Der Winterschmied
verstehst du, für...«
Eine grüne Hand traf sie im Gesicht, doch durch den Gummi tat es nicht sehr weh.
»Hör auf, Schwachsinn zu faseln! Ich habe dich für clever gehalten! Ich habe echt keine Ahnung, was das alles zu bedeuten hat, aber wenn das Ding hinter mir her wäre, würde ich nicht herumstehen und Schwachsinn faseln!« Annagramma zog sich die Böse-Hexe-De-Luxe-Maske mit gespenstisch baumelndem Popel wieder ganz vors Gesicht, rückte den Popel zurecht und drehte sich zu den Dorfbewohnern um, die die ganze Zeit über wie angewurzelt dagestanden hatten. »Was starrt ihr so?«, rief sie. »Habt ihr noch nie eine Hexe gesehen? Kehrt heim! Oh, und morgen komme ich mit einem Abführmittel für deinen kleinen Sohn, Frau Fuhrmann!«
Die Leute starrten in das grüne Gesicht, auf die faulen Zähne, das stinkende Haar und den großen Popel, der in Wirklichkeit aus Glas bestand - und ergriffen die Flucht.
Immer noch trunken von Entsetzen und Erleichterung, wiegte Tiffany sich sachte vor und zurück und murmelte: »Genug Eisen für einen Nagel«, bis Annagramma sie schüttelte. Die dicken Schneeflocken fielen jetzt so schnell, dass sie kaum mehr ihr Gesicht sehen konnte.
»Tiffany, Besen. Besen, flieg!«, sagte Annagramma. »Flieg weit weg! Hast du verstanden? Bring dich in Sicherheit!«
»Aber er... das arme Ding glaubt...«
»Ja, ja, das ist bestimmt alles sehr wichtig«, sagte Annagramma und zerrte sie zur Hüttenwand, wo ihr Besen lehnte. Halb schob, halb hob sie Tiffany hinauf und schaute dann nach oben. Schnee strömte wie ein Wasserfall vom Himmel.
»Er kehrt zurück!«, fauchte sie und murmelte einige leise Worte. Der Besen sauste sofort in die Luft und verschwand im verblassenden, von Schnee erfüllten Licht.
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10. Nach Hause
O ma Wetterwachs sah von ihrer Untertasse mit Tinte auf, in der Tiffany im Weiß eines Schneesturms verschwand. Sie lächelte, aber bei Oma Wetterwachs bedeutete das nicht unbedingt, dass etwas Angenehmes geschah.
»Wir hätten ihn leicht erledigen können«, sagte Rob Irgendwer vorwurfsvoll. »Hättest du uns bloß gelassen.« »Vielleicht«, erwiderte Oma. »Aber vielleicht hätte er euch auch zu Eis erstarren lassen. Außerdem erwartet die Kleinen Freien Männer eine größere Aufgabe. Ihr müsst zwei Dinge für eure große kleine Hexe tun. Das eine ist schwer und das andere sehr schwer.«
Die Laune der Größten besserte sich, als sie das hörten. Sie waren überall in Nanny Oggs Küche. Einige von ihnen hockten auf Nanny Ogg selbst, und es schien Fräulein Tick erhebliches Unbehagen zu bereiten, von ihnen umgeben zu sein. Im Gegensatz zu Fräulein Tick hatten die Wir-sind-die-Größten nur selten Gelegenheit zu einem Bad.
»Zunächst müsst ihr für sie in die... Unterwelt gehen und die echte Sommerfrau holen«, sagte Oma.
Die bedeutungsvolle Pause schien die Größten nicht weiter zu stören.
»Oh, klar, machen wir«, erwiderte Rob Irgendwer. »Wir können überall rein. Un' das is' die sehr schwere Sache?«
»Und auch wieder heraus?«, fragte Oma.
»Aber ja«, sagte Rob voller Zuversicht. »Meistens schmeißt man uns raus!«
»Der sehr schwere Teil«, sagte Oma, »besteht darin, einen Helden zu finden.«
»Das is' nich' schwer«, sagte Rob. »Wir sin' alle Helden!« Jubel brauste auf.
»Wirklich?«, erwiderte Oma. »Hast du Angst davor, in die Unterwelt zu gehen, Rob Irgendwer?«
»Ich? Nein!« Rob Irgendwer sah sich inmitten seiner Brüder um und grinste breit.
»Dann buchstabier mal das Wort >Marmelade<.« Oma Wetterwachs schob einen Stift über Nanny Oggs Tisch und lehnte sich zurück. »Na los. Jetzt sofort. Und niemand darf dir helfen!«
Rob wich zurück. Oma Wetterwachs war die Hexe aller Hexen, das wusste er. Mit einem kleinen blauen Mann, der Fehler machte, konnte sie alle möglichen Dinge anstellen.
Nervös griff er nach dem Stift und setzte das spitze Ende auf das Holz des Tisches. Andere Größte drängten näher, aber Oma Wetterwachs runzelte die Stirn, und deshalb wagte es niemand, Rob anzufeuern.
Rob blickte zur Decke, und seine Lippen bewegten sich lautlos. Schweiß perlte auf seiner Stirn.
»Mmmmaa...«, begann er.
»Eins«, sagte Oma.
Rob blinzelte. »He! Wer zählt da?«, protestierte er.
»Ich«, antwortete Oma. Das Kätzchen Du sprang auf ihren Schoß und rollte sich zusammen.
»Potzblitz, du hast nich' gesagt, dass du zählen würdest!«
»Ach, nein? Die Regeln können sich jederzeit ändern! Zwei!«
Rob kritzelte ein
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