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Der Wuestenplanet - Paul Atreides

Der Wuestenplanet - Paul Atreides

Titel: Der Wuestenplanet - Paul Atreides Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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zusammengehalten hatte. Herzog Leto blieb wachsam und nahm jede Einzelheit in sich auf.
    Eine der Sardaukar-Wachen hielt das imperiale Dokument dem Grafen hin, der es auf den Schreibtisch legte. Paul stellte fest, dass Moritani eine seltsame Erregung verströmte, eine Angespanntheit, die seine Bewegungen abgehackt und hektisch machte. Resser, der hinter ihm stand, wirkte, als sei ihm übel.
    Der Herr von Grumman studierte das Schriftstück genau und sagte dann: »Soll ich mit dem Namen Moritani unterschreiben? Oder soll ich – da das Haus Corrino meiner Familie hiermit zum zweiten Mal alles nimmt – vielleicht mit Haus Tantor zeichnen?«
    Statt der dramatischen Reaktion, mit der der Graf offenbar gerechnet hatte, reagierten der Imperator und die übrigen Versammelten nur mit verwirrtem Gemurmel. »Tantor?«, fragte Shaddam. »Was meinen Sie damit?«
    Der Graf öffnete eine verborgene Schaltfläche in der kleinen Tischplatte und legte ohne weitere Umstände die Finger auf die erleuchteten Tastfelder.
    Die Sardaukar-Wachen, die mit einem Hinterhalt rechneten, rannten auf ihn zu, bereit, den Imperator zu verteidigen. Resser zog sein Schwert und stellte sich vor den Grafen, während Duncan seins zog.
    »Halt!«, brüllte der Graf. »Sonst sterben Sie alle in einem Atomblitz – noch bevor ich es wünsche.«
    Shaddam erhob sich vom klobigen Thron. »Atomwaffen? Das würden Sie nicht wagen.«
    Moritanis Augen blitzten. »Ein Tantor würde es wagen. Die Tantors haben es schon einmal gewagt, vor vielen hundert Jahren. Als die Corrinos meine Vorfahren verrieten, als man sie in die Ecke gedrängt und ihnen keine Überlebenschance mehr gegeben hat, haben sie all ihre Hausatomwaffen abgeworfen und fast alles Leben auf Salusa Secundus ausgelöscht.«
    »Tantor?« Shaddam klang nach wie vor verwirrt. »War das der Name? Es spielt keine Rolle. Man hat sie gejagt und zur Strecke gebracht. Ihre Blutlinie ist erloschen, und alle Spuren von ihnen wurden aus der imperialen Geschichtsschreibung getilgt.«
    »Nicht alle. Unsere Überlebenden haben eine neue Saat gepflanzt, und wir sind wieder auferstanden und haben unser Haus unter dem Namen Moritani neu aufgebaut. Doch jetzt ist unsere Welt verbraucht, und mein Sohn Wolfram ist tot – das Ende unserer Hoffnungen für die Zukunft. Uns ist nichts geblieben, und auch Ihnen wird nichts bleiben, Shaddam Corrino. Ich wusste, dass Sie persönlich hierherkommen würden, um einzugreifen.« Seine Hand verharrte über den Kontrollen, die Finger auf den Aktivierungsfeldern. »All meine Familienatomwaffen sind hier in Ritka. Den größten Teil hat mein Schwertmeister in den Katakomben unter unseren Füßen deponiert. Meine Wohnfestung und ganz Ritka werden sich in radioaktiven Staub verwandeln.« Er stieß einen langgezogenen Seufzer aus, der wie ein verzücktes Aufatmen klang. »Ich wollte nur, dass Sie das vor dem letzten Ruhmesblitz erfahren. Ich habe bereits Dokumente an verschiedene Mitglieder des Landsraads verschickt. Von heute an wird niemand mehr den Namen des Hauses vergessen, das die Corrinos zu Fall gebracht hat. Damit ist diese Sache dann endgültig erledigt.«
    Dann geschah alles auf einmal. Shaddam rief einen Befehl, und die Sardaukar-Wachen stürmten vor. Doch Paul sah, dass niemand es schaffen würde, rechtzeitig einzugreifen.
    Mit geschlossenen Augen und einem versonnenen Lächeln aktivierte der Graf die Schaltfläche.

81
     
    Ein Adelsoberhaupt muss streng sein, und zugleich müssen sich in seinem Herzen und seinen Taten Fairness und Gerechtigkeit widerspiegeln. Das gilt für einen Imperator, einen kleinen Adligen und selbst für einen Vater.
    Prinzipien des Führens, Vortrag von Prinzessin Irulan am Kriegskolleg von Arrakeen
     
     
    Paul rief seinem Vater etwas zu, weil er noch ein letztes Mal Kontakt mit ihm aufnehmen wollte, doch der brennende Blitz kam nicht. Verwirrt schaute Moritani auf die Schaltfläche, die soeben dunkel geworden war.
    Duncan wurde nicht langsamer, sondern stürmte weiter mit erhobenem Schwert auf den Schreibtisch zu, doch Hiih Resser stellte sich zwischen Duncan und den Grafen. Aber er griff Duncan nicht an, sondern bot seinem ehemaligen Kameraden die Klinge dar, um sich zu ergeben. »Nicht nötig, Duncan. Es ist vorbei.«
    Sardaukar stürzten sich auf den Grafen, rissen ihn zu Boden und zerrten ihn grob von Stuhl und Konsole fort. Er schlug um sich und wehrte sich, aber den Elitesoldaten des Imperators war er nicht gewachsen.
    Resser überreichte

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