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Der Widerstand

Der Widerstand

Titel: Der Widerstand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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irgendetwas bringen wird«, antwortete er. »Die haben längst ihren Entschluss gefasst. Außerdem geht es nicht nur um uns beide, und das weißt du so gut wie ich. Das haben die Shongairi klar und deutlich gesagt, die wir verhört haben. Natürlich weiß ich auch, dass wir beide ihnen ein Dorn im Auge sind. Und nach allem, was uns diese Hurensöhne erzählen konnten, bevor wir ihnen die Kehle aufgeschlitzt haben, ist ihnen hier in Nordamerika am schlimmsten zugesetzt worden. Das mag natürlich daran liegen, dass sie hier konzentrierter aufgetreten sind als anderswo. Also haben wir auch mehr gegen sie unternehmen können als der Rest der Welt. Aber genau das meine ich. Selbst wenn wir beide aufhören und uns morgen ergeben, wird uns die restliche Menschheit nicht folgen. So was liegt uns nicht, Abu Bakr. Verdammt, sieh dir doch nur eure eigenen Irren an, die immer noch Bomben gebastelt haben und mit Sprengstoffgürteln in Moscheen und Synagogen spaziert sind, als die Shongairi längst damit beschäftigt waren, unsere Welt in Schutt und Asche zu legen! Ich weiß so gut wie du, dass die meisten Moslems niemals auf die Idee gekommen wären, so etwas zu tun, aber die wahren Gläubigen, die hartgesottenen Fanatiker und Radikalen, die haben das gemacht. Weil sie sich ihrer Sache verschrieben hatten und weil diese Sache für sie wichtiger war als alles andere.
    So ticken Menschen nun mal. Das macht uns aus, so denken und fühlen und glauben wir. Egal, was wir beide tun, und egal, was die Shongairi machen, es wird immer irgendwo einen Menschen geben, der bereit ist, sein Leben zu opfern, wenn er zuvor wenigstens einen Shongair getötet hat. Die Menschen haben sich über die Jahrhunderte hinweg immer wieder neue Gründe geliefert, um sich gegenseitig zu hassen, und ich glaube, wir haben zu Genüge unter Beweis gestellt, dass dieser Hass lange, lange anhalten kann, selbst wenn der Grund dafür eigentlich etwas völlig Lachhaftes ist. Aber diese Hurensöhne haben die halbe Menschheit ermordet, obwohl keiner von uns ihnen jemals irgendetwas getan hat! Glaubst du, es gibt auf der Welt auch nur einen einzigen Menschen, der ihnen das verzeihen könnte?«
    El-Hiri sah ihn lange an, atmete tief durch und schüttelte den Kopf. »Wahrscheinlich nicht.«
    Torino nickte bestätigend. »Ich muss sagen, für interstellare Eroberer sind die Shongairi dümmer als die Steine, mit denen sie uns bewerfen. Aber ich habe das Gefühl, dass sie zumindest diese eine Eigenschaft begriffen haben. Deshalb wird es letztlich nichts ausmachen, ob wir uns ergeben oder nicht. Die haben entschieden, uns auszulöschen, und das werden sie auch tun. Das Einzige, was wir noch entscheiden können, dürfte die Frage sein, wie hoch der Preis ist, den sie für diesen letzten Sieg bezahlen müssen. Und ich kann dir versichern, Abu Bakr, ich werde sie das so teuer bezahlen lassen wie möglich. Es mag am Ausgang der Geschichte nichts ändern, aber wenn die meine gesamte Spezies auslöschen wollen, dann werde ich zuvor so viele von ihnen töten, wie ich nur kann.«
    »Wenn du es so formulierst, klingt es für mich überzeugend«, musste el-Hiri zugeben. »Aber ich finde trotzdem, du solltest nicht als Selbstmordattentäter enden, der einen Lastwagen voll Sprengstoff hochgehen lässt. Denk mal an dein Image, Mann. Du bist der Held der Luftschlacht von Washington, und du willst so in die Geschichte eingehen? Das ist was, was man von uns verrückten Turbanträgern erwartet, aber nicht von rational denkenden Ungläubigen.«
    »Es geht nicht anders«, beharrte Torino und deutete auf die riesige Waffe, die sie geschaffen hatten. »Das Ding da kriegen wir nur auf einem Lastwagen ins Lager, und um die Sicherheitsvorkehrungen zu überwinden, müssen wir einen von ihren Transportern nehmen. Aber jemand, der so groß ist wie du, hat in deren Lastwagen nicht genug Platz, um sich zu bewegen.«
    El-Hiri warf ihm einen mürrischen Blick zu, doch das Argument wies eine Logik auf, der er nichts entgegensetzen konnte. Sie hatten drei Shongair-Lastwagen gekapert, deren Funktionsweise leicht durchschaubar gewesen war. Die Bedienung war kinderleicht, und auch wenn man sich nicht so leicht an die eigenartige Lenkvorrichtung gewöhnen konnte, stellte das kein Problem dar, da ein guter Mechaniker sie ohne großen Aufwand durch ein gewöhnliches Lenkrad ersetzen konnte.
    Die eigentliche Schwierigkeit bestand darin, dass es für den Fahrer nicht viel Platz gab. Die drahtigen Shongairi waren

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