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Der Wuestenplanet - Paul Atreides

Der Wuestenplanet - Paul Atreides

Titel: Der Wuestenplanet - Paul Atreides Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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sein Schwert mit dem Knauf voran Duncan und erklärte traurig: »Die Ehre weiß nichts von Politik, nur von Gehorsam. Er war mein edler Herr, und ich habe ihm Treue geschworen. Doch in dieser Angelegenheit sah ich keine Möglichkeit, sein Handeln gutzuheißen, also habe ich die Dinge selbst in die Hand genommen.«
    »Was hast du getan?«, wollte Duncan wissen.
    »Ich habe die Atomwaffen in der Stadt verteilt, wie der Graf es mir befohlen hat. Ich wusste, was er vorhatte. Aber ich konnte ihm nicht gestatten, die Sprengköpfe zu zünden und die geplante Massenvernichtung auszulösen. Das wäre ein unverzeihliches Verbrechen am Imperator gewesen, am Volk von Grumman und an euch allen, denen er bereits so viel Unrecht getan hat.« Er holte tief Luft, und seine aufgewühlte Miene beruhigte sich ein wenig. »Also habe ich die Verbindungen gekappt.«
    Moritani schrie ihn an. »Du hast mich verraten! Du hast deinen Bluteid gebrochen!«
    Resser drehte sich zum Grafen um. »Nein, Mylord. Ich habe geschworen, Ihren Befehlen Folge zu leisten, und wichtiger noch: Ich habe geschworen, Sie zu beschützen. Ich habe die Atomwaffen deponiert, genau wie befohlen. Und anschließend habe ich Ihr Leben und das vieler anderer gerettet, indem ich Sie davon abgehalten habe, sich selbst, all diese Edlen und den Imperator persönlich zu töten. Meine Ehre ist unbeschädigt.«
     
    »Hört alle her«, verkündete der Padischah-Imperator in gewichtigem Tonfall. »Hört unseren Entschluss und unseren imperialen Befehl.«
    Nachdem er mit seinem Hofstaat auf sein Flaggschiff zurückgekehrt war, saß der Imperator nun in seinen verschwenderisch mit Edelsteinen besetzten Gewändern auf einer tragbaren Nachbildung des Löwenthrons. Er ließ den ernsten Blick über die versammelten Adligen, die Gefangenen und die Zuschauer schweifen, die sich in der Halle aufhielten. Shaddams Tonfall war zutiefst bedeutungsvoll, als wäre der Sieg auf Grumman ganz allein sein Werk gewesen.
    Paul, der sich fehl am Platze fühlte, stand mit Duncan, Gurney, Erzherzog Armand und Prinz Rhombur neben seinem Vater. Sie alle trugen nach wie vor ihre förmliche Kleidung.
    Die pelzgefütterten Gewänder von Graf Moritani hingegen waren zerknittert, sein Haar zerrauft, seine Augen blutunterlaufen und sein Blick ebenso wild wie verschlagen. Allein der Anblick des Mannes bereitete Paul Unbehagen. Obwohl er ein Aristokrat war, wurde Hundro Moritani von den Sardaukar vor den Imperator gebracht. Er war auf einen Metallstuhl mit steifer Lehne gefesselt, der in scharfem Kontrast zum prunkvollen Thron des Imperators stand. An den Handgelenken war Moritani mit Shigadraht gefesselt, und seine Beine waren am Stuhl festgeschnallt. Es war geradezu unerhört, einen Aristokraten zu fesseln, aber der Sicherheitschef der Sardaukar hatte darauf bestanden.
    Das Haus Atreides hegte einen legitimen Blutgroll gegen den Grafen, genau wie Erzherzog Ecaz, aber Paul war davon überzeugt, dass Shaddam seiner eigenen Rache den Vorrang einräumen würde. Die Reste des Renegatenhauses Tantor? Wie viele Menschen hatten unter dem Hass dieses Wahnsinnigen leiden müssen, wegen etwas, das sich vor Jahrtausenden ereignet hatte? Wie konnte man nach so langer Zeit noch auf Rache sinnen? Andererseits hatten sich die Atreides und die Harkonnens so viele Jahrtausende lang gehasst, dass die Gründe für den Bruch zwischen ihnen in den Tiefen der Geschichte kaum noch zu erkennen waren.
    Hiih Resser schließlich, der erschöpft, aber seltsam friedvoll aussah, stand allein wie eine Insel in der Menge. Kurz vor dem Treffen mit dem Imperator in dieser Halle hatte er Duncan mit vielsagender Geste um sein Kampfmesser gebeten. Duncan hatte es ihm widerstrebend hingehalten. »Du hast doch nichts Dummes vor, oder?«
    Der rothaarige Schwertmeister hatte eine ganze Weile gezögert und dann den Kopf geschüttelt. »Nicht das, was du denkst, Duncan.« Mit der scharfen Spitze durchschnitt er die Fäden des Pferdekopf-Abzeichens an seinem Kragen, löste es und warf es zu Boden. Dann entfernte er die Rangabzeichen von seinen Schultern und Ärmeln.
    Als er jetzt sah, was sein Schwertmeister getan hatte, spuckte der gefesselte Graf Moritani auf den Boden.
    Der Imperator zog die Aufmerksamkeit aller im Thronsaal seines Flaggschiffs auf sich, indem er seinen edelsteinbesetzten Amtsstab vorstreckte und ihn mit einem lauten, widerhallenden Knall auf den Boden schlug.
    »Graf Hundro Moritani, für Ihre Verbrechen sind die verschiedensten

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