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Der Wuestenplanet - Paul Atreides

Der Wuestenplanet - Paul Atreides

Titel: Der Wuestenplanet - Paul Atreides Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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unseren Befehlen Folge zu leisten.«
    Irulan stand ebenfalls auf und täuschte keine Gastfreundschaft mehr vor. »Diese Angelegenheit steht in der Tat nicht zur Debatte, und deshalb werde ich auch nicht weiter mit Ihnen darüber diskutieren. Haben Sie Ihr Gepäck mit von Bord genommen? Falls ja, werde ich es zum Raumhafen zurückschicken lassen. Ich rate Ihnen, noch heute Abend mit der Fähre abzureisen, wenn Sie sich nicht das Missfallen des Imperators zuziehen wollen. Der Ehrwürdigen Mutter Mohiam ist es bereits untersagt, hierherzukommen. Möchten Sie, dass diese Einschränkung auf alle Angehörigen der Schwesternschaft ausgeweitet wird?«
    »Wir lassen uns nicht wie Vieh treiben!« Geninos Verblüffung und Zorn waren so groß, dass Andeutungen dieser Gefühle ihrer Kontrolle entglitten. Irulan nahm ihre Reaktion überrascht und hochinteressiert zur Kenntnis. Offenbar war Marie Fenring der Schwesternschaft sogar noch wichtiger, als Lady Margot offenbart hatte.
    Irulan hörte Schritte vom Fußweg auf der anderen Seite der Hecke. Vertraute Schritte. »Ah, der Imperator naht. Offenbar hat man ihn über Ihre Ankunft informiert. Sie können ihn gerne selber fragen, wenn Sie möchten.«
    Paul trat aus dem Labyrinth, gekleidet in eine elegante grün-goldene Amtsrobe. Er machte den Eindruck, als hätte er soeben die Erledigung seiner Pflichten unterbrochen, und seine Miene verriet greifbare Verärgerung. Er hielt genau auf den Pavillon zu. »Warum hat man mich nicht sofort darüber informiert, dass die Ehrwürdigen Mütter in Arrakeen eingetroffen sind?«
    Irulan vollführte einen förmlichen Knicks, und einen kurzen Moment später taten die anderen drei Frauen es ihr nach. Genino fand ihre Stimme schnell wieder. »Wir sind gekommen, um Prinzessin Irulan zu besuchen, edler Herr.«
    Irulan sagte mit leiser Stimme: »Sie sind nicht auf meine Einladung gekommen, und sie reisen unverzüglich wieder ab.« Sie warf den drei Frauen ein kaltes Lächeln zu. »Sie haben Einfluss auf die Erziehung von Alia und Marie gefordert.«
    »Auf gar keinen Fall.« Paul dachte nicht einen Augenblick lang über seine Entscheidung nach. »Ich verbiete es.«
    Irulan fügte hinzu: »Offenbar war auch Lady Margot nicht über die Absichten der Schwesternschaft informiert.«
    Die drei Ehrwürdigen Mütter wirkten erschrocken über Irulans distanziertes Verhalten, aber sie verfolgten einfach nicht mehr dieselben Interessen. Beim Zusammentragen der Geschichte von Paul Muad'dib Atreides hatte Irulan nach und nach von weiteren Ursachenverkettungen – und ernsthaften Fehltritten – erfahren, worauf sie die Weisheit der Schwesternschaft ernsthaft infrage stellte. Sie hatte herausgefunden, dass die Bene Gesserit Teile der historischen Aufzeichnungen nach ihrem Dafürhalten änderten, wobei sie ihre Fehler verbargen und ihre Erfolge ausschmückten. Gewisse Tatsachen waren in ihren Händen formbar wie Ton. Bei Irulan war es nicht anders, wenn sie die Geschichte ihres berühmten Ehemanns erzählte.
    »Wir versuchen nicht, uns einzumischen, Herr«, sagte Genino. »Wir sind lediglich hier, um ein Angebot ...«
    Mit bedrohlicher Miene schnitt Paul ihr das Wort ab. »Es wäre klug von Ihnen, Ihre nächsten Worte mit Bedacht zu wählen. Mit meinem Wahrheitssinn höre ich Ihre Lügen, als würden Sie sie herausschreien.«
    Die drei Frauen machten sich hastig und mit fahrigen Bewegungen davon. Irulan stellte fest, dass sie überraschend belustigt war, obwohl ihr Herz bei dem Gedanken daran, was sie soeben gewagt hatte, laut pochte. Welche Folgen es haben würde, hier und auf Wallach IX! Sie lauschte, bis sich die Bene Gesserit ein gutes Stück durch das Heckenlabyrinth entfernt hatten, und sagte dann zu Paul: »Wie sie reden werden, wenn sie erst einmal zur Mütterschule zurückgekehrt sind.«
    »Ich fürchte mich nicht vor ihrem Gerede.« Paul schaute sie mit ungewöhnlicher Offenherzigkeit an. »Ich selbst war eine Enttäuschung für ihre Zuchtpläne, genau wie Herzog Fenring. Wahrscheinlich ist seine Tochter Marie aufgrund ihrer genetischen Anlagen besonders wertvoll für sie.«
    Irulan nickte. »Mit deiner Erlaubnis würde ich Lady Margot Fenring gerne über diesen Vorfall informieren. Vielleicht wird sie dadurch eine engere Verbündete für uns. Schließlich handelt es sich hier ebenso sehr um einen Affront gegen Marie wie gegen Alia.«
    Er musterte sie einen Augenblick lang. »Deine zahlreichen Ebenen der Komplexität überraschen mich, Irulan.«
    »Danke,

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