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Der Wuestenplanet - Paul Atreides

Der Wuestenplanet - Paul Atreides

Titel: Der Wuestenplanet - Paul Atreides Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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einer der Hauptausbilder war, wurde ich später zu einem der zwei hochrangigsten Schwertkämpfer am Hof der Ecazi.«
    Mehrere Fremen nahmen Gläser in die Hand und betrachteten sie. Einer, ein Fedaykin namens Elias, trank einen Schluck und verzog das Gesicht.
    »Nicht so!«, blaffte Bludd ungeduldig. »Du musst seine reichhaltige Farbe begutachten und sein herrliches Bouquet einatmen. Nimm einen kleinen Schluck. Gestatte den Aromen, sich Stück für Stück auf deinem Gaumen zu entfalten. Das ist keins von euren herben Gewürzbieren.« Elias schien sich durch die Zurechtweisung angegriffen zu fühlen, doch Bludd tat so, als bemerkte er es überhaupt nicht. Er hielt ein Weinglas in die Höhe, nahm einen Schluck und stieß einen gedehnten Seufzer aus. »Also ... die Geschichten. Da ihr so sehr von Paul Muad'dib angetan seid, will ich euch davon erzählen, wie meine Schwertmeistergefährten Rivvy Dinari und Duncan Idaho zusammen mit mir und dem jungen Paul Atreides, der damals, glaube ich, zwölf war, in die Dschungel von Ginaz hinabstiegen, wo wir von Riesenraupen angegriffen wurden ...«
    »Wir wissen alles über Duncan Idaho«, unterbrach ihn einer der Fremen. »Er starb, als er Muad'dib auf seiner Flucht vor den Harkonnens rettete. So sind er und seine Mutter zu uns gekommen.«
    »Dann hat Paul euch diese Geschichte also schon erzählt?« Bludd schaute sich um, konnte den Mienen der Fremen jedoch keine Antwort entnehmen.
    »Wir haben das Buch von Prinzessin Irulan gelesen«, antwortete einer der Männer. Die anderen brummten ernst und zustimmend.
    Bludd hatte das Buch ebenfalls gelesen und war der Meinung, dass Irulan viele wichtige Dinge ausgelassen hatte. Sie hatte sogar impliziert, dass Paul Caladan niemals verlassen hatte, bevor er nach Arrakis gekommen war, womit sie all seine Taten auf Ecaz unterschlug! Dazu kamen noch andere Fehler. Bludd hatte bereits mit der Prinzessin darüber gesprochen.
    Die Fremen tranken den Wein, jedoch eher aus dem Gefühl der Verpflichtung als aus Genuss, wie es schien. Bludd startete einen neuen Versuch und schlug eine weitere Geschichte vor, die Irulan nicht in ihre erste Chronik aufgenommen hatte. »Oder soll ich euch davon erzählen, wie der Assassinenkrieg auf Burg Caladan mit einem ruchlosen Überfall der Grummaner begann? Mehrere Menschen starben, einschließlich ...« Er schniefte und atmete durch. »Aber diese Geschichte sollte ich vielleicht auch nicht erzählen.«
    Bludd erwartete, dass einige der Fremen nun mit ihren Taten prahlen und ihrerseits Geschichten erzählen würden. Doch es schien sich um einen freudlosen Haufen zu handeln.
    »Dieser Wein schmeckt wie ungefilterter Urin«, knurrte Elias, der sich von Bludd angegriffen gefühlt hatte. »Wenn wir ihn durch eine Destillieranlage laufen lassen, gewinnen wir wenigstens das Wasser zurück.«
    »Um Himmels willen, das ist ein guter und teurer Jahrgang! Es überrascht mich allerdings nicht, dass du kaum in der Lage bist ...«
    Elias zog sein Crysmesser, und die übrigen Fremen verstummten sofort. »Du beleidigst mich!«
    Bludd schaute sich um und seufzte gelangweilt. »Was kommt jetzt?«
    »Es ist eine Frage der Ehre«, sagte einer der anderen.
    »Das willst du nicht tun, mein Lieber«, sagte Bludd.
    »Zieh deine Klinge!« Elias hob sein Crysmesser und nahm Kampfhaltung ein.
    Völlig ruhig löste Bludd das Rapier vom Gürtel. »Habe ich nicht ganz deutlich gesagt, dass ich ein fähiger Schwertmeister von Ginaz bin? Dein Wurmzahndolch ist hübsch, aber ich verfüge über die vierfache Reichweite.« Er ließ das Rapier zur Veranschaulichung durch die Luft sausen.
    »Bist du also ein Feigling?«
    »Mit einem Wort ... nein .« Bludd strich sich das Jackett glatt und zupfte an seinen schwarzen Rüschen. »En garde, wenn du darauf bestehst.«
    Elias sprang mit dem Crysmesser in der Hand vor, und seine Kameraden feuerten ihn mit Rufen und Pfiffen an. Obwohl Bludd feine Garderobe trug, gestattete seine gut sitzende Kleidung ihm absolute Bewegungsfreiheit. Er wich dem bösartigen Stich seines Gegners aus wie ein Quecksilbertropfen. Dann umkreiste er den Fremen blitzartig und stach ihm in die Schulter.
    »So, das erste Blut gehört mir. Gibst du auf?«
    Die zuschauenden Fremen lachten. »Der Böse Bludd prahlt mehr, als dass er kämpft! Böser Bludd!«
    »Meine Güte, was für ein schwaches Wortspiel.« Sein Tonfall troff vor Sarkasmus.
    Der wütende Fremen-Kämpfer holte aus und stieß mit erstaunlicher Schnelligkeit erneut vor.

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