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Der Wuestenplanet - Paul Atreides

Der Wuestenplanet - Paul Atreides

Titel: Der Wuestenplanet - Paul Atreides Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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ich«, sagte Bludd einen Moment zu spät. »Für die Ehre des Hauses Ecaz, Mylord, lassen Sie mich hingehen und unsere Feinde vernichten.«
    Der einarmige Armand wollte seine Gebrechlichkeit nicht eingestehen, aber er konnte sie auch nicht leugnen. »Nein, bleiben Sie bei mir, Schwertmeister. Ich brauche Ihren Schutz. Wir haben den Palast und die Städte noch nicht gründlich abgesucht. Ich brauche Sie hier.«
    Bludd schien sich durch Armands Worte herabgesetzt zu fühlen. Anscheinend schloss er daraus – vielleicht zu Recht, dachte Leto –, dass der Erzherzog nicht bereit war, sein Versagen zu vergessen. »Aber Mylord, wie können Sie einen Edelmann losschicken, um so eine blutige Arbeit zu verrichten? Der Herzog sollte sich nicht in solche Gefahr begeben.«
    »Ich sollte es nicht«, sagte Leto, »aber ich tue es trotzdem. Ich bin nicht wehrlos. Fragen Sie Gurney oder Duncan Idaho. Sie sind meine besten Kämpfer, meine treuesten Leibwächter, und sie haben mich ausgebildet.«
    Gurney nickte. »Herzog Leto ist in erster Linie ein Edelmann und gestattet sich nur selten einen Zweikampf, aber er ist ein erstklassiger Kämpfer. Bei einer von zehn Gelegenheiten besiegt er sogar mich.«
    »Vier von zehnmal, Gurney.«
    Die Inkvine-Narbe verdunkelte sich, als Gurney leicht errötete. »Es steht mir nicht an, meinem Herzog zu widersprechen.«
    Armand überlegte. »Wir sorgen für Ablenkung, indem wir unsere Truppen weiter sammeln, als würden wir einen Überfall auf Elacca vorbereiten. Vidals Spione werden uns beobachten, um festzustellen, wann wir zuschlagen. Er wird keinen kleinen persönlichen Angriff erwarten, obwohl es genau das ist, was die Regeln verlangen.«
    »Gurney und ich werden einen Plan ausarbeiten und uns bei der ersten Gelegenheit auf den elaccanischen Kontinent stehlen«, sagte Leto.

53
     
    Wenn man einen Mann zum Äußersten treibt, welcher Aspekt seiner Persönlichkeit manifestiert sich dann: seine Menschlichkeit oder seine Brutalität? Das ist der bestimmende Aspekt des Charakters.
    Herzog Leto Atreides
     
     
    Auf der Spitze des höchsten Turms des Festungsklosters stand Duncan mittags mit Swain Goire und ließ den Blick über die bewaldeten Höhen um sie herum schweifen. Die Terrassengärten am steilen Hang waren voller grüner Pflanzen.
    Eine schweigende Schwester war ihnen auf den Turm gefolgt, um das Futter im Falkenhorst nachzufüllen. Körner und Früchte waren als Festmahl für die großen, schwarzen Vögel angerichtet. Duncan fand, dass die Raubvögel eigentlich dazu in der Lage sein mussten, sich im Dschungel selbst etwas zu erjagen. Versuchten diese Frauen, Pflanzenfresser aus ihnen zu machen? Dann wurde ihm klar, dass die Körner und Früchte gar nicht für die Falken gedacht waren, sondern vielmehr kleinere Vögel anlocken sollten, die dann von Ersteren verzehrt wurden. Hoch über dem Turm zogen die Falken ihre Kreise, kaum mehr als schwarze Punkte zwischen den Wolken, während andere auf den dichten Urwald hinabstießen.
    Goire hüllte sich in Schweigen wie in einen dicken Mantel an einem kalten Tag. In seiner Jugend hatte Duncan den Mann nicht besonders gut gekannt. Er war auf der Ginaz-Schule gewesen, als Goire Hauptmann der Atreides-Wache wurde. Duncan wusste nur, was der Mann getan hatte, und das genügte ihm.
    Schließlich sprach Goire. »Paul erinnert mich sehr an den jungen Victor. Er sieht seinem Vater ähnlich.«
    »Ich kannte Victor kaum. Als ich von Ginaz zurückkehrte, war sein Leben bereits um.«
    Wie ein wellenumtoster Küstenfelsen zeigte Goire keine Reaktion auf Duncans brüskierende Worte. »Ich kannte den Jungen gut. Ich habe ihn jeden Tag gesehen, bis zum Ende. Ich sollte für seine Sicherheit sorgen, und ich habe versagt.«
    »Paul hat mich als Beschützer«, sagte Duncan.
    Goires Blick war müde und seine Augen gerötet. »Ich wollte nicht, dass Victor ein Leid geschieht, aber wir alle wissen, dass solche Absichten nichts zählen, wenn man versagt hat. Es kommt allein auf Taten und Ergebnisse an.«
    Die beiden verfielen in anhaltendes Schweigen, beobachteten die weit oben ihre Kreise ziehenden Falken und schauten auf die urwaldbedeckten Hügel hinab, die sich bis zum Horizont erstreckten. Am Himmel sah Duncan kleine fliegende Schiffe, die wahrscheinlich die Handelsstädte an der Küste versorgten.
    »Wovor genau beschützen Sie Paul?«, fragte Goire schließlich. »Welche Art von Verzweiflung hat Sie hergetrieben? Eine einfache Plänkelei würde keine solch extremen

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