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Der Wuestenplanet - Paul Atreides

Der Wuestenplanet - Paul Atreides

Titel: Der Wuestenplanet - Paul Atreides Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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zurückzugreifen. In kleinen Tundradörfern – deren Bewohnerinnen und Bewohner überschwänglich ihre Treue zu Muad'dib beschworen, sobald sie die überwältigende Streitmacht sahen – besorgten sie sich Ruh-Yaks: robuste, zottelige und übelriechende Lasttiere. Diese Geschöpfe konnten Männer und Ausrüstung tragen, und ihr stetiger Trott verlangsamte (oder beschleunigte) sich nicht, ganz gleich, wie viel sie trugen. Im Namen Muad'dibs hatte Stilgar eine ganze Herde requiriert, mit den dazugehörigen Satteln, Geschirren, Gurten und Treibstöcken.
    Mit den Ruh-Yaks konnte sein Trupp ein grünes Flusstal durchqueren und anschließend in die kahlen Felsen eines Hochpasses weiterziehen, wobei sie Pfaden folgten, auf denen die Rebellen in Thorvalds Festung sie wahrscheinlich nicht vermuten würden. Aufgrund von Geheimdienstberichten zweifelte Stilgar nicht daran, dass seine Kämpfer den Feind überwältigen und zerschmettern würden. Die einzige Frage, die ihn beschäftigte, war, wie viele Leben es kosten würde.
    Nachdem die Dorfbevölkerung Muad'dibs Kämpfern geholfen hatte, ließen sie die Ansiedlung nahezu leergeräumt zurück und machten sich auf, um die Waffenlager zu finden. Die Ruh-Yaks waren unangenehme Biester, dumme, flatulente Tiere, deren dichtes, verfilztes Fell zahlreichen Stechinsekten eine Heimstatt bot, die den Geschmack menschlichen Blutes dem der Tiere vorzuziehen schienen. Manche waren störrisch und stur und gaben so lautstarke Missfallensbekundungen von sich, dass Stilgar fürchtete, bei der Annäherung an ihr Ziel bemerkt zu werden.
    Nachdem sie über einen Tag lang unermüdlich die steilen Hänge hinaufgestiegen waren, erreichten sie endlich ein weiteres Flusstal, das sie noch höher zwischen die Felszinnen führte. Der Bergbach, der mehrere Zuflüsse aufwies, war breit und tief und vom Frühlingstauwasser angeschwollen.
    »Ich bin mir nicht sicher, ob wir da rüberkommen«, sagte Unteroffizier Burbage, der höchstrangige Angehörige von Stilgars caladanischen Truppen. »Normalerweise würde ich in den nächsten ein bis zwei Monaten von einer Überquerung abraten, bis das Wasser im Tal ist. Es ist die falsche Jahreszeit.«
    »Muad'dib kann nicht alle Jahreszeiten auf allen Planeten seines Imperiums berücksichtigen«, sagte Stilgar. »Er hat uns hierhergeschickt, um ein Schlangennest auszuräuchern. Möchten Sie ihm gerne sagen, dass er warten muss?«
    Burbage wirkte eher betroffen als eingeschüchtert. Er berührte eine lange, dünne Narbe an seiner Wange. »Diese Narbe habe ich erhalten, als ich in Herzog Letos Assassinenkrieg gegen die heranstürmenden Hengste von Graf Moritani kämpfte. Ich habe die Befehle der Atreides befolgt, schon lange bevor Meister Paul der Mann wurde, den ihr Muad'dib nennt. Ich werde einen Weg finden.«
    Der Mann von Caladan trieb sein Reittier an den Rand des Wasserlaufs. Die Strömung wirkte täuschend ruhig, und nur wenige leichte Kräuselungen zeigten sich an der Oberfläche. Doch Stilgar hörte deutlich den hohlen, glucksenden Klang des Wassers, das an den Uferfelsen entlangschoss.
    »Tief und kalt.« Burbage wandte sich mit lauter Stimme an die caladanischen Truppen. »Aber ich kann schwimmen, und die Kälte macht mir nichts aus. Gehen wir?« Seine Männer jubelten, und Stilgar ließ sich von ihrer Zuversicht anstecken.
    Burbages Ruh-Yak sprang mit einem großen, platschenden Satz ins Wasser, und die übrigen caladanischen Reiter stürmten laut johlend vor, als wäre das Ganze ein Spiel. Innerhalb weniger Augenblicke waren Dutzende der Tiere in den tiefen, breiten Bach gesprungen, wo sie der Strömung flussabwärts folgten. Schnell wurde das Wasser so tief, dass die Tiere nicht mehr mit den Füßen auf den Grund kamen und sich schwimmend weiterbewegten.
    Stilgar, Elias und seine Fremen wurden von dem Ansturm mitgerissen und in den Fluss getrieben, der sie talabwärts trug. Als sie in der Mitte ankamen, stießen sie auf algenbewachsene, glitschige Felsbrocken knapp unterhalb der Oberfläche, die das Wasser aufwühlten und eine raue Strömung erzeugten.
    Einige der caladanischen Soldaten waren bereits auf der anderen Seite, obwohl mehrere der Männer von ihren Reittieren gefallen und nun völlig durchnässt waren. Sie plantschten lachend ans Ufer und zogen ein paar ihrer Freunde zurück ins Wasser, um mit ihnen herumzutollen. Diese Soldaten waren am Wasser geboren und aufgewachsen. Sie hatten das Schwimmen ebenso mühelos gelernt wie das Gehen.
    Doch Stilgar

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