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Der Wuestenplanet - Paul Atreides

Der Wuestenplanet - Paul Atreides

Titel: Der Wuestenplanet - Paul Atreides Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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Stirnrunzeln. »Ich habe keine Helfer gebraucht. Es war mein Plan, ganz allein meiner. Ich wollte ein Held sein – und ich hatte Erfolg. Alle haben gesehen, wie ich Sie, Chani und die Prinzessin gerettet habe.«
    Korba trat vor den fast nackten, gefesselten Mann. »Das haben Sie nicht allein geschafft. Kein Mensch wäre dazu imstande.«
    »Vielleicht kein gewöhnlicher Mensch, aber ein Schwertmeister sehr wohl. Ich habe alles bis in die kleinste Einzelheit vorausgeplant, ohne jede Hilfe.« Und dann schwelgte Bludd vor ihnen in seiner Intrige. Er rasselte Einzelheiten über jede Phase der Operation herunter, für deren Vorbereitung er viele Monate gebraucht hatte – Schritt für Schritt, ein Teil nach dem anderen.
    Korba schnaubte ungläubig, als er Bludds großspurigen Behauptungen lauschte, doch Paul erkannte, dass der Schwertmeister nicht übertrieb. Während er erzählte, schien er völlig von seiner eigenen Klugheit eingenommen zu sein, obwohl seine Enthüllungen ihn auch ein wenig verlegen machten. »Man hat mich wohl mit der Hand in der sprichwörtlichen Keksdose erwischt, und jetzt haben Sie mich. Ich schätze, Sie erwarten nun nicht mehr, dass ich Ihnen zu Diensten bin, Herr. Sie müssen zugeben, dass ich mit Ihrer Zitadelle hervorragende Arbeit geleistet habe.«
    Paul war aufrichtig verblüfft. »Aber warum haben Sie sich gegen mich gewendet?« Er wusste nicht, wann er das letzte Mal so verwirrt gewesen war. Die Worte sprudelten aus ihm hervor. »Was wollten Sie dadurch gewinnen? Was habe ich Ihnen getan? Was konnte diesen bedingungslosen Hass auslösen?«
    »Hass? Aber nein, ich hasse Sie nicht, Herr. Sie waren über die Maßen gerecht und gütig zu mir, und ich wollte Ihnen niemals etwas zuleide tun.« Er seufzte, und endlich entdeckte Paul die tiefsitzende Verletzung, die dieser Mann seit vielen Jahren in seinem Innern mit sich herumtrug, eine Narbe, die niemals verblasst war. »Doch die Geschichte hat es weniger gut mit mir gemeint. Ich wollte den historischen Ereignissen meinen eigenen Schnörkel hinzufügen.«
    »Erklären Sie sich!«, knurrte Korba.
    »Ich habe ein Leben als großer Schwertmeister geführt und viele tapfere Taten vollbracht. Können Sie sie aufzählen?« Er hob die Augenbrauen und schaute fragend zu Korba, zu den Wachen und wieder zu Paul. »Kommen Sie schon, an das eine oder andere muss sich doch jemand erinnern? Irgendetwas. Sie erinnern sich doch sicher, Mylord. Oder erinnern Sie sich nur an Rivvy Dinari, der starb, als er Erzherzog Armand beim Hochzeitsmassaker beschützte? Nicht etwa an den armen Schwertmeister Bludd, der dabei versagte, Ilesa zu retten.« Er senkte den Kopf. »Damals habe ich meine Chance verpasst. Ich habe versagt und wurde abgetan, während Rivvy mit einer letzten glorreichen Tat abtrat, als wahrer Held. Genau genommen ist er die Hauptfigur in allen historischen Berichten über das Ereignis. Haben Sie sie gelesen, Mylord Paul?«
    »Ich war dabei. Ich muss die Berichte nicht lesen.«
    »Ich habe mit den Truppen der Ecazi und der Atreides auf Grumman gekämpft. Ich habe bei der letzten Konfrontation mit Graf Moritani auf Grumman geholfen – erinnert sich jemand daran? Während Erzherzog Armand sich all die Jahre an seinem Leben festgeklammert hat, habe ich ihm als Truchsess des Hauses Ecaz gedient und dabei offenbar nichts erreicht! Für Sie habe ich die Bauarbeiten am größten architektonischen Kunstwerk der Menschheitsgeschichte geleitet, aber man wird es für immer nur als Zitadelle des Muad'dib kennen. Ich bin nur eine weitere Fußnote.«
    Tränen des Trotzes funkelten in seinen Augen, doch Paul brachte ihm keine Spur Mitgefühl entgegen. »Ich verlange ein großes Ende in den Geschichtsbüchern, keinen unspektakulären leisen Abgang. Ganz gleich, was ich zuvor getan habe, dies soll man als meine letzte große Tat als Schwertmeister sehen.« Bludd blickte sich um, als würde er mit Jubelrufen rechnen.
    »Ihre Geheimpolizei kann sich entspannen, Mylord. Ich hatte keinerlei politische Motivation für meine Tat, das versichere ich Ihnen. All Ihre Sicherheitsvorkehrungen, Ihre Schutzmaßnahmen, Ihre Überprüfungen ... damit haben Sie nach äußeren Feinden Ausschau gehalten. Sie haben sich mögliche Motive überlegt und alle sichtbaren Bedrohungen beseitigt. Aber mein Motiv? Ich wollte einfach nur Aufmerksamkeit, Anerkennung und Respekt .« Er lächelte und sprach leiser. »Trotz alledem muss ich zugeben, dass ich froh bin, dass Sie noch leben. Und ich

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