereits in Stellung gegangen sind, damit sie sich um die zweite Patrouille kümmern, und da Sie sich diese Truppe hier vornehmen wollen, schlage ich vor, wir begeben uns beide wieder an die Arbeit. Ich nehme an, Sie wollen die Granate zünden, um das Signal zum Angriff zu geben, richtig?«
    Buchevsky nickte nur.
    »Ich sehe keinen Grund, warum Sie in dieser Hinsicht Ihren Plan ändern sollten. Geben Sie mir fünfzehn … nein, besser zwanzig Minuten, damit ich zu meinen Leuten zurückkehren und ihnen sagen kann, dass sie auf Ihr Zeichen warten sollen. Danach …«, wieder blitzten die weißen Zähne auf, und diesmal wusste Buchevsky, es war ein kaltes, grausames Lächeln, »… können Sie diesem Gesindel gern demonstrieren, dass Sie da sind. Gerne auch laut.«

.XXII.
    »Longbow« Torino kauerte im dichten Gebüsch gleich an einer Kreuzung der Interstate 89 mit einer Landstraße, fünf Meilen westlich jener Region, die einmal Concord, New Hampshire, gewesen war.
    Er wusste nicht so genau, was mit Concord geschehen war … oder besser gesagt: Er wusste nicht, warum sie das getan hatten. Was sich zugetragen hatte, das war ihm deutlich vor Augen geführt worden – ihm und seiner hageren, finster dreinblickenden Bande von Überlebenden. Die Gruppe bestand unter anderem aus einem halben Dutzend Polizisten und Leuten aus dem Department des Sheriffs (bei ihnen war auch ein etwas ramponierter FBI-Agent, der irgendwann einfach da war, ohne dass jemand so ganz genau wusste, woher er gekommen war) und mehreren bewaffneten Zivilisten. Als sie die Außenbezirke der verwüsteten Stadt erreichten, da kam ihnen als einzig logische Erklärung in den Sinn, dass es Concords Rolle als Hauptstadt des Bundesstaates gewesen sein musste, die die Shongairi dazu veranlasst hatte, sie gleich am ersten Tag dem Erdboden gleichzumachen. Andererseits hatte die Stadt mit noch nicht mal fünfundvierzigtausend Einwohnern ein sehr kleines Ziel dargestellt, wenn man überlegte, wie viele Menschen die Aliens an anderer Stelle ermordet hatten.
    Denkbar war natürlich auch, dass den Shongairi in der Umgebung von Concord irgendetwas Unerfreuliches widerfahren war. Eigentlich hielt er das sogar für die überzeugendere Erklärung. Nach dem zu urteilen, was er von den Überlebenden dieses Bundesstaates zu sehen bekommen hatte, die ihm unterwegs begegnet waren, schienen die Nachkommen von General John Stark dazu zu tendieren, dem Motto von New Hampshire – »In Freiheit leben oder sterben« – so bedingungslos zu folgen, wie er es ihnen vorgemacht hatte. Was dann die Vergeltungsmaßnahme der Shongairi nach sich gezogen hatte.
    Na, wenigstens wird das heute Nacht nicht noch mal passieren, überlegte er trübsinnig. Schließlich ist hier nichts mehr übrig, was man als Vergeltung zerstören könnte. Die verdammten Schlappohren haben ganze Arbeit geleistet!
    Er sah sich um und zog die Positionen der Frauen und Männer in Erwägung, die ihn begleiteten. Dabei versuchte er einmal mehr sich daran zu erinnern, wie er überhaupt hergekommen war. Vielleicht würde er es eines Tages nachvollziehen können, sofern es für sie alle überhaupt noch »eines Tages« gab. Im Augenblick war alles einfach zu vage.
    Er erinnerte sich daran, wie Admiral Robinson ihnen befahl, jeder solle seine F-22 bei Plattsburgh zurücklassen und sich auf dem Landweg absetzen. Er wusste auch noch, wie er dem Admiral hatte widersprechen wollen, doch der hatte natürlich recht gehabt. Ohne die Möglichkeit, neue Waffen an Bord zu nehmen und die Maschinen zu warten, waren die kostspieligen und leistungsfähigen Düsenjäger nutzlos. Zudem konnte es nur eine Frage der Zeit sein, bis die Shongairi herausfinden würden, wohin sie sich zurückgezogen hatten und – was viel schlimmer

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