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Der Wuestenplanet - Paul Atreides

Der Wuestenplanet - Paul Atreides

Titel: Der Wuestenplanet - Paul Atreides Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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Eid als Sardaukar, Ihrer Pflicht, den Corrinos zu dienen, und den Erinnerungen an Ihren Sohn hin und her gerissen.«
    »Sie verstehen mich nur zu gut.«
    »Wenn es Ihre oder meine Entscheidung gewesen wäre, ahh, dann hätten wir den Aufstieg Muad'dibs vielleicht verhindert. Doch wir können immer noch dies oder jenes tun, hmm? Ihnen und mir bietet sich hier eine Gelegenheit. Wenn man ihn aus der Gleichung streichen würde, könnten schlaue und findige Männer wie wir die anschließenden Unruhen leicht in unserem Sinne nutzen.«
    Der alte Bashar musterte Fenring. »Sie schlagen vor, dass wir zusammenarbeiten? Dann kehren Sie nach Salusa Secundus zurück?«
    Fenring schaute auf das Messer mit dem Edelsteingriff. »Sagen Sie dem Imperator, dass ich sein Angebot zwar zu schätzen weiß, es fürs Erste jedoch ablehnen muss. Ich habe hier andere ... Gelegenheiten, denen ich nachgehen möchte.«
    »Shaddam wird wütend sein, wenn ich erfolglos von meiner Mission zurückkehre.«
    »Hmm, dann lassen Sie die Möglichkeit offen, dass ich mich vielleicht noch anders entscheide. Halten sie ihn an einer langen, schön straffen Leine. Um den Schein zu wahren, nehme ich das Messer als Geschenk an. Ich kenne seine Art zu denken. Ahh, er wird glauben, dass ich ihm im Gegenzug einen Gefallen schuldig bin. Unterdessen muss meine geliebte kleine Tochter unter ausgiebiger Anleitung ausgebildet werden.«
    »Und welche Bedeutung hat diese Tochter?«
    Sardaukar neigten immer wieder dazu, alles in Schwarz und Weiß zu sehen! »Sie ist von großer Bedeutung, mein lieber Bashar. Was wäre, wenn wir den Narren auf Salusa übergehen und selber einen Weg finden, Paul Muad'dib zu stürzen?«
    Garon lehnte sich auf seinem Stuhl zurück und versuchte, sein Erschrecken nicht zu zeigen. »Raue Zeiten verlangen raues Handeln.«
    Fenring ließ nicht locker. »Shaddams Unzulänglichkeiten als Imperator haben das Volk so begierig darauf gemacht, ihn zu ersetzen, dass ein gewalttätiger Emporkömmling wie Muad'dib nur mit der Unterstützung seiner Fanatiker in die Lücke treten musste. Doch jetzt wird langsam klar, dass Muad'dib möglicherweise schlimmer ist, als Shaddam es jemals war – und wir müssen das Gemetzel um jeden Preis beenden und eine neue Ordnung etablieren.«
    Garon holte tief Luft und nickte. »Wir müssen den Weg der Ehre wählen. Dadurch können wir ein großes Unrecht wiedergutmachen, das der Menschheit widerfährt. Unsere Ehre gebietet es uns, einen Versuch zu unternehmen.«
    Fenring streckte die Hand über den Tisch, und Garon ergriff sie fest. Letztlich war dem Grafen die Ehre nicht so besonders wichtig, aber diesem alten Soldaten offenbar schon. Das war Bashar Zum Garons Stärke – und seine Schwäche. Nun lag es an Fenring, die Einzelheiten zu klären und einen Plan in die Tat umzusetzen.

13
     
    Die Grenzen eines Imperiums sind gewaltig, doch eine wirklich effektive Regierung erstreckt sich nicht weiter als über einen Planeten, einen Kontinent oder sogar ein Dorf. Es fällt den Menschen schwer, weiter zu blicken als bis zum nächsten Horizont.
    Muad'dib, Politik und Bürokratie
     
     
    Er stand als einsame Gestalt auf dem Balkon.
    Spätnachts waren die Lichter Arrakeens gedämpft, und der aufgehende Erste Mond warf lange Schatten über die ausgedehnte Stadt und in die Wüstenklippen dahinter. Hoch auf der Kammlinie furchte ein Sanddelta den Schildwall. Dort hatte Paul die Barriere mit Atomwaffen zertrümmert, damit die angreifenden Sandwürmer ins Talbecken gelangen konnten. Der Schildwall war ein natürliches Objekt, das ein ganz gewöhnlicher Mensch in der Schlacht zerstört hatte. Ein gewöhnlicher Mensch.
    Das Volk sah ihn anders. Der junge Imperator ging zurück ins Bett, doch er lag ruhelos wach. Zahllose galaktische Feldzüge mussten noch ausgefochten werden, und Paul Muad'dib war die Inspiration der Soldaten auf ihrem Weg zu ewigem Ruhm. Fremen gestatteten es sich nicht, Schwächen an ihrem Messias zu erkennen.
    Manchmal waren seine Vorahnungen nur allgemeine Eindrücke, in anderen Fällen handelte es sich um lebensechte Bilder und klar erkennbare Szenen. Der Djihad selbst war wie eine hohe Bergkette auf seinem Lebensweg – unausweichlich und gefährlich. Anfangs hatte er versucht, ihn zu leugnen, doch dann hatte er sich vorangekämpft, sich den Schwierigkeiten, den tückischen Felsspalten und unerwarteten Stürmen gestellt. Er führte die Menschheit durch diese Wildnis, und er wollte sichere Passwege für sie finden,

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