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Der wilde Planet

Der wilde Planet

Titel: Der wilde Planet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Scalzi
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»Sie ist groß.«
    »Das weiß ich, Chad. Ich habe sie entdeckt, falls Sie sich erinnern.«
    »Nein.« Bourne blieb vor der Tür zum Besprechungszimmer stehen. »Sie glauben nur, etwas zu wissen. Aber die Ader ist noch viel größer, als Sie glauben. Sie hat hier und zu Hause schon sehr viel Aufmerksamkeit erregt. Sie wurde als Priorität eingestuft.«
    »Was genau bedeutet das?«
    »Versprechen Sie es mir, Jack«, sagte Bourne. »Als Subunternehmer, der die Ader entdeckt hat, steht es Ihnen zu, Ihre persönlichen Interessen zu verfolgen. Und wir sind durch den Nutzungsvertrag verpflichtet, Sie über alles zu informieren. Und das werde ich auch tun. Aber Sie müssen mir versprechen, dass Sie sich benehmen.«
    »Sonst was?« Jetzt war Holloway sehr neugierig geworden.
    »Es gibt kein ›Was‹, Jack«, sagte Bourne. »Hier geht es nur um uns beide, die sich gegenseitig mit Nadeln piksen, um zu sehen, wer als Erster schreit. Ich will Ihnen nicht drohen. Ich stelle keine Forderung. Ich habe lediglich eine Bitte an Sie. Verhalten Sie sich bitte anständig.«
    Holloway schwieg eine Weile. »Sie wollen mir also sagen, dass dieser Fund richtig groß ist?«, fragte er schließlich.
    »Ja«, antwortete Bourne.
    »Wie groß?«
    »Sehr groß. Wenn ich nicht zufällig im Auftrag von ZaraCorp für Sie zuständig wäre, würde ich nicht einmal in die Nähe dieser Besprechung gelangen können – höchstens wenn ich mich zum Kantinenpersonal versetzen lasse und auf die Gelegenheit hoffe, den Teilnehmern Erfrischungen bringen zu dürfen.«
    »Und inwiefern unterscheidet sich das von Ihrem sonstigen täglichen Leben?«
    »Mensch, Jack!«, sagte Bourne. »Haben Sie mir überhaupt zugehört?«
    »Das sollte ein Scherz sein.«
    »Sie haben schon bessere Witze erzählt.« Bourne sah Holloway verwundert an, als er sein plötzliches Lächeln bemerkte. »Was ist los?«
    »Auch in diesem Fall ist es schon das zweite Mal, dass jemand heute so etwas zu mir sagt.«
    »Jack!«
    »Entspannen Sie sich, Chad. Ich habe Sie verstanden. Ich werde mich benehmen. Versprochen.«
    »Danke«, sagte Bourne.
    »Aber nach alldem hoffe ich für Sie, dass diese Besprechung die hochgesteckten Erwartungen erfüllt.«
    »Wir werden sehen«, sagte Bourne. Er öffnete die Tür zum Besprechungszimmer. Darin war die komplette Führungsriege der hiesigen ZaraCorp-Verwaltung versammelt.
    »Das ist in der Tat beeindruckend«, bemerkte Holloway leise zu Bourne, der jedoch nichts mehr sagte.
    »Und hier ist der Mann, der dafür verantwortlich ist, dass die nächste Jahresbilanz der Zarathustra Corporation äußerst beeindruckend ausfallen wird«, sagte Alan Irvine, Vizepräsident von ZaraCorp und Planetarer Geschäftsführer für Zara XXIII . Er lächelte und erhob sich von seinem Stuhl, um Holloway die Hand zu schütteln. Dabei schlug er ihm eine Spur zu herzhaft auf den Rücken. »Mr. Holloway. Sie sind uns allen aufs Höchste willkommen.«
    »Danke«, sagte Holloway.
    »Bitte setzen Sie sich.« Irvine zeigte auf einen leeren Stuhl am Tisch. Es war der einzige. Bourne würde die Besprechung offenbar im Stehen verfolgen, zusammen mit mehreren anderen Untergebenen, die unauffällig die Wände säumten. »Ich vermute, der Rest der hier versammelten Crew ist Ihnen vertraut.«
    »Ja.« Holloway blickte einmal den Tisch entlang und nickte. »Ich war schon auf mehreren Betriebsfeiern von ZaraCorp.«
    »Natürlich«, sagte Irvine. »Ich glaube mich erinnern zu können, Sie an der Seite dieser Biologin gesehen zu haben. Warner?«
    »Wangai«, sagte Holloway.
    »Die Inderin?«, fragte Irvine.
    »Kenianerin«, sagte Holloway. »Aus Oxford.«
    »Richtig«, sagte Irvine. »Haben Sie noch Kontakt zu ihr?«
    »Unser letzter Kontakt liegt keine Stunde zurück.«
    »Wunderbar!« Irvine drehte sich um und deutete auf eine Person in der Runde. »Hier ist jemand, den Sie zweifellos noch nicht kennen. Mr. Holloway, das ist Wheaton Aubrey der Siebente. Im Rahmen einer Inspektionstour besucht er derzeit alle ZaraCorp-Niederlassungen und hielt sich zufällig hier auf, als Sie Ihren Fund meldeten. Vielleicht haben Sie seinen Namen schon einmal gehört.«
    »Sicher. Auf allen meinen Schecks steht ein sehr ähnlicher Name«, sagte Holloway und spürte, wie Bourne hinter ihm erstarrte. Seine Äußerung kam einem unanständigen Benehmen gefährlich nahe. Zum Glück reagierte die Runde am Tisch mit einem leisen Lachen.
    »So ist es«, sagte Irvine. »Und wahrscheinlich werden Sie in nicht allzu

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