Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Widerstand

Der Widerstand

Titel: Der Widerstand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
Vom Netzwerk:
ansieht, ist er gar nicht mal so einladend, um hier leben zu wollen. Wenn wir am Ende doch alle Menschen töten, dann hätten wir uns auch gleich einen schönen, unbewohnten Planeten für unsere Expedition aussuchen können. Und was diese Welt angeht, sage ich nur: Rückzug unserer Leute und flächendeckende Zerstörung. Mich würde interessieren, wie das denjenigen gefallen würde, die Basislager Sieben überrannt haben.«
    Die Blicke der Lagerkommandanten trafen sich, und Barak sah in Fursas Augen die stumme Zustimmung. Jedes Schlachtschiff von Flottenkommandant Thikair genügte, um einen kompletten Planeten zu sterilisieren – oder um ihn in einen Haufen fliegender Trümmer zu zerschießen. Allerdings würde ein solches Vorgehen die Mitgliedsrassen der Hegemonie aufmerksam werden lassen, und die anschließende Untersuchung würde das Imperium viel zu sehr in den Mittelpunkt rücken, was verheerende Folgen nach sich ziehen könnte. Falls Thikair mit seiner Überlegung richtig lag, dass eine Rasse aus der Hegemonie die Situation tatkräftig manipulierte, dann wäre es wahrscheinlich ein schwerer Fehler, den nicht identifizierten Feind mit solch brisanter Munition zu versorgen. Andererseits …
    »Ich kann mir nicht vorstellen, dass der Flottenkommandant sich mit dieser speziellen Lösung des Problems vor allem anderen befassen wird, was er sonst noch zu erledigen hat«, äußerte sich Fursa zögerlich.
    »Natürlich nicht, und das sollte er wohl auch nicht«, stimmte ihm Barak zu. »Trotzdem würde ich darauf wetten, dass ihm dieser Gedanke längst durch den Kopf gegangen ist.«
    »Alle Posten«, befahl Brigadekommandant Caranth. »Melden Sie sich.«
    »Posten Eins, gesichert.«
    »Posten Zwei, gesichert.«
    »Posten Drei, gesichert.«
    »Posten Vier, gesichert.«
    Die Bestätigungen gingen in einem gleichmäßigen Rhythmus ein, und Caranths Ohren zuckten befriedigt … bis eine Pause folgte.
    Der Brigadekommandant war zunächst nicht besorgt, doch dann setzte er sich aufrechter hin. »Posten Fünf, melden Sie sich.«
    Nur Stille antwortete ihm.
    »Posten Fünf!«, rief er … und dann begann der Beschuss.
    Er sprang sofort auf und rannte zum gepanzerten Sehschlitz des Kommandobunkers, während sein Stab hinter ihm in Hektik ausbrach. Caranth starrte in die Nacht, sein Körper war steif vor Unglauben, als er das stroboskopartige Mündungsfeuer sah, dass die Schwärze zerriss. Nichts außer den Lichtblitzen der automatischen Waffen war zu erkennen, und das galt auch für die Sensoren. Und doch hatte seine Infanterie das Feuer auf irgendetwas eröffnet, und jetzt mischten sich auch noch die schweren, fest montierten Geschütze ein.
    » Wir werden angegriffen!«, schrie jemand über das Netz. »Posten Drei, wir werden angegriffen! Sie kommen durch d –«
    Die Stimme verstummte abrupt, und dann hörte Caranth andere Stimmen, die in Panik schrien und genauso plötzlich abbrachen. Es war so, als würde sich ein unsichtbarer, unaufhaltsamer Wirbelwind auf das Lager zubewegen, bei dem er seine Augen anstrengen konnte, wie er wollte – er konnte einfach nichts sehen.
    Die Stimmen der Schreienden wurden immer weniger, und dann verblassten sie zu einem Diminuendo, das noch schlimmer war als das Dröhnen der Waffen und die Explosionen der abgefeuerten Granaten, die mitten in dem detonierten, das niemand sehen konnte. Die Schüsse ebbten ab, ein letzter Aufschrei ging in abgrundtiefe Stille über, und Caranth bekam das Gefühl, dass sich sein Herz in einen Eisblock verwandelte.
    Die einzigen Geräusche wurden von seinem Stab aus Untergebenen verursacht, die verzweifelt versuchten, mit dem Kommandozentrum von Lagerkommandant Fursa oder zumindest mit einem der anderen Posten Kontakt aufzunehmen.
    Von überall schlug ihnen nur Schweigen entgegen, und dann auf einmal …
    »Was ist denn das?«, rief jemand, und als Caranth sich umdrehte, sah er, dass irgendetwas aus den Gittern des Lüftungssystems für den Bunker trieb.
    Gas!, dachte er. Haben sie es so angestellt? Aber das ist ein geschlossenes System, wie sollten sie da …?
    Sein Verstand war noch immer damit beschäftigt, die Frage zu Ende zu formulieren, als das Schwebende sich mit einem Mal verfestigte und die Finsternis mit der Wucht eines Hammers auf ihn herabstürzte.

.XXXVIII.
    »Du willst mich wohl verarschen, wie?«, sagte Abu Bakr el-Hiri, während er kopfschüttelnd zu Dan Torino sah, der den Blick prompt erwiderte. »Hörst du eigentlich auch die Scheiße, die du

Weitere Kostenlose Bücher