Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Wuestenplanet - Paul Atreides

Der Wuestenplanet - Paul Atreides

Titel: Der Wuestenplanet - Paul Atreides Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
Vom Netzwerk:
der Macht zu halten.
    Paul Atreides hätte ihn von Anfang an um Rat fragen sollen.
    Einer der Soldaten am Raumhafen marschierte auf sie zu, wie eine bewegte Statue. Er versperrte ihnen den Weg und hob eine Hand zu einer steifen, einhaltgebietenden Geste, während die andere neben der Scheide mit dem Dolch lag. Keine Regung zeigte sich auf seinem kantigen, wettergegerbten Gesicht, das aussah, als hätten die Sandstürme es aus Stein geformt. »Erklären Sie, welche Geschäfte Sie in die Stadt Muad'dibs führen.«
    »Es besteht kein Grund zur Unhöflichkeit«, sagte Lady Margot. »Man hat uns bereits während des Fluges überprüft. Unsere Tochter ist Gast im Haus des Imperators, und wir kommen aufgrund einer dringenden Mitteilung, die uns Prinzessin Irulan geschickt hat.«
    »Hmm-hmm, Sie werden uns mit dem Respekt behandeln, der uns gebührt«, sagte Fenring mit bedrohlichem Blick. »Ich bin ein Graf des Landsraads, und dies ist meine Lady.«
    Margot sah, dass das Verhalten ihres Mannes diesen wichtigtuerischen Grobian provozierte, doch es war zu spät, noch etwas dagegen zu unternehmen. Der Soldat machte Anstalten, seinen Dolch zu ziehen, womit er eine ebenso augenblickliche Reaktion auslöste, als wäre er gegen einen Stolperdraht getreten. Fenring stürzte sich auf den größeren Mann und versetzte ihm einen festen Schlag aufs Handgelenk, so dass er das Messer fallen ließ, kaum, dass es die Scheide verlassen hatte. Klappernd fiel die Klinge zu Boden. Ein zweiter Schlag gegen den Ellbogen betäubte den Arm des Soldaten, gefolgt von einem schnellen Tritt, der seinen Knöchel brechen und ihn zu Boden stürzen ließ. Mit der Handkante vollführte Fenring anschließend einen genau gezielten Schlag gegen die Schläfe seines Gegners und rammte ihm dann den Ellbogen ins Gesicht. Der Soldat stöhnte und erschlaffte. Er blutete aus einem Auge.
    Fenring trat zurück. Er wirkte belustigt. »Ahh, einer von Muad'dibs besten Männern, wie ich sehe.«
    Margot sprach lauter, um den Lärm rennender Stiefel und die Rufe anderer Soldaten zu übertönen. »Nun gut, mein Schatz, zumindest haben wir nun ihre ungeteilte Aufmerksamkeit.«
    Mit einer fließenden Bewegung duckte sich Graf Fenring, das erbeutete Messer in der Hand und bereit, sich den Männern zu stellen, die auf sie zurannten. Margot stellte sich Rücken an Rücken zu ihm und nahm ebenfalls Kampfhaltung ein. Dies war eins ihrer möglichen Szenarien, und sie hoffte, dass es sich wie erwartet entwickelte. Später würden sie sich zutiefst beleidigt geben können angesichts der Behandlung, die Muad'dib seinen geladenen Gästen zuteilwerden ließ, und vielleicht würden die sie umgebenden Sicherheitsmaßnahmen dadurch später ein wenig gelockert werden.
    Und selbst, wenn es nicht dazu kam, war Margot doch zuversichtlich, dass sie diese kleine Konfrontation überleben würden.
    Die Spezialwachen kreisten sie vorsichtig ein. Es handelte sich um ein Dutzend Männer mit gezogenen Waffen: langen Gewehren, Pistolen, Pfeilwerfern, Schwertern. Da sie keine persönlichen Schilde trugen, hätte man sie beide trotz ihrer Kampffähigkeiten ohne Schwierigkeiten niederschießen können. Doch bevor diese Wachen etwas Derartiges mit einem Aristokraten und seiner Ehefrau tun konnten, benötigten sie Befehle von weiter oben. »Hmm-äh-hmm, ich muss mich entschuldigen.« Graf Fenring hob kapitulierend die Hände. »Dieser Mann hat meine Lady beleidigt, und ich, ähem, neige zu übertriebener Fürsorge. Es war ganz allein meine Schuld.«
    Der Soldat, der hinter ihnen stand – und der die Fenrings an Bord der Fähre freigegeben hatte –, beriet sich in gedämpftem Ton mit einem vorgesetzten Offizier. Der unwirsche Offizier nickte, was die allgemeine Anspannung ein wenig zu verringern schien. Angewidert schaute er zu dem verletzten Soldaten hinüber, der gerade aufzustehen versuchte.
    Dann musterte der befehlshabende Offizier Fenring von oben bis unten. »Ein Soldat, der so leicht von einem einfachen ... Besucher überwältigt werden kann, hat in Muad'dibs Wache nichts zu suchen. Er wird aus dem Dienst entlassen.« Er machte eine Handbewegung, und die angespannten Fedaykin steckten ihre Waffen weg. Der Offizier sagte: »Gestatten Sie mir, Sie in die Zitadelle zu begleiten. Sie können Ihr Anliegen Prinzessin Irulan höchstpersönlich vortragen.«
    Fenring grinste, als Margot ihn am Arm ergriff, und die beiden folgten gemächlich ihrer Eskorte.
     
    Umgeben von Bediensteten begrüßte Irulan die

Weitere Kostenlose Bücher