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Der Widerstand

Der Widerstand

Titel: Der Widerstand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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recht kein Scoutschiff, kein Zerstörer und auch kein Kreuzer.
    Es dauerte keine fünfundvierzig Sekunden, dann waren alle Kriegsschiffe vernichtet worden … und mit ihnen alle Transportschiffe.
    »Verbinden Sie mich mit Jainfar!«, brüllte er Ahzmer an. »Finden Sie heraus, was …«
    »Vom Schiff des Geschwaderkommandanten kommt keine Antwort«, platzte Ahzmers Kommunikationsoffizier heraus. »Auch keine Reaktion von den übrigen Schlachtschiffen!«
    »Was?« Thikair starrte den Offizier ungläubig an, dann ertönten auf einmal gellende Sirenen.
    Ruckartig wirbelte er herum und schaute erneut auf den Hauptschirm. Das Blut gefror ihm in den Adern, als auf den Bereitschaftsanzeigen leuchtendrote Lampen aufflammten. Der Maschinenraum schaltete sich ab, dann das Gefechtsinformationszentrum, die Waffenhauptkontrolle, ebenso die Bereiche Zielverfolgung, Raketenabwehr und Astrogation.
    Und dann fiel auch noch die Energieversorgung der Brücke auf dem Flaggschiff aus. Die Hauptbeleuchtung schaltete sich ab, die Brücke wurde in Dunkelheit getaucht, und noch bevor die Notbeleuchtung ansprang, hörte er jemanden ein Stoßgebet flüstern.
    »Kommandant?«
    Ahzmers Stimme klang brüchig, aber als Thikair sich zu ihm umwandte, brachte er selbst überhaupt keinen Ton heraus. Er konnte nur wie gelähmt dastehen, da sein Verstand sich weigerte, sich mit diesen völlig unmöglichen Ereignissen zu beschäftigen.
    Im nächsten Moment glitten die Panzertüren der Brücke zur Seite, und Thikair wollte seinen Augen nicht trauen, als er einen Menschen hereinkommen sah.
    Alle Offiziere auf der Brücke waren bewaffnet, und Thikair zuckte zusammen, als ein Dutzend Handfeuerwaffen gleichzeitig abgefeuert wurde – ohne irgendeine Wirkung zu erzielen.
    Nein, das stimmte so nicht, widersprach eine leise, fast betäubte Stimme in seinem Kopf. Die Kugeln flogen durch den Körper des Menschen hindurch und prallten vom Schott hinter ihm ab, aber der nahm davon keine Notiz. Er war nicht verletzt, es floss kein Blut. Seine Kleidung flatterte, als würde ein kräftiger Wind wehen, doch der Körper hätte ebenso gut aus Rauch bestehen können, da er keinerlei Widerstand bot und keine Verletzungen davontrug.
    Der Mensch stand nur da und sah sie alle an, aber nur einen Augenblick später nahmen drei weitere Personen Gestalt an. Es waren drei Menschen … nur drei von ihnen, jedoch genügten die vollauf.
    Thikairs Verstand war von dem Anblick so überwältigt, dass er nicht einmal daran dachte, in Panik auszubrechen, während die drei Gestalten zu verschwimmen schienen. Es wirkte, als hätten sie sich zur Hälfte in Rauch verwandelt, der sich mit unglaublicher Schnelligkeit durch die Luft auf dem Kommandodeck nach vorn bewegte. Er hüllte Thikairs Offiziere ein, und dann hörte er die Entsetzensschreie der Shongairi, die noch ein Stück weit entfernt waren und den Rauch auf sich zukommen sahen. Nur einen Moment später nahmen die Schreie ein röchelndes Ende.
    Dann war Thikair der einzige noch lebende Shongair auf der Brücke.
    Sein Körper bestand darauf zusammenzubrechen, doch die Knie weigerten sich beharrlich einzuknicken. Zusammenzubrechen hätte für ihn bedeutet, sich erst einmal bewegen zu müssen, aber etwas, das von den grünen Augen des zuerst aufgetauchten Menschen ausstrahlte, hinderte ihn daran.
    Dieser Mensch überquerte das von Leichen übersäte Deck und blieb vor Thikair stehen, die Hände auf dem Rücken verschränkt, während die drei anderen Eindringlinge sich wie eine Ehrengarde hinter ihn stellten.
    Der Grünäugige war der Kleinste in der Gruppe, zwei andere waren deutlich größer und trugen gescheckte Tarnkleidung, wie sie vom Militär der Menschen bevorzugt wurde. Der Größere der beiden, dessen Tarnkleidung eher sandfarben gehalten war, besaß braune Augen, seine Haut war so dunkel wie die Nacht. Der andere hätte als dessen Antithese auftreten können, da seine Kleidung mehr für einen Wald geeignet war, während er blaue Augen und helle Haut hatte und sein Haar blond war. Der dritte war nur ein bisschen größer als der Anführer, auch seine Augen waren grün, aber ihnen fehlte der brennende Hass, den der erste Mann ausstrahlte, der Thikair in seinem Bann hielt.
    Die Stille zerrte an Thikairs Nerven, als würde man sie mit einer weißglühenden Pinzette traktieren. Dann endlich begann der Mann zu reden.
    »Sie müssen sich viele Fragen gefallen lassen, Flottenkommandant Thikair«, sagte er leise … und in perfektem

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