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Der Widerstand

Der Widerstand

Titel: Der Widerstand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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sind wach, mein Stephen.«
    Es war eine Aussage, keine Frage, wie ihm sogleich bewusst wurde. Als wollte die Stimme ihm versichern, dass es tatsächlich so war.
    Er drehte den Kopf zur Seite, doch es kam ihm so vor, als würde der einem anderen gehören. Es schien eine Ewigkeit zu dauern, diese Bewegung auszuführen, aber dann kam endlich Mircea Basarabs Gesicht in sein Blickfeld.
    Er kniff die Augen zusammen, um scharf zu sehen, doch das wollte ihm nicht gelingen. Er lag irgendwo in einer Höhle und schaute hinaus in die Nacht über den Bergen. Doch mit seinen Augen stimmte etwas nicht. Alles erschien ihm seltsam verschoben, und Blitze zuckten unablässig durch die Nacht.
    »Mircea.«
    Seine eigene Stimme hörte sich fremd an. So leise, so schwach.
    »Ja«, bestätigte Basarab. »Es ist ein gutes Zeichen, dass Sie wieder wach sind. Ich weiß, Sie werden mir das jetzt nicht glauben, aber Sie werden wieder gesund werden.«
    »Ich … nehme Sie … beim Wort.«
    »Das ist sehr klug von Ihnen.«
    Buchevsky musste nicht klar sehen können, er wusste auch so, dass Basarab flüchtig lächelte. Dabei bemerkte er, dass er selbst auch den Mund zu einem schwachen Lächeln verzog. Doch dann regte sich ein Schmerz in ihm, der von einer ganz anderen Art war.
    »Ich … hab’s verbockt.« Er musste angestrengt schlucken. »Tut mir leid … so leid. Die Kinder …«
    Tränen unter seinen Lidern brannten in den Augen, und er fühlte, wie Basarab nach seiner rechten Hand griff. Der Rumäne hob die Hand hoch und drückte sie gegen seine Brust, dann kam sein Geist dem von Buchevsky näher.
    »Nein, mein Stephen«, sagte er bedächtig, wobei er jedes Wort so betonte, als wollte er unbedingt sicherstellen, dass Buchevsky ihn auch verstand. »Sie haben nicht versagt, sondern ich. Das hier ist mein Fehler, mein Freund.«
    »Nein.« Buchevsky schüttelte schwach den Kopf. »Nein … Wir hätten … sie nicht … aufhalten können … selbst wenn Sie … hier gewesen … wären …«
    »Meinen Sie wirklich?« Jetzt war Basarab derjenige, der den Kopf schüttelte. »Dann irren Sie sich. Diese Kreaturen – diese Shongairi – hätten meine Leute niemals angerührt, wenn ich mich frühzeitig anders entschieden hätte. Wenn ich nicht entschieden hätte, in die Defensive zu gehen und nur zu versuchen, sie nicht zu provozieren, anstatt die Offensive zu wählen. Anstatt ihnen eine Lektion zu erteilen und sie auf eine Weise zu warnen, dass sogar sie begreifen, dass sie sich von meinen Bergen fern halten sollten. Hätte ich nicht so viel Zeit im Verborgenen verbracht, um jemand zu sein, der ich gar nicht bin. Sie beschämen mich, mein Stephen. Sie, der meinen Platz eingenommen und meine Pflicht erfüllt hat. Und der für mein Versagen mit seinem Blut bezahlt hat.«
    Buchevsky stutzte. Sein im Kreis rasendes Gehirn versuchte, Basarabs Worten einen Sinn zuzuordnen, aber es gelang ihm nicht. Aber das war vermutlich auch gar nicht so überraschend, wenn er sich vor Augen hielt, wie grässlich ihm zumute war.
    »Wie viele …?«, begann er.
    »Nur sehr wenige«, antwortete Basarab leise. »Ihr Gunny Meyers ist hier, obwohl es ihn noch schwerer erwischt hatte als Sie. Mich wundert nicht, dass diese Kreaturen Sie beide für tot gehalten haben. Außerdem Jasmine und Private Lopez. Die anderen … waren bereits gefallen, bevor Take und ich zurückkommen konnten.«
    Buchevskys Magen verkrampfte sich, als er die Bestätigung für das erhielt, was ihm bereits klar gewesen war. »Und die … Dorfbewohner?«
    »Sergeant Jonescu hat etwa ein Dutzend Kinder in Sicherheit bringen können«, ließ Basarab ihn wissen. »Er und die meisten seiner Männer starben, als sie die Shongairi aufzuhalten versuchten, während die Mütter mit ihren Kindern flohen. Sie sind bereits in den übrigen Dörfern aufgenommen worden. Die anderen …« Er zuckte mit den Schultern, schaute kurz zur Seite und drehte sich dann wieder zu Buchevsky um. »Die anderen sind nicht mehr hier. Aus irgendwelchen Gründen haben die Hurensöhne sie mitgenommen, und ich glaube, keinem von uns würden diese Gründe gefallen, wenn wir sie wüssten.«
    » Mein Gott!« Buchevsky kniff abermals die Augen zu. »Es tut mir leid. Meine Schuld«, wiederholte er.
    »Wenn Sie mich wirklich wütend machen wollen, dann reden Sie ruhig weiter diesen Unsinn«, knurrte Basarab ihn an. »Geben Sie die Hoffnung nicht auf. Ich bin davon überzeugt, dass dieser Angriff nur der Absicht diente, Gefangene zu nehmen. Es ging

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