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Der Wuestenplanet - Paul Atreides

Der Wuestenplanet - Paul Atreides

Titel: Der Wuestenplanet - Paul Atreides Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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größeren Maschinen geborgen werden konnten, Muad'dib. Mehrere kleine Rover mussten aufgegeben werden, außerdem vier Sandbagger und zwei Schlitten.«
    »Was ist mit den Männern dort unten?« Paul sah eine Reihe von dreißig Gestalten auf dem Kamm einer niedrigen Düne. Ihre Arbeitskleidung flatterte im Wind, als sie sich wappneten. Sie reckten die Fäuste in die Luft und trotzten dem Sturm.
    »Das ist nur eine der neuen Sklavengruppen von Omwara. Sie arbeiten hart, sind aber etwas widerspenstig. Sie haben sich dem Rebellen Thorvald nicht angeschlossen, aber sie schämen sich dafür, dass einige ihrer Brüder ihm vorübergehend Zuflucht auf ihrem Planeten gewährt haben. Jetzt möchten sie Euch ihre Loyalität beweisen.«
    »Sie können ihre Loyalität beweisen, indem sie meine Befehle befolgen. Sagen Sie ihnen, dass sie sich in Sicherheit bringen sollen! Stellen Sie klar, dass es Muad'dibs Befehl ist. Sie sollen den letzten Transporter besteigen.«
    Der Sandsturm wurde schlimmer, als er sich wie ein Vorhang über den Felsgrat schob und bereits die ersten Spuren menschlicher Anwesenheit in der Wüste ausradierte. Dayef runzelte die Stirn. »Die Kommunikation ist zusammengebrochen – zu viel statische Elektrizität.«
    »Passen sie in einen Thopter?«, fragte Paul, während seine Verzweiflung immer größer wurde. »Wir könnten noch einmal landen und sie aufnehmen.« Er ballte die Hände zu Fäusten und spürte, wie die Gefahr mit jeder Sekunde zunahm.
    Eine kräftige Böe traf den Thopter wie ein Schlag und ließ ihn seitlich abdriften und ein Stück tiefer sinken. Die Flügel bewegten sich schneller, um das Gefährt in der Luft zu halten. Die Kontrollen gaben ein pfeifendes Alarmsignal von sich, und der Pilot kämpfte gegen den drohenden Absturz. Jeden Augenblick wurde der Sturm stärker, als die Front über den Ernteplatz hinwegrollte.
    Paul blickte zu Chani und gelangte zu einer schweren Entscheidung. Ich will sie nicht in Gefahr bringen. »Wir können diese Männer nicht mehr retten. Wenn wir die Transporter zurückbeordern, um sie zu bergen, würden wir auch diese Fahrzeuge und noch mehr Leute verlieren.«
    Chanis Gesicht zeigte tiefe Besorgnis. »Sie glauben, dass du die Macht besitzt, sie zu retten, Usul. Sie glauben, dass du den Winden Einhalt gebieten kannst.«
    Aber ich bin doch nur ein Mensch!
    Die Arbeiter auf der Düne schrien weiterhin trotzig den Sturm an. Der Thopter erzitterte, und der Pilot ließ ihn weiter aufsteigen, um Paul und Chani aus der Gefahrenzone zu bringen. Paul starrte immer noch nach unten. Was mochten diese Dummköpfe jetzt denken? Glaubten sie wirklich daran, dass Muad'dib dem Wind befehlen konnte, nicht mehr zu wehen? Würden sie denken, dass er sie im Stich gelassen hatte, wenn sie starben?
    »Und das Gewürz?«, fragte Paul. »Haben wir das Soll erfüllt?«
    »Ich glaube schon, Muad'dib.«
    Sein Vater hätte alles getan, er wäre jedes Risiko eingegangen, um diese Männer persönlich zu retten, selbst wenn es weitere Menschenleben gekostet hätte, selbst wenn eine komplette Gewürzladung und sämtliche Ausrüstung verlorengegangen wäre. Doch in mancherlei Hinsicht war Paul nicht wie sein Vater, weil er mehr als ein Herzog war und die Erfordernisse eines gesamten Imperiums im Gleichgewicht halten musste. Und wenn nicht genug Melange da war, um die Zahnräder dieses Imperiums zu schmieren ...
    Unter ihnen standen die gestrandeten Männer immer noch auf der Düne und trotzten dem scharfen Sturmwind. Paul sah, wie drei von ihnen stürzten. Andere strengten sich an, aufrecht stehen zu bleiben, als wollten sie Muad'dib damit etwas beweisen ... aber was? Wenn er jünger gewesen wäre, hatte Paul vielleicht vor Bewunderung für ihren blinden Eifer geweint, den sie als Tapferkeit bezeichnet hätten. Doch nun verhinderten seine Fremen-Ausbildung und sein Zorn über ihre sinnlose Geste, dass er Tränen vergoss.
    Traurig wurde ihm bewusst, dass die anderen Mitglieder der Ernteteams, die Zeuge dieses dramatischen, aber nutzlosen Opfers wurden, zu einer ganz anderen Schlussfolgerung gelangen würden. Als der aufgewirbelte Sand den Ernteplatz verhüllte und auch die letzten trotzigen Männer von Omwara verschluckte, vermutete Paul, dass die überlebenden Arbeiter nicht davon ausgingen, dass dies das Schicksal all jener war, die sich einem direkten Befehl von Muad'dib verweigerten. Sie würden diese Narren für ihren unerschütterlichen Glauben bewundern, und es gab nichts, was Paul dagegen

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