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Der Wolfsthron: Roman

Der Wolfsthron: Roman

Titel: Der Wolfsthron: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cinda Williams Chima
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Clan-Leggins waren über und über mit feinen Demonai-Symbolen bestickt. Seine Kleidung hatte die Farbe von Sonnenlicht und Schatten – womit er im Wald nahezu unsichtbar war.
    Einen Zopf für jeden getöteten Magier – so lautete eine alte Regel der Demonai. Die meisten aber trugen selbst jetzt noch Zöpfe, lange nachdem die Magierkriege beendet waren.
    »Gut, dass Ihr aus der Stadt zurück seid«, sagte Raisa zu Nightwalker. »In diesen Zeiten ist sie ein gefährliches Pflaster.«
    Der Demonai zuckte mit den Schultern. »Ich kann auf mich aufpassen«, sagte er. »Auch wenn es für uns Highlander momentan nirgendwo in den Fells sicher ist.« Er streckte die Hand aus und legte die Finger unter Raisas Kinn, sodass sie ihr Gesicht heben musste. Er musterte die abklingenden Blutergüsse auf ihrem Wangenknochen. »Aber das muss ich Euch natürlich nicht sagen«, fuhr er fort. »Als ich gesehen habe, was man Euch angetan hat, hätte ich am liebsten eine Gruppe von Kriegern auf Gray Lady geführt und diesen Magierabschaum ein für alle Mal aus der Welt geschafft.« Seine Stimme zitterte ein wenig, und es schien Raisa, als würde es ihn einige Mühe kosten, seine Beherrschung wiederzuerlangen.
    »Wir müssen uns vor einem voreiligen Urteil hüten«, erwiderte Raisa. »Auch wenn es verlockend ist, den Tod meiner Mutter auf die Magier zu schieben, brauchen wir mehr Beweise, bevor wir …«
    »Wir haben mehr Beweise«, unterbrach Nightwalker sie. »Wir haben noch etwas über den Tod der Königin herausgefunden.«
    Raisa packte seinen Arm. »Was? Was habt Ihr herausgefunden?«
    Nightwalker schüttelte den Kopf und verzog das Gesicht. »Ich hätte es vor meinem Treffen mit Lord Averill gar nicht erwähnen sollen. Es ist tatsächlich an Lord Averill und Night Bird, diese Neuigkeit mitzuteilen.«
    »Night Bird?«
    Nightwalker nickte in Richtung Digging Bird. Stirnrunzelnd kam sie ihnen vom Ponypferch entgegen. »Night Bird ist ihr Demonai-Name«, erklärte er.
    Night Bird musterte Raisa, während sie näher kam, und dann weiteten sich ihre Augen vor Überraschung. Die neue Kriegerin ließ sich vor Raisa auf ein Knie sinken, und ihre weichen Locken fielen nach vorn, als sie den Kopf neigte und die Faust an die Stirn legte. »Eure Hoheit. Es tut mir leid. Ich habe Euch zuerst gar nicht erkannt.«
    »Night Bird, ich habe deinen mutigen Dienst beim Wechsel der Blätter nicht vergessen«, sagte Raisa. »Die Demonai-Krieger haben mir an diesem Tag das Leben gerettet, und du hast dabei eine besondere Rolle gespielt.«
    Night Bird stand wieder auf; die auf sie gerichtete Aufmerksamkeit schien ihr unangenehm zu sein. »Ich fühle mich geehrt, dass Ihr Euch an mich erinnert.« Sie blickte zur Seite und biss sich auf die Lippe. Ihre Wangen färbten sich rosa unter der kupferfarbenen Haut. »Mein herzliches Beileid zum Verlust Eurer Mutter, der Königin.« Für jemanden, der sonst so selbstsicher war, wirkte sie jetzt ziemlich durcheinander.
    Raisa neigte den Kopf. »Danke. Und herzlichen Glückwunsch zur Aufnahme bei den Demonai. In diesen gefährlichen Zeiten bin ich sehr froh darüber, Krieger wie dich zu haben, denen ich trauen kann.«
    Night Bird hob beide Hände, als wollte sie das Kompliment abwehren. Sie wirkte mitgenommen. »Danke, Eure Hoheit«, flüsterte sie mit steifen Lippen.
    Oh, dachte Raisa. Sie hat wahrscheinlich gehört, dass Nightwalker und ich früher einmal was miteinander hatten, und jetzt fragt sie sich, wie sich meine Rückkehr auf ihre Beziehung auswirken wird. Obwohl sie sich besser daran gewöhnen sollte. Nightwalker hat seit Jahren immer irgendwas am Laufen gehabt, überall in den Highlands.
    »Da wir von gefährlichen Zeiten sprechen«, sagte Nightwalker und unterbrach Raisas Gedankengang, »Elena Cennestre hat mir gesagt, dass Fire Dancer hier in Marisa Pines ist. Ist das eine gute Idee – zwei Fluchbringer auf einmal hier einzuquartieren? Besonders angesichts der Tatsache, was bereits passiert ist. Ich hatte es so verstanden, dass Dancer eigentlich in den Flatlands bleiben und dort weiter seinen Studien nachgehen sollte, während Hunts Alone hierher zurückkehrt.«
    »Dazu kann ich nichts sagen, da ich gerade erst von dem Plan der Demonai erfahren habe, Magier auszubilden«, erwiderte Raisa trocken.
    »Das war Lightfoots und Elena Cennestres Idee«, sagte Nightwalker. »Sie haben das ohne mein Wissen geplant. Thorn Rose, es ist zu riskant, Fluchbringer mit dem Ziel anzuheuern, sie gegen andere Fluchbringer

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