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Der Widerstand

Der Widerstand

Titel: Der Widerstand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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ganz versessen darauf, mir vor ihrem Ende noch so viel wie möglich zu erzählen. Und als ich mich in den Datenbanken Ihrer Neuraledukatoren umgesehen habe, da habe ich noch viel mehr erfahren. Und natürlich waren auch all Ihre Lagerkommandanten sehr mitteilsam, als eine Basis nach der anderen ausgelöscht wurde. Ich kenne die Pläne Ihres Imperiums, Flottenkommandant. Ich weiß, wie die Hegemonie entstanden ist und wie sie aufgebaut ist. Ich weiß auch, welche Haltung der Rat zur menschlichen Rasse eingenommen hat und wie gleichgültig er das Schicksal einer ganzen Welt in die Hände von mordlüsternem Ungeziefer gelegt hat, das zwei Drittel der gesamten Bevölkerung einfach auslöschte. Und das auch noch die restlichen Menschen ermordet hätte, nur weil die es gewagt hatten, sich gegen Invasoren zur Wehr zu setzen, die ohne jede Provokation über ihre Welt hergefallen sind.
    O ja, Flottenkommandant, ich habe sehr viel gelernt, und ich werde Ihre Edukatoren auf der Erde zurücklassen, damit jedes atmende menschliche Wesen sich mit allem vertraut machen kann, was es über die Hegemonie zu wissen gibt. Ihnen ist vielleicht aufgefallen, dass wir Ihre industriellen Schiffe verschont haben. Was glauben Sie, was ein Planet voller Menschen mit einer solchen Ausgangsbasis in den nächsten Jahrhunderten bewerkstelligen wird? Und was glauben Sie, wie diese Menschen auf das reagieren werden, was der Hegemonierat Ihnen dieser Welt anzutun gestattete? Würden Sie sagen, dass der Rat sich darüber freuen wird?«
    Thikair schluckte wieder, obwohl seine Kehle vor Angst wie zugeschnürt war. Dann legte der Mensch den Kopf schräg.
    »Ich kann mir nicht vorstellen, dass der Rat sehr glücklich darüber sein wird, Flottenkommandant. Aber machen Sie sich deswegen keine Sorgen. Ich verspreche Ihnen, der Zorn des Rats wird für Ihr Imperium keine Folgen haben. Immerhin können diese Schlachtschiffe doch einen ganzen Planeten zerschmettern, nicht wahr? Und welche Ihrer Welten würde auch nur einen Augenblick lang vermuten, dass für sie von einem ihrer eigenen Schiffe eine Gefahr ausgehen könnte?«
    »Nein«, brachte Thikair leise heraus, während sein Blick zum Hauptschirm zuckte, auf dem die grünen Symbole, die für die Schlachtschiffe standen, sich weiter von der Erde entfernten. »Bitte nicht …«
    »Was glauben Sie, wie viele menschliche Väter und Mütter genau das Gleiche gesagt haben, als sie mitansehen mussten, wie Sie deren Kinder vor ihren Augen umgebracht haben?«, gab der Mensch in eisigem Tonfall zurück, während Thikair leise schluchzte.
    Der Mensch sah ihn ohne einen Hauch von Mitgefühl an, bis er auf einmal den Kopf zur Seite drehte. Das grüne Leuchten wich aus seinen Augen, ihr Ausdruck schien sanfter zu werden, als er den größeren Mann ansah, der neben ihm stand.
    »Sorg dafür, dass ich so menschlich bleibe, wie du nur kannst, mein Stephen«, sprach er leise auf Englisch. »Sorg dafür, dass ich bei Verstand bleibe. Halte mir vor Augen, warum ich mich so bemüht habe zu vergessen.«
    Der dunkelhäutige Mensch sah ihn an und nickte, dann bewegten sich die grünen Augen zurück zu Thikair.
    »Ich glaube, du hast mit ihm noch eine Rechnung offen, mein Stephen«, sagte er, woraufhin der größere, dunkelhäutigere und nicht annähernd so erschreckende Mensch zu lächeln begann.
    »Ja, das stimmt«, antwortete er mit tiefer, polternder Stimme.
    Thikair quiekte wie ein kleines gefangenes Tier, als sich ihm die kräftigen dunklen Hände näherten.
    »Das hier ist für meine Töchter«, erklärte Stephen Buchevsky.

Epilog
Planet Erde
Im Jahr 1 des Terranischen Imperiums

Dave Dvorak stand da und starrte hinauf in den eisigen Nachthimmel, einen Arm hatte er um die Schultern seiner Frau gelegt. Sein anderer Arm war immer noch ruhiggestellt, aber er befand sich auf dem Weg der Besserung. Und so wie es aussah, sollte Hosea MacMurdo doch noch die Gelegenheit bekommen, seine Schulter wiederherzustellen.
    Überhaupt sollten viele Dinge »doch noch« geschehen. Seine Kinder konnte leben und erwachsen werden, sie konnten selbst auch Kinder haben. Sein Land würde aus den Trümmern der angerichteten Verheerungen auferstehen. Andere Nationen überall auf der Welt würden sich ebenfalls aufrappeln. Das Leben konnte weitergehen. Zwar waren unzählige Tote zu beklagen, doch das Leben konnte weitergehen. Die ganze Welt hatte letztlich doch noch überlebt.
    »Kaum zu glauben, nicht wahr?«, murmelte Sharon.
    Er sah sie an und

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