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Der wilde Planet

Der wilde Planet

Titel: Der wilde Planet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Scalzi
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Büro ist klimatisiert.«
    »Ihr Büro ist wahrscheinlich verwanzt«, sagte Holloway.
    »Also sind Sie nicht nur ein Quälgeist, sondern auch noch ein paranoider Quälgeist.«
    »In den letzten Wochen wurde mein Gleiter sabotiert und mein Haus bis auf den Fußbodenbelag niedergebrannt. Ich finde, das berechtigt mich zu einer gewissen Paranoia. Außerdem habe ich ein paar Dinge zu sagen, die niemand außer Ihnen hören soll.«
    »Außer den Stimmen in Ihrem Kopf«, sagte Bourne.
    »Sehr witzig.« Holloway blieb stehen, als Carl an einem besonders interessanten Bäumchen schnupperte. »Hören Sie, Chad. Wir beide haben unsere Probleme miteinander. Und ich gebe gern zu, dass viele dieser Probleme meine Schuld sind. Und ich weiß, dass es Zeiten gab, in denen Sie alles darangesetzt haben, mir das Leben etwas schwerer zu machen, weil ich alles darangesetzt habe, Ihnen das Leben etwas schwerer zu machen. Würden Sie mir so weit zustimmen?«
    »Ja«, sagte Bourne nach einer knappen Minute.
    Carl hatte die Untersuchung des Bäumchens abgeschlossen und eine Nachricht für künftig vorbeikommende Hunde hinterlassen. Die drei setzten den Spaziergang fort.
    »Gut«, sagte Holloway. »Es gab also Höhen und Tiefen. Aber es gibt eine Sache, die ich an Ihnen bewundere, Chad. Sie sind im Grunde ein anständiger Kerl. Es gab Zeiten, da haben Sie mich von ganzem Herzen gehasst, aber Sie haben mich immer wieder zu dieser blöden Feier eingeladen, die Sie einmal pro Jahr für Ihre Prospektoren veranstalten. Wenn wir verhandelt haben, waren Sie immer fair – und ich weiß, dass das nicht auf jeden Ansprechpartner für die Subunternehmer von ZaraCorp zutrifft. Mann, Sie mögen sogar meinen Hund!«
    »Er ist ein guter Hund«, sagte Bourne. »Besser, als Sie verdient haben.«
    »Das ist der Punkt, nicht wahr?«, sagte Holloway. »Ich hatte schon immer bessere Leute um mich, als ich verdient habe. Carl. Isabel. Sullivan, auch wenn er jetzt mit meiner Ex zusammen ist. Und sogar Sie, Chad. Auf Ihre nervige Art sind auch Sie jemand, den ich eigentlich gar nicht verdient habe. Mir ist klar, dass ich großes Glück im Leben gehabt habe.«
    »Was für mich ein großes Mysterium darstellt«, sagte Bourne. »Wirklich.«
    Darüber musste Holloway lächeln. »Und weil Sie sich mir gegenüber immer so anständig verhalten haben, wollte ich Ihnen etwas sagen. Ich glaube, dass Sie kurz davor stehen, ganz tief in die Scheiße zu geraten.«
    Bourne blieb stehen. »Was zum Teufel soll das heißen?«
    »Sie haben einen Gleiter«, sagte Holloway.
    »Einen Firmengleiter«, sagte Bourne. »Was ist damit?«
    »Ich glaube, wenn Sie heute in Ihr Büro zurückkehren, werden Sie feststellen, dass er beschlagnahmt wurde.«
    »Was?«, sagte Bourne. »Warum? Von wem? Von Ihnen?«
    »Nicht von mir. Ich vermute, er wurde als Beweis von dem Anwalt beschlagnahmt, der Joe DeLise in der Vorverhandlung vertritt, die ich heute beantragt habe, weil er mein Haus abgefackelt hat.«
    »Was hat Joe DeLise mit meinem Gleiter zu tun?«
    »Soweit bisher bekannt ist, wahrscheinlich überhaupt nichts«, sagte Holloway. »Und genau das ist der entscheidende Punkt, Chad. Wenn man Ihren Gleiter beschlagnahmt, wird man ihn vermutlich genauer untersuchen, und ich habe den starken Verdacht, dass man daran Reste von Löschschaum finden wird. Dieselbe Art von Löschschaum, mit dem das Feuer auf meinem Anwesen eingedämmt wurde.«
    Bourne wirkte verwirrt. »Und wieso habe ich das Zeug an meinem Gleiter?«
    »Offensichtlich, weil Ihr Gleiter in der Nähe meines Hauses war, als es abbrannte.« Holloway setzte sich wieder in Bewegung. Er wollte vermeiden, dass sie sich längere Zeit an derselben Stelle aufhielten. »Es könnte auch noch ein paar andere Hinweise geben, aber ich vermute, dass DeLises Anwalt diesen Punkt zum Anlass nehmen wird, um begründete Zweifel an meiner Behauptung zu wecken, er hätte mein Haus angezündet.«
    »An dem Tag, als ihr Haus abbrannte, bin ich gar nicht damit geflogen«, sagte Bourne.
    »Wo waren Sie?«, fragte Holloway.
    »Ich hatte mir den Tag freigenommen. Eigentlich sollte ich zu Ihrer Anhörung wegen der Fuzzys gehen, aber als ich an diesem Morgen aufwachte, ging es mir nicht gut, so dass ich beschloss, darauf zu pfeifen. Ich habe mich den ganzen Tag lang in meinem Apartment aufgehalten.«
    »War jemand bei Ihnen?«, fragte Holloway.
    »Nein.«
    »Also gibt es niemanden, der bezeugen kann, dass Sie den ganzen Tag lang geschlafen haben.«
    »Worauf wollen Sie

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