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Der Widerstand

Der Widerstand

Titel: Der Widerstand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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und weitaus unerfreulicheren Grund für seine Beobachtung geben: Womöglich gab es kaum Überlebende, die die vernichtete Stadt hatten verlassen können.
    Ein anderes mögliches Argument war die Tatsache, dass es überhaupt nur wenige Straßen gab, die in diese Region führten, auch wenn diese ein großes Potenzial als Naherholungsgebiet besaß. Die DN-7C verlief zudem am östlichen, also am gegenüberliegenden Seeufer entlang. Es existierten nur ein paar Waldwege, auf denen man zu Basarabs Dörfern gelangen konnte, die wirkten, als stammten sie aus einer seit Langem vergessenen Vergangenheit, die, vom dichten Wald an den Hängen des westlichen Seeufers umgeben, vor den Blicken Neugieriger versteckt lagen. Obwohl sie nur wenige Kilometer vom Stausee entfern lagen, hatte man ohne einen Führer die größten Schwierigkeiten, auf die Siedlungen zu stoßen. Die Dörfer selbst hatten denn auch auf Buchevsky gewirkt, als sei er mit einer Zeitmaschine in eine Jahrhunderte entfernte Vergangenheit gereist.
    Was unter den gegebenen Umständen gar nicht so schlecht ist, überlegte er und starrte auf die Kerze, die zwischen Basarab und ihm auf dem Tisch stand. Dabei dachte er an die absolute Schwärze, die die Hütte zu allen Seiten umgab und die von keiner modernen Lampe gestört wurde. Da unten ist der Stausee mit seinen Turbinen zur Stromgewinnung, hielt er sich vor Augen, und diese Leute hier haben nicht einmal Elektrizität! Was wiederum heißt, dass von hier nichts ausgestrahlt wird, was die Shongairi empfangen könnten .
    Vor Monaten waren er, seine Amerikaner und die Rumänen von diesen Dorfbewohnern aufgenommen und – wie Basarab sie gewarnt hatte – von ihnen umgehend dazu verpflichtet worden, ihnen bei den Vorbereitungen für den Winter zu helfen. Mit ein Grund, wieso ihm der Salat so ausgezeichnet schmeckte, war zweifellos das Wissen, dass es nicht mehr lange dauern würde, bis es keinen Salat mehr gab. In diesem Winter würde niemand mit frischem Obst aus Kalifornien oder Florida versorgt werden. Was ebenfalls zu dem Thema gehörte, das sie beide diskutierten.
    Verdammt. Er konnte sich noch so sehr bemühen, nicht über Basarabs Vorschlag nachzudenken, irgendwie kam er dennoch immer wieder darauf zurück.
    Er seufzte und trank einen Schluck Bier, während er versuchte, seinen braunen Augen im Schein der Kerze nichts anmerken zu lassen.
    »Ob es uns gefällt oder nicht, mein Stephen«, sagte Basarab, »aber es muss überlegt werden. Und es muss jetzt gelöst werden, solange alle Beteiligten noch halbwegs gut versorgt sind. Solange wir unsere Vereinbarungen in gegenseitigem Vertrauen und Einvernehmen treffen können, ohne die zwangsläufig engstirnige Perspektive, mit der Menschen diskutieren, wenn sie bereits den Hungertod vor Augen haben.«
    »Mircea, ich wüsste keinen Grund, warum es mir gefallen sollte . Immer hat mir nichts von den Dingen gefallen, die sich ereignet haben, seit diese Scheißkerle angefangen haben, mit ihren verdammten Steinen nach uns zu werfen!«
    Basarab zog eine Augenbraue hoch, und Buchevsky wunderte sich selbst über den schroffen, hasserfüllten Tonfall, der sich in seine Stimme geschlichen hatte. Dieser Hass meldete sich manchmal völlig überraschend, wenn die Erinnerung an Trish und die Mädchen aus den Tiefen nach oben stieg und sich mit Reißzähnen in ihn verbiss, um ihm den Verlust und den Schmerz vor Augen zu führen.
    Ist es nicht beschämend, wenn das Beste, was mir zu den Menschen einfällt, die ich mehr als alles andere geliebt habe, die Tatsache ist, dass der Tod sie plötzlich ereilt hat, dass sie gar nichts davon mitbekommen haben dürften?, fragte er sich.
    »Mir sind sie auch nicht sympathisch«, entgegnete Basarab einen Moment später. »Aber geht es nicht genau darum? Es ist schwierig sich vor Augen zu halten, dass wir den Kampf nicht zu ihnen tragen. Andererseits jedoch, wenn Hunger und Verzweiflung andere zum Handeln treiben und das die Aufmerksamkeit der Aliens auf uns lenkt, dann wird es am Ende vergebens gewesen sein, dass wir uns nicht von unserem Stolz und unserem Willen haben leiten lassen.«
    Buchevsky nickte verstehend. Von Anfang an hatte Basarab immer wieder betont, wie wichtig es war, jeden Kontakt mit dem Feind zu vermeiden, wenn sie die Zivilisten beschützen wollten, für die sie die Verantwortung trugen. Und er hatte damit völlig recht gehabt. Sie hätten zeigen können, dass sie in der Lage waren, einzelne Patrouillen anzugreifen und den Shongairi

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