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Der Wuestenplanet - Paul Atreides

Der Wuestenplanet - Paul Atreides

Titel: Der Wuestenplanet - Paul Atreides Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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zunehmende Menge der von ihm Unterworfenen oder mit ihm Verbündeten gründete. Indem er die Entwicklung des Qizarats vorantrieb und eifrigen neuen Priestern Lehren und Regeln gab, die sie durchsetzen konnten, erschuf Korba sich eine überlegene moralische Position, die er im Namen Muad'dibs beanspruchte.
    Trotz des galligen Beigeschmacks dieser Entwicklung brauchte Paul alle Energie, die ihm diese Religion verschaffen konnte. Und er wusste, dass auch er den Schein wahren musste.
    Mit Chani an seiner Seite ging Paul von einem Tisch zum nächsten und betrachtete die Modellgebäude, wobei er den zahlreichen Kuppeln und luftigen Bögen besondere Beachtung schenkte. Ein Querschnitt zeigte, wo sein Hauptthron im Himmlischen Audienzsaal stehen würde. »Einige der Räume werden bereits so groß sein, dass man königliche Paläste darin unterbringen könnte. Der gesamte Komplex ist als weitläufige, befestigte Stadt angelegt, die gleichzeitig ihre Bewohner schützt und Fremde einschüchtert.«
    Der großspurige Schwertmeister benutzte sein Rapier als Zeigestock, um Irulan den Grundriss ihrer Privatgärten zu erläutern, die unter anderem mit »Kontemplationsbüros« ausgestattet waren, in denen sie ihrer schriftstellerischen Tätigkeit weiter nachgehen konnte. Paul bemerkte die stolze Haltung des Mannes, als er seinen großen Traum erklärte, und die Prinzessin wirkte angemessen beeindruckt.
    Chani warf Irulan einen Seitenblick zu. »Vielleicht hat man im alten Imperium so etwas erwartet, doch wir brauchen keinen solchen Ort, Usul. Fremen würden diese Form von Luxus als ... Habgier betrachten, wie sie von den Außenweltlern gepflegt wird.«
    »Kein Luxus ist zu groß für Muad'dib«, erwiderte Korba stur. »Das Volk wird sich mit nichts Geringerem zufriedengeben als dem größten Bauwerk der Menschheitsgeschichte.«
    Unglücklicherweise wusste Paul, dass Korba Recht hatte.
    Bludd räusperte sich laut. »So waren meine Anweisungen, und so soll es auch sein. Vom Kerngebäude aus wird die restliche Anlage wie eine wunderschöne Wüstenblume erblühen.« Obwohl ihre Persönlichkeiten sich grundlegend unterschieden, entwickelten Korba und Bludd während dieser frühen Stadien des Bauprojekts eine mürrische Art von gegenseitigem Respekt. Ein gemeinsames Streben und Ziel diente als gleichgewichtsstiftendes Element zwischen den beiden.
    Paul nahm Chanis Hand und sagte zu ihr: »Solcher Luxus ist nötig, Geliebte. Prunk ist ein Hebel, mit dem man selbst die stursten Zweifler und die frisch Bekehrten bewegen kann. Meine neue Feste muss das Herz eines jeden, der ihrer ansichtig wird, durch schiere Größe, gewaltige Maßstäbe und Erhabenheit mit Ehrfurcht erfüllen. Das gilt selbst für uns, die wir ihre Funktionsweise und ihren Zweck kennen. Vielleicht gilt es sogar besonders für uns, denn auch wir müssen unsere Rollen spielen, und ich muss meine am besten spielen.«
    Er klopfte mit der Hand auf den feinen Westenstoff des Schwertmeisters. »Ich bin von ganzem Herzen einverstanden, Bludd. Ja, dieser Palast wird nach Ihren Plänen gebaut. Jeder Stein, der hier gemauert wird, und jeder Wandteppich, der aufgehängt wird, stärkt den Djihad – und beschleunigt sein Ende. Öffentliche Auftritte werde ich auf meinem Thron oder auf den Balkonen abhalten, von denen ich die Scharen der Gläubigen überschauen kann. Diese Orte müssen unvergleichlich opulent sein.
    Meine Privatgemächer jedoch werden schlicht sein.« Paul wies mit einer wegwerfenden Handbewegung auf die Pläne für die königliche Suite, die nur so von Gepränge troff. »Wenn Chani und ich in unsere Gemächer zurückkehren, werden wir lediglich die traditionellen Annehmlichkeiten vorfinden, die es auch in einem Sietch gibt, Gegenstände und Möbelstücke, die ganz normale Fremen benutzen würden. Unter uns werden wir unserer Wurzeln gedenken.«
    Bludd und Korba starrten ihn entsetzt an, während Irulan näher trat. »Mein Gatte, das Volk erwartet, dass du wie ein Imperator lebst, nicht wie ein Stammeshäuptling. Die gesamte Zitadelle, einschließlich deiner Wohngemächer, sollte der Menschheit die Größe und Macht Muad'dibs vermitteln. Der Königsflügel meines Vaters im alten Imperiumspalast könnte dir als Vorbild dienen.«
    »In unseren Privatgemächern genügt uns die Schlichtheit eines Sietchs«, beharrte Chani auf ihrer Ansicht. Paul stimmte ihr zu und beendete damit die Diskussion. Seine Konkubine hatte sich in Städten oder in gigantischen, verzierten Gebäuden

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