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Der Wuestenplanet - Paul Atreides

Der Wuestenplanet - Paul Atreides

Titel: Der Wuestenplanet - Paul Atreides Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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Selbstlosigkeit und ihren Wert zu demonstrieren. Und sie würden es weiterhin für ihn tun. »Das ist sehr beeindruckend, Dayef.«
    »Sie tun es, um zu zeigen, dass sie an Euch glauben, Muad'dib.«
    Chani flüsterte Paul einen leisen Tadel zu. »Vergiss nicht, dass du nur ein Mensch bist, Usul.«
    Er erwiderte ihr Lächeln. »Du wirst niemals zulassen, dass ich es vergesse, meine Sihaya.« Doch er musste wirklich immer wieder daran erinnert werden, wenn er seine Tage in Arrakeen damit verbrachte, den Bau seiner protzigen Zitadelle zu beobachten, wenn er hörte, wie Millionen seinen Namen skandierten, wenn er wusste, dass in der ganzen Galaxis seine Fahne zu mehr Welten getragen wurde, als er zählen konnte.
    Ich bin nur ein Mensch. Ich bin Paul Atreides. Ich bin nur dann der Schreckliche Muad'dib, wenn ich mir erlaube, es zu sein.
    Da sich dieses Gewürzvorkommen in einem Teil der Wüste befand, die durch eine Kette von niedrigen Felserhebungen geschützt wurde, konnten sich die Würmer nur aus einer Richtung nähern, auf die sich die Späher konzentrierten. Das bedeutete, dass es bei der Gewürzernte ein deutlich größeres Sicherheitspolster gab als normalerweise und dass die Arbeiten viel länger als unter anderen Umständen fortgesetzt werden konnten.
    Die niedrigen Felsen boten jedoch keinen Schutz vor einem plötzlichen Sandsturm, der aus dem Osten herankam. Die Thermik über dem glühend heißen Sand traf auf Winde, die über die Felsgrate wehten, und verwirbelten sie zu einer schlagartig und unerwartet entstehenden Sturmzelle.
    Innerhalb des Thopters lauschte Dayef den Funksprüchen, die von immer stärkerem Rauschen gestört wurden. Die Erntegruppen machten sich gegenseitig auf die Wetteränderung aufmerksam und riefen ihre Leute zurück, doch die meisten Teams blieben an ihren Arbeitsplätzen. Die Fabriken krochen weiter über den Sand und setzten die Ernte bis zum letztmöglichen Augenblick fort.
    »Weil sie wissen, dass Ihr hier seid, Muad'dib, geben sie sich bis zum letzten Moment besonders große Mühe«, sagte Dayef.
    »Das will ich nicht. Rufen Sie sie zurück. Sofort! Das ist mein Befehl. Sie sollen keinem unnötigen Risiko ausgesetzt werden.« Er blickte zu Chani an seiner Seite, dann zur heranrückenden Sturmfront. Er wollte auch sie nicht in Gefahr bringen. »Und wir müssen von hier verschwinden, bevor es windiger wird.« Er erinnerte sich daran, wie sein Vater Scheiß auf das Gewürz! gerufen hatte, und an die verzweifelten Maßnahmen, die sie zur Rettung der gestrandeten Männer unternommen hatten ...
    Dayefs Anweisung führte zu weiterer Unruhe unter den Arbeitern, aber einige wollten trotzdem nicht aufhören. Sie standen außerhalb der Erntemaschinen und reckten die Fäuste in die Luft. Paul konnte nur mit Mühe das leise Echo ihrer Stimmen vernehmen: »Muad'dib, Muad'dib ...«
    Mit plötzlicher Bestürzung und Verärgerung erkannte Paul, dass er nur durch seine Anwesenheit und seinen Wunsch, die Arbeiten zu inspizieren, den Leuten ein trügerisches Gefühl der Sicherheit eingepflanzt hatte. Die Männer wollten von ihm gelobt werden und verspürten das unsinnige Bedürfnis, vor ihm anzugeben. Jetzt konnte er den spitzen Staubkeil sehen, der sich über die Felskette schob, gefolgt von braunen Wirbeln, die wie der Rauch eines verbrannten Dorfes aussahen. Die Winde führten scharfkantige Sandkörner mit sich, die schnell genug waren, um einem Menschen das Fleisch von den Knochen zu schleifen. Und die Männer wussten es.
    Die Carryalls senkten sich herab, um die großen Erntefabriken aufzunehmen, sie emporzuheben und fortzutragen, während sich die Wetterverhältnisse weiter verschlechterten. Der Pilot wandte sich an Paul und Chani. »Wenn Ihr nicht möchtet, dass ich gegen die Winde der Hölle kämpfe, Muad'dib, sollten wir jetzt starten.«
    »Tun Sie das.« Paul schnallte sich an und vergewisserte sich, dass Chani dasselbe tat. Die vielgelenkigen Flügel des Thopters bewegten sich und gaben ihnen Auftrieb. Die ersten Böen zerrten an der Maschine. Ein paar letzte Bodenfahrzeuge kehrten zu den Gewürzfabriken zurück, bevor auch diese in Sicherheit gebracht wurden. Es war wie ein umfangreicher Luftrettungseinsatz in einem Kriegsgebiet. Paul blickte nach unten, als sich der Thopter von den Dünen erhob, und hörte das Zischen von Sandkörnern am transparenten Schild.
    Dayef berührte den Kommunikationsknopf, den er im Ohr trug, und nickte. »Die Leiter der Erntetrupps melden, dass sämtliche

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