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Der Widerstand

Der Widerstand

Titel: Der Widerstand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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beide Hände, um jeden Einwand abzuwehren. »Wir sollten nichts überstürzen, immerhin haben wir das Ding ja noch nicht mal in den verdammten Laster geladen. Wir müssen uns heute Abend keine Gedanken darüber machen, wer den Wagen fahren soll. Außer natürlich, dass du ihn nicht fahren kannst, Abu Bakr. Du bist und bleibst zu groß.«
    »Du ebenfalls«, wandte Mus’ad ein.
    »Das glaube ich nicht. Aber ich bin auf jeden Fall groß genug, um dir einen Tritt in den Hintern zu verpassen, falls du versuchen solltest, den Wagen zu fahren.« Der junge Mann warf ihm einen finsteren Blick zu, was Torino mit einem Schulterzucken kommentierte. »Hey, ich sage ja nicht, dass es unbedingt so kommen wird, aber wir müssen heute Abend nichts entscheiden. Ich bin mir sicher, wir finden schon eine zivilisierte Lösung, wenn die Zeit gekommen ist. Wenn es nicht anders geht, entscheiden wir eben, indem wir Streichhölzer ziehen, okay?«
    »Das dürfte wohl die verrückteste Unterhaltung sein, die ich je mitgemacht habe«, meinte el-Hiri. »Und ich habe schon manches Verrückte miterlebt.«
    »Davon will ich gar nicht erst was hören!«, stoppte Torino ihn.
    »Na ja, es ist …«, begann el-Hiri, unterbrach sich aber, als jemand zu ihnen in die Garage kam.
    »Da will Sie jemand sprechen, Longbow«, sagte der Mann.
    »Und wer?«, fragte Torino.
    »Seinen Namen hat er nicht genannt. Ein großer Schwarzer – größer als Sie, Abu Bakr. Er sagt, er will mit Ihnen über den Angriff auf das Basislager sprechen.«

.XXXIX.
    Flottenkommandant Thikair fühlte sich unendlich alt, als er in der Stille seines Quartiers saß, auf das leere Display starrte und den Tag verfluchte, an dem er auf diese geniale Idee gekommen war.
    Es sah alles so einfach aus, überlegte er wie benommen. Es war ein vertretbares Risiko, und von dem Moment an, als unsere Soldaten auf dem Planeten landen wollten, ging alles schief. Und jetzt auch noch das.
    Zuerst der Überfall auf Basislager Sieben mit der Ermordung von Shairez und ihrem sämtlichen Personal.
    Dann, drei Wochen später, nach menschlicher Zeitrechnung, hatte es Fursa ereilt. Jeder Soldat in Basislager Sechs war getötet worden, und das in einer einzigen Nacht. In einem Zeitraum von weniger als einem Tageszwölftel waren zwei komplette, in Alarmbereitschaft versetzte Infanteriebrigaden sowie eine vollständige gepanzerte Brigade – die allen vorhergehenden Verlusten an Schwebern und Mannschaftstransportern zum Trotz die volle Stärke aufgewiesen hatte – genauso restlos ausgelöscht worden wie zuvor in Basislager Sieben.
    Und noch immer wussten sie nicht einmal ansatzweise, was eigentlich geschehen war.
    Ein einzelner Bericht war eingegangen, übermittelt von einem Zugführer, der behauptete, er werde von Personen angegriffen, die so aussahen wie Menschen. Aber Menschen, welche die Sturmgewehre komplett ignorierten, aus denen auf sie gefeuert wurde. Menschen, die von keinem Thermal- und keinem Bewegungssensor erfasst wurden. Menschen, die eigentlich gar nicht hätten da sein können .
    In dem Punkt muss Thairys recht gehabt haben, überlegte Thikair. Wer immer diesen Menschen auch hilft, er muss über Holo-Projektoren verfügen, mit denen er unsere Soldaten ablenkt, verwirrt und in Angst und Schrecken versetzt. Natürlich haben unsere Leute sofort diese Bedrohung unter Beschuss genommen, ohne sich erst einmal die Frage zu stellen, ob die Thermalsensoren vielleicht nur deshalb nichts anzeigten, weil diese Menschen gar nicht dort waren! Die Menschen waren für sie von Anfang an ein Albtraum, da ist es kein Wunder, dass sie in den kursierenden Gerüchten als Nachtdämonen bezeichnet werden! Und während unsere Soldaten auf elektronische Phantome schießt, schleichen sich die realen Feinde unbemerkt an ihnen vorbei, um ihnen in den Rücken zu fallen.
    Er hielt sich das wieder einmal vor Augen, aber tief in seinem Inneren hatte es nichts zu bedeuten … jedenfalls nicht mehr.
    Nicht mehr, seit Basislager Zwei Alpha auf dieselbe Art und Weise ausgelöscht worden war wie zuvor Sieben und Sechs. Diesmal hatte es aus dem Lager überhaupt keine Meldungen mehr gegeben, stattdessen war es einfach komplett verstummt, was viel beängstigender war als jede noch so schreckliche Meldung. Anstatt sofort zu handeln und selbst die Entscheidung zu treffen, dem Lager zu Hilfe zu eilen – oder wenigstens herauszufinden, was sich dort abgespielt hatte –, war Thairys’ einzige Reaktion die gewesen, mit ihm Kontakt

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