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Der Wuestenplanet - Paul Atreides

Der Wuestenplanet - Paul Atreides

Titel: Der Wuestenplanet - Paul Atreides Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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Qizarat-Priester zugegen, um Tankfahrzeuge einzuweisen, die das Wasser aus den Frachträumen in große verzierte Zisternen pumpten, deren Zapfhähne man beim Fest für das Volk öffnen würde.
    Endlich fand Irulan die Corrino-Fregatte, kenntlich durch das verblichene, kaum noch erkennbare Löwenabzeichen ihrer Familie, das auf den Rumpf gemalt war. Dieses Bild hatte jahrtausendelang unglaubliche Bauwerke und inspirierende Banner geziert. Jetzt handelte es sich nur noch um eine mitleiderregende, fleckige Erinnerung an vergangene Zeiten, und das Schiff zog keine besondere Aufmerksamkeit auf sich. Paul hatte angeordnet, dass der Repräsentant der Corrinos nicht als Angehöriger der Imperialen Familie zu betrachten war, sondern als Sprecher eines kleineren Hauses von Salusa Secundus.
    Die Sicherheitswächter befanden sich bereits an Bord der Fregatte, und Irulan sah, dass sie die Abtastung der Innenräume nahezu abgeschlossen hatten. Das Wasser wurde aus den Frachträumen des Schiffs abgepumpt. Obwohl Salusa ein rauer Planet war, verwüstet von einer lange zurückliegenden Katastrophe, war Wasser dort nicht besonders knapp. Ganz sicher nicht so knapp wie auf Arrakis.
    Irulan ließ einen Fanfarenstoß erschallen und befahl ihrem Empfangskomitee, die Banner zu heben und Platz für sie zu machen, während ihre Wachen strammstanden und die Waffen präsentierten. Dann trat sie vor, als die Passagierluke sich öffnete und die Rampe ausgefahren wurde. Überall um Irulan herum standen Zuschauer, die das ständig wechselnde Aufgebot fremdartiger Menschen von fernen Planeten beobachteten. Inzwischen hatten die Leute so viele hundert Schiffe eintreffen sehen, dass sie gelangweilt wirkten, obwohl Irulans Eskorte mit Muad'dibs Banner ihnen neu zu denken gab.
    In Begleitung von zehn entwaffneten Sardaukar-Wachen erschien schließlich die Repräsentantin von Salusa. Sie sah aus wie ein Flüchtlingskind, mit bleicher Haut und großen runden Augen. Ihr Haar war mausbraun, im Gegensatz zu Irulans edlem Goldton oder dem üppigen Kastanienbraun ihrer Schwester Wensicia. Das Mädchen schien völlig überwältigt zu sein.
    »Rugi!« Irulans Eskorte zuckte erschrocken zusammen. Vor dem großen Hintergrundlärm bedachten die Sicherheitstruppen von Arrakeen Irulan nur mit einem flüchtigen Blick und ließen sie dann vortreten.
    Während Rugi mit kleinen Schritten die Rampe heruntertrippelte, atmete sie schwer und rang darum, ihren verstörten Gesichtsausdruck unter Kontrolle zu halten. Sie hatte für diesen Anlass eins ihrer feinsten Hofgewänder ausgewählt, das sie von Kaitain ins Exil mitgenommen hatte. Ein steifer, dicht mit Edelsteinen besetzter Kragen erhob sich bis über ihren Scheitel. Unter ihren wallenden Röcken floss buntschillernde Spitze hervor. Ein Band aus Hagal-Smaragden lag um ihren dünnen Hals, und Mallabor-Perlen bedeckten ihr Mieder wie Meeresschaum. Rugi machte den Eindruck, als hätte sie sich am liebsten sofort wieder in die Sicherheit ihrer Fregatte geflüchtet.
    Irulan küsste ihre kleine Schwester auf die Wange. Obwohl die junge Frau etwa genauso alt war wie Paul Atreides, wirkte sie viel jünger und unschuldiger. Da sie selbst unter den Töchtern Shaddams niedrig gestellt war, hatte Rugi bei der Schwesternschaft nur eine oberflächliche Ausbildung erhalten. Sie hatte ein behütetes Leben geführt, zunächst auf Kaitain und dann auf Salusa Secundus. Irulan begriff sofort, welche Botschaft der gestürzte Imperator durch sie schicken wollte: Ich habe mir nicht die Mühe gemacht, jemand Wichtigeren zu schicken. Ich lache über Ihre Vorladung, Muad'dib.
    Das ist ein gefährliches Spiel, dachte Irulan. Sie sorgte sich um die Sicherheit ihres Vaters und befürchtete, dass er vielleicht sogar etwas noch Leichtsinnigeres plante.
    Sie nahm die zierliche Hand ihrer Schwester – sie war zu zierlich. Rugi war ein Mädchen, das für das Hofleben im alten Imperium aufgezogen worden war, für mehr nicht. Offensichtlich war sie völlig überfordert. »Ich kümmere mich um dich, meine kleine Schwester. Muad'dib hat dir seinen Schutz zugesichert.« Irulan rechnete halb damit, dass ihre Schwester sich losreißen und sie als »Verräterin am Haus Corrino« zurückweisen würde. Doch stattdessen umklammerte Rugi fest Irulans Hand. Lächelnd sagte Irulan: »Wir haben eine Wohnung für dich in der neuen Zitadelle eingerichtet, in meinem Privatflügel.«
    »Und Zimmer für meine Sardaukar?«, fragte Rugi mit zitternder Stimme. »Vater hat

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