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Der Wolfsthron: Roman

Der Wolfsthron: Roman

Titel: Der Wolfsthron: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cinda Williams Chima
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gekreuzten Beinen vor ihm. Er war ganz in Schwarz gekleidet, hatte die Augen geschlossen und hielt den Kopf gesenkt. Das einzig Helle an ihm waren seine flachsfarbenen Haare. Hätte Han es nicht besser gewusst, hätte er geglaubt, dass Crow entweder niedergeschlagen war oder betete.
    Han veränderte sein Äußeres; er legte die Clan-Kleidung ab, die er bisher getragen hatte, und hüllte sich stattdessen in eine elegante Aufmachung, die auch funkelnde Ringe an den Fingern einschloss. Indem er sich ihm anpasste, wollte er Crow seine Ehrerbietung zeigen.
    Crow öffnete die Augen und blinzelte zu ihm hoch. »Alister!« Er rappelte sich auf und strich über seine düstere Kleidung. Dann brachte er sie mehr zum Glitzern, versorgte sich mit Ringen und Pailletten und Juwelen, als wollte er einen fröhlicheren Eindruck erwecken. »Du lebst!« Er musterte Han’s Gesicht, als würde er nach irgendwelchen Verletzungen suchen. »Bist du … geht es dir gut? Wie fühlst du dich?«
    Han zuckte mit den Schultern. Crows Besorgnis überraschte ihn. »Ich lebe.«
    »Dann stimmt es also, dass der Schöpfer sich auch um Narren kümmert«, sagte Crow und klang wieder mehr wie er selbst. »Du hättest dich fast umgebracht, indem du dieses Mädchen geheilt hast. Du hast dein Amulett und dich selbst entleert. Ich dachte, du wärst tot. Wieso hast du das getan?«
    Han wusste nicht, wie er auf diese Frage antworten sollte – in der Vergangenheit oder in der Gegenwart. »Sie war mir wichtig. Ich musste einfach versuchen, sie zu retten.«
    »Hat sie überlebt?«, fragte Crow. »War es das Opfer wert?«
    »Sie lebt«, sagte Han. »Ob es das Opfer wert war, habe ich noch nicht entschieden.«
    Crow lachte, und das Lachen war unerwartet bezaubernd. »Du lernst dazu, Alister. Ich habe dir gesagt, dass du wegen eines Mädchens nicht in den Krieg ziehen sollst. Obwohl du ziemlich verwegen sein musst, wenn du hierher zurückkehrst.«
    »Ich bin noch nicht ganz davon überzeugt, dass du die Wahrheit gesagt hast«, erwiderte Han. »Ich habe jemanden hierher eingeladen. Jemanden, dem ich vertraue.«
    Crows Lächeln verflüchtigte sich; ein gereizter Ausdruck trat an seine Stelle. »Nein. Absolut nein. Unser Handel lautete, dass du allein kommst. Niemand sonst darf auch nur wissen, dass ich existiere.«
    »Unser Handel lautete, dass du mir gegen die Bayars hilfst. Nicht, dass du mich wie einen süßen Freier behandelst. Du hast kein Recht, jetzt die Regeln in Frage zu stellen.«
    Crow begann, auf und ab zu gehen. »Ich versuche, dich zu beschützen. Die Bayars versuchen seit tausend Jahren, mich aus dem Amulett zu zerren. Wenn sie herausfinden, dass du mit mir reden kannst – was glaubst du, wird dann wohl mit dir passieren? Willst du stundenlang im Kerker von Aerie House gefoltert werden? Ich war da, und glaub mir, ich habe nicht den geringsten Wunsch, dorthin zurückzukehren.«
    »Wenn du meinen Freund siehst, wirst du begreifen, dass es ziemlich unwahrscheinlich ist, dass er den Bayars was zuflüstert«, sagte Han. »Oder dass sie ihm zuhören würden, wenn er es täte. Aber mittlerweile ist es sowieso zu spät, ich denke, er wird …« Als hätte er Dancer allein dadurch hergeholt, dass er über ihn gesprochen hatte, wurde die Luft dicker, begann zu wogen, und dann tauchte Dancer auf. Er trug die schöne Kleidung der Clans, die üblicherweise zu zeremoniellen Anlässen angelegt wurde.
    Crow machte zwei Schritte zurück. Die Augen weit aufgerissen hob er die Arme wie zur Verteidigung. Instinktiv trat Han zwischen die beiden. Dancer wirkte einen Moment orientierungslos, dann richtete er den Blick auf Crow.
    »Du bist kleiner, als ich gedacht hatte«, sagte Dancer und legte den Kopf etwas schief. »Und du hast keine flammenden Augen.«
    Crow wurde ein kleines bisschen größer und strahlte jetzt wie ein Pfau, der sein Gefieder präsentierte, oder wie ein Streetlord, der seine Show abzog. »Ein Kupferkopf ? Du hast einen Kupferkopf mitgebracht?« Crow ließ die Arme langsam sinken, während er Dancer anstarrte, als wäre er der Dämon. »Nein«, flüsterte er und runzelte die Stirn. »Das stimmt nicht. Du bist ein Magier, der sich als Kupferkopf verkleidet hat.«
    Dancer fingerte an seinem Talisman herum. »Natürlich bin ich ein Magier, sonst wäre ich gar nicht hier. Aber ich bin auch ein Clan-Mitglied.«
    »Hayden Fire Dancer – Alger Waterlow«, stellte Han die beiden einander etwas formell vor.
    Crow wirkte so angespannt wie eine Katze in

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