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Der Wolf aus den Highlands

Der Wolf aus den Highlands

Titel: Der Wolf aus den Highlands Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Howell
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es Donnell darum ging, sich der Macht über seinen Ersten Mann zu vergewissern, oder um etwas anderes, wusste James nicht, und es war ihm auch ziemlich gleichgültig. Er wusste nur, dass MacKay und Egan ihn nun sehr genau beobachteten. Vor allem Egan, der zweifellos auf eine Gelegenheit wartete, ihn teuer bezahlen zu lassen, weil er seinen Versuch, Annora zu nehmen, vereitelt und ihn vor ihr geschlagen hatte.
    Auch wenn James es nur ungern zugab – ein Teil seines starken Bedürfnisses, Annora im Arm zu halten und zu küssen, rührte daher, sie als die Seine zu zeichnen. Er wollte den Geschmack und das Gefühl von Egan von ihren Lippen vertreiben. Außerdem wollte er, dass Annora keine Angst vor solchen Zärtlichkeiten hatte, nur weil Egan versucht hatte, ihr Gewalt anzutun.
    Er küsste sie unablässig, während er langsam die Hand über ihren Oberkörper gleiten ließ und anfing, ihre Brüste zu streicheln. Sie verspannte sich kurz und murmelte einen Protest gegen seine Lippen, doch sehr zu seiner Freude dauerte ihr Widerstand nicht lange an. Das Gefühl ihrer üppigen Brust in seiner Hand machte ihn hungrig auf mehr, auf viel mehr. Er wollte ihre Haut spüren und kosten, wie sie schmeckte, und zwar hier und jetzt. Doch er zügelte sich, auch wenn es ihn die größte Mühe kostete.
    Als Rolf von ihren Lippen abließ und anfing, heiße Küsse auf ihren Hals zu drücken, kämpfte Annora darum, sich wieder etwas zu fassen. Was er da tat, fühlte sich so gut an, dass es ihr schwerfiel, sich daran zu erinnern, dass es falsch war. Eine Jungfrau sollte sich nicht von einem Mann in eine dunkle Ecke ziehen und so intim berühren lassen. Und in diesem Fall war es womöglich nicht nur unschicklich, sondern auch noch gefährlich. Sie hatte noch nicht herausgefunden, was Donnell für ihre Zukunft im Sinn hatte, doch wenn Rolf etwas tat, um Donnells Pläne zu vereiteln, würde er dafür mit dem Leben bezahlen müssen – und das konnte sie nicht zulassen. Um ihre Leidenschaft möglichst rasch abzukühlen, begann Annora, an Mab zu denken und daran, dass das Weib womöglich gerade aus Rolfs Bett gestiegen war. Das klappte fast so gut wie ein Eimer kaltes Wasser.
    »Nay!«, sagte sie und stemmte sich ein wenig gegen Rolfs Brust. Flüchtig überlegte sie, warum sie ein derart starkes Bedürfnis hatte, ihm das Hemd vom Körper zu reißen und die Haut darunter zu berühren. »Ich will keine weitere Mab für dich sein.«
    James lehnte sich ein wenig zurück und starrte sie verständnislos an. »Mab?«
    Endlich konnte auch er wieder klar denken, obgleich sein Körper noch immer vor Verlangen brannte. James fluchte halblaut, und als Annora errötete, murrte er eine Entschuldigung. Offenbar hatte Mab wieder einmal versucht, in sein Bett zu gelangen, und Annora hatte sie unterwegs getroffen. Mab wurde allmählich richtig lästig. James fragte sich, ob das Weib deshalb so hartnäckig war, weil einer oder vielleicht sogar beide ihrer Liebhaber versuchten, ihn mit ihrer Hilfe beschäftigt zu halten. MacKay und Egan gehörten nicht zu den Männern, die verstehen konnten, dass ein Mann nur eine ganz bestimmte Frau haben wollte.
    »Ich habe Mab nicht beschlafen, und es ist mir egal, was diese Frau sagt. Es stimmt schon, sie scheint sehr erpicht darauf, in mein Bett zu kriechen« – er gab Annora einen raschen, harten Kuss – »aber ich will etwas Besseres, etwas viel Süßeres. Ich glaube, dein Herr oder dieser törichte Egan schicken sie immer wieder zu mir, weil sie hoffen, dass ich damit ausreichend zu tun hätte.«
    Annora wusste, dass er die Wahrheit sagte. Ihre Fähigkeit, die Wahrheit von einer Lüge zu unterscheiden, war eines der wenigen Dinge, die sie an ihrer Gabe wirklich schätzte. »Aber warum sollten sie das tun?«
    »Damit ich mich von dir fernhalte.«
    Da er einen Schritt zurückgetreten war, widmete sich Annora der überflüssigen Tätigkeit, ihre Röcke zu glätten, um sich zu beruhigen. Sein Gerede, dass er sie haben wolle, schmeichelte ihr zwar, machte sie jedoch auch unruhig. Obwohl sie an seinem Verlangen nichts Schlechtes spüren konnte, wusste sie, dass viele Männer meinten, eine unehelich geborene Frau verdiene nicht den Respekt und die Höflichkeit, die einer legitim geborenen Lady zustanden. Solchen Männern zu sagen, dass ihre Mutter eine echte Lady, ein Edelfräulein, gewesen war, nützte rein gar nichts. Dass ihre Mutter einen Bastard zur Welt gebracht hatte, schmälerte ihr Ansehen bei vielen. Außerdem schien

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