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Der Wuestenplanet - Paul Atreides

Der Wuestenplanet - Paul Atreides

Titel: Der Wuestenplanet - Paul Atreides Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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dem sie sicher gewesen wären.
    Paul erkannte eine entscheidende Tatsache. »Wenn sie versuchen, mich zu töten, und den Turm in die Luft jagen, woher wollen sie dann wissen, ob ich unter den Toten bin?«
    Duncan schüttelte den Kopf und hielt das Schwert des Alten Herzogs in die Höhe, um sie beide zu verteidigen. »Das können sie nicht. Das muss einer dieser großartigen Pläne des Grafen sein. Nichts bereitet ihm mehr Freude, als Schaden zu verursachen. Er weidet sich am Chaos.«
    Swain Goire rannte ihnen entgegen, atemlos und voller Staub. Sein Haar war blutverklebt von einer Verletzung durch einen Steinsplitter. »Nehmen Sie Paul und fliehen Sie in den Urwald.«
    »In welche Richtung?«
    »Hauptsache fort von hier – das ist derzeit Ihre einzige Priorität.« Goire hatte zwei Holzstöcke in der Hand, von denen einer zu einem primitiven Speer angespitzt war, während der andere ihm als Knüppel diente. »Ich habe einen Körperschild, und ich habe das hier. Ich werde die Angreifer lange genug aufhalten, damit Sie entkommen können.«
    »Duncan, wir können nicht einfach weglaufen!«, sagte Paul, der nicht vorhatte, Goire allein für sie kämpfen zu lassen.
    »Meine strategische Aufgabe besteht darin, dich zu schützen, junger Herr. Dein Vater hat mir diesen Befehl erteilt.« Teile der Außenmauern waren durch mehrere Explosionen eingestürzt, so dass sich nun mehrere zerklüftete Schneisen zur dahinterliegenden Wildnis geöffnet hatten. Duncan brachte Paul zum Schweigen, indem er ihn auf die nächste Bresche zuschob. »Wenn ich meine Aufgabe nur erfüllen kann, indem ich auf eine Ablenkung oder Verzögerungstaktik zurückgreife, dann werde ich es tun.«
    Goire schaltete seinen Körperschild ein, und die schimmernde immaterielle Rüstung umhüllte ihn. Duncan hatte das sichere Gefühl, dass Goire seinen Fehler, Victor sterben zu lassen, wiedergutmachen wollte. Hoffte er, dass Herzog Leto ihm verzeihen würde, wenn er jetzt sein Leben gab, um Paul die Flucht zu ermöglichen? Vielleicht.
    Duncan zögerte und überlegte, ob er Goire das Schwert des Alten Herzogs reichen sollte – doch es war seine einzige Waffe, und er konnte nicht sein bestes Werkzeug zu Pauls Verteidigung hergeben.
    Heulend stürmte Goire den angreifenden Soldaten entgegen – ein Mann gegen Dutzende, und trotzdem warf er sich ins Gefecht. Es war Selbstmord.
    Duncan zerrte Paul durch die Trümmer der zerstörten Mauern und ins dichte Grün. Das Letzte, was er von Swain Goire sah, war, wie der Mann mit summendem Körperschild auf die anrückenden Soldaten traf und seine zwei Holzwaffen von einer Seite zur anderen schwang. Die Assassinen umströmten ihn, und ihre Waffen waren sehr viel schärfer.
    Paul und Duncan rannten kopfüber in den Urwald.

54
     
    Wenn ein Lasstrahl auf einen Schild trifft, steht die zerstörerische Wechselwirkung in keinem Verhältnis zur auslösenden Energie. Beide Parteien werden vollständig eliminiert. Das ist eine wunderbare Metapher für die Politik.
    Thufir Hawat, Strategische Lektionen
     
     
    Der kleine Ornithopter flog hoch und schnell über die grasbewachsenen Hügel Grummans. Mit den flüsterleisen Motoren und beweglichen Flügeln erzeugte das Luftgefährt kaum einen Laut, nicht mehr als das unmerkliche gleitende Geräusch, das ein großer Vogel verursacht hätte. Resser saß hinter dem Grafen, der den Ornithopter steuerte, angeblich, um das neue Modell beim Zusammentreiben von Wildpferden zu testen.
    Doch Resser ließ sich nichts vormachen. Er wusste, dass Hundro Moritani sich auf den Krieg vorbereitete.
    Die grummanischen Soldaten, grimmige und abgehärtete Krieger, die sich aus der Bevölkerung von Steppendörfern rekrutierten, schufteten in den Salztunneln und Mineralschächten, die den Boden unter dem ausgetrockneten See vor Ritka durchzogen. Moritani hatte Hunderte seiner Hengste in Wagenburgen außerhalb des Festungsschilds zusammengepfercht und ihnen stachelige Rüstungen angelegt, obwohl er zehnmal so viele Pferde wie Reiter hatte. Und Resser verstand nicht, was eine einfache Reiterei gegen eine moderne Militärstreitkraft ausrichten sollte.
    Während der Thopter seinen Weg fortsetzte, färbte die untergehende Sonne die Fenster der Festungsstadt orange, als stünden die Gebäude in Flammen. Der Graf starrte das Trugbild eindringlich an und achtete kaum darauf, wohin er flog. Unvermittelt erfasste ein Abwind den Thopter, und sie schlingerten nach unten und schleiften beinahe über den Boden, ehe er die

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