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Der Wolf aus den Highlands

Der Wolf aus den Highlands

Titel: Der Wolf aus den Highlands Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Howell
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MacKays Stimme riss ihn aus den Gedanken, wie richtig sich diese junge Frau in seinen Armen anfühlte. James erstarrte und lauschte. Er wollte kein Wort verpassen. Es überraschte ihn nur, dass Annora dasselbe zu tun schien. Offenbar mochte sie ihren Cousin nicht und vertraute ihm auch nicht. James wunderte sich darüber, aber er wusste, dass jetzt nicht der rechte Zeitpunkt war, sie danach zu fragen.
    »Wann ziehen diese verfluchten Chisholms wieder ab?«, fragte Egan.
    »Wenn unser Geschäft besiegelt ist«, erwiderte Donnell.
    »Sie machen zu viele Leute auf uns aufmerksam. Sie bemühen sich nicht zu verbergen, was sie tun. Es würde mich nicht wundern, wenn sie in jeder Schenke, die sie betreten, sogar prahlen würden mit unseren Taten.«
    »Das spielt keine Rolle. Ich kann mir nicht vorstellen, dass ihnen jemand Glauben schenkt, wenn sie sich gegen uns aussprechen, dazu sind sie viel zu bekannt als verlogene Diebe. Es wird ein Leichtes für uns sein, die Leute zu überzeugen, dass die Chisholms nur versuchen, jemanden mit sich in den Abgrund zu ziehen.«
    »Das mag sein, aber seid Ihr bereit, dieses Risiko einzugehen? Wenn Ihr Euch irrt, werden wir neben ihnen am Galgen baumeln.«
    Donnell schnaubte abfällig, und zwar so laut, dass Annora es deutlich hörte in dem winzigen dunklen Raum, in dem sie sich versteckt hielt, fest umschlungen von zwei starken, allzu verlockenden Armen. Sie bemühte sich zwar nach Kräften, den Mann, der sie umschlungen hielt, zu ignorieren und nur Donnell und Egan zu belauschen, aber so viel Männlichkeit zu ignorieren, die sich an ihren Rücken presste, war schlicht unmöglich.
    Sie konnte nur hoffen, sich später noch an genug von dem zu erinnern, was dort draußen gesagt wurde, um eingehend darüber nachzudenken.
    Rolf Lavengeance war ein gefährlicher Mann, beschloss sie, während sich Donnell und Egan weiter über die Gefahren stritten, die ihnen aus ihrer Verbindung mit den Chisholms erwachsen konnten, wenn sie dieses Bündnis fortsetzten. Annora war von Anfang an klar gewesen, dass sie sich zu dem Mann hingezogen fühlte, der nun hinter ihr stand, aber sie hatte so wenig von ihm zu sehen bekommen, dass es sie nicht weiter beunruhigt hatte. Bislang war diese Anziehung ungefährlich gewesen, sie hatte sie aus der Ferne genießen können, und sie verlieh ein paar Träumen romantischen Glanz. Aber jetzt war sie nicht mehr ungefährlich, jetzt wusste Annora, dass der Fremde sie begehrte. Schlimmer noch, jetzt wusste sie, wie er schmeckte und welche Gefühle er in ihr erregen konnte. Sie nahm sich vor, ab sofort möglichst viel Distanz zu diesem Mann zu wahren.
    Dieser Vorsatz erfüllte sie plötzlich mit einem Verlustgefühl. Sie schloss die Augen und mahnte sich, nicht so töricht zu sein. Sie kannte diesen Mann doch kaum, der sie nun vor der Dunkelheit beschützte, und sie hatte nicht die Freiheit, Gefühle wie Verlangen eingehender zu erforschen. Unwillkürlich musste sie an Meggie denken, und sie wusste genau, dass Donnell auch nur den Hauch eines unangemessenen Verhaltens ihrerseits als Vorwand nehmen würde, sie und Meggie zu trennen. Außerdem konnte sie Rolf und sich selbst in Gefahr bringen, wenn sie dieser Anziehung nachgab, denn zweifellos würde Egan das gar nicht gefallen. Und nicht zuletzt wollte sie sich wahrhaftig nicht in dieselbe Lage bringen, die ihre Mutter zerstört hatte – unverheiratet ein Kind unter dem Herzen zu tragen, das ein Leben lang für die Sünden seiner Eltern würde büßen müssen.
    Nein, es blieb ihr nichts anderes übrig – sie musste sich von Rolf Lavengeance zurückziehen und ihm fernbleiben. So fern wie nur möglich.
    Als ihr eine kleine Stimme zu bedenken gab, dass sie damit wohl warten musste, bis sie aus diesem kleinen dunklen Raum herausgetreten war, musste sie grinsen. Im Moment konnte sie sich nirgendwohin zurückziehen, und so, wie er mit seinen Lippen ihren Nackenansatz liebkoste und sie langsam streichelte, wo immer er mit seinen Händen hinkam, war er wahrhaftig nicht zu ignorieren.
    »Beim letzten Mal ist der älteste Sohn eines Lairds getötet worden, Donnell«, sagte Egan.
    Diese Worte rissen Annora aus ihren Gedanken. Sie verspannte sich wieder. Ihr war bekannt, dass Donnell bei Überfällen von anderen Clans die Hand im Spiel gehabt hatte, aber sie hatte nicht gewusst, wie oft das vorgekommen war und wie sehr er darin verwickelt gewesen war. Doch offenbar hatte er erst kürzlich bei einem Überfall mitgemacht, bei dem sogar

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