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Der Wuestenplanet - Paul Atreides

Der Wuestenplanet - Paul Atreides

Titel: Der Wuestenplanet - Paul Atreides Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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Elias wechselte das Messer in die andere Hand und stach zu. Aha, also konnte er mit beiden Händen kämpfen. Eine nützliche Fähigkeit! Bludd parierte, schnitt mit seiner Klinge durch die Luft, wirbelte sie umher und stach dem Mann in die andere Schulter. »Du hast Glück, dass ich beschlossen habe, mich zurückzuhalten.«
    Bludd spielte noch ein paar Minuten lang mit ihm, gab an und machte weit ausholende, übertriebene Manöver von jener Art, vor der er seine Schüler immer gewarnt hatte. Es war eine Sache, eine gute Figur zu machen, aber letztlich kam es auf den Sieg an. Man hatte nichts davon, seine Fähigkeiten zur Schau zu stellen, wenn der Gegner einem dafür den Kopf abschlug.
    Doch dieser Gegner schien nicht an Kraft zu verlieren oder zu ermüden, sondern griff mit seinem bodenständigen Kampfstil immer wieder an. Als Bludd merkte, dass er selber langsam müde wurde, beschloss er, diesem albernen Tanz ein Ende zu bereiten. Er hatte gehört, wie verletzlich der Stolz der Fremen war, und er wollte nicht, dass dieser Mann später brodelnde Blutrachegelüste gegen ihn hegte. Er musste ihm eine Möglichkeit geben, sein Gesicht zu wahren.
    Er stieß mit einem Wirbel komplexer Fechtkunst vor und ließ die elastische Klinge umherpeitschen, um Elias zu verwirren. Dann kam er seinem Gegner mit Absicht zu nah. Er hatte den Kampfstil des Fremen studiert und wusste, wie er reagieren würde. Als Bludd dem Fremen auch nur die Spur einer Gelegenheit gab, zuckte das Crysmesser vor und versetzte ihm einen oberflächlichen Schnitt am linken Arm. So, nachdem der Mann nun Blut vergossen hatte, konnte er zufrieden sein. Elias antwortete mit einem wilden Grinsen.
    »Das genügt dann wohl.« Bludd hieb dem Fremen mit der Breitseite seiner Klinge fest auf den Rücken der Waffenhand und zwang ihn so, das Messer loszulassen. Der Wurmzahndolch fiel auf den Kasernenboden.
    Einer der anderen Fremen-Soldaten sprang hinzu und trat das Messer weg, so dass Elias es nicht mehr erreichen konnte. »Er hat dich fair geschlagen, Elias, aber auch du hast Blut vergossen.«
    Der Fremen sah verwirrt und immer noch wütend aus. Ein weiterer Soldat fügte mit gedämpfter Stimme hinzu: »Muad'dib hat uns befohlen, keine Stammesrivalitäten zu hegen.«
    »Dieser Pfau gehört zu keinem Fremen-Stamm«, sagte Elias.
    »Muad'dib will, dass seine Soldaten sich nicht gegenseitig bekämpfen, sondern den Feind.«
    »Und das ist ein guter Rat.« Bludd schob sein Rapier in die Scheide, hob eine der ungeöffneten Weinflaschen auf und nahm sie mit, als er die Kaserne verließ. »Beim nächsten Mal bringe ich vielleicht einfach Gewürzbier mit.«

15
     
    Kehre einem Tleilaxu niemals den Rücken zu.
    Altes Sprichwort
     
     
    Lady Margot Fenring saß neben ihrer kleinen Tochter im hinteren Abteil des Bodenfahrzeugs, das sich seinen Weg durch die gewundenen Straßen von Thalidei suchte. Margot hatte dem Fahrer befohlen, sie zu einem der öffentlichen Märkte am Hafen zu bringen. Sie ging nur selten ohne ihren Ehemann irgendwohin, doch die kleine Marie brauchte mehr Zeit ohne ihr stets wachsames Bene-Gesserit-Kindermädchen, das sie zugleich unterrichtete. Obwohl Margot mühelos Dutzende Tleilaxu-Männer hätte besiegen können, war es ihr verboten, ohne Eskorte unterwegs zu sein, zu ihrer eigenen »Sicherheit«.
    Die kleine Marie saß erhöht auf einem dicken Kissen, das eigentlich für Tleilaxu-Meister gedacht war. Sie saugte das, was sie draußen sah, in allen Einzelheiten auf, und ihre großen Augen waren voll neugieriger Fragen, doch das Mädchen war bereits klug genug, um selbst nach Antworten zu suchen. Die Fenrings hatten Pläne für dieses einzigartige Kind ausgearbeitet, und sie waren fest entschlossen, dafür zu sorgen, dass Marie mit einer breiten Palette an Erfahrungen und Fähigkeiten ausgestattet wurde. Sie musste auf ihr Schicksal vorbereitet und dafür gerüstet sein.
    Der Tleilaxu aus der Arbeiterkaste, den man ihnen als Fahrer zugeteilt hatte, wich routiniert den kleinwüchsigen Meistern aus, die hochmütig und ohne sich umzuschauen über die Straße gingen. Offenbar fühlte er sich in weiblicher Gesellschaft nicht besonders wohl und sprach deshalb nicht mit seinen Passagieren. Vielleicht hatte man ihm sogar Anweisung gegeben, sie nicht zu beachten. Im Gegensatz zu allen anderen Fahrzeugen in der Stadt hatte das, in dem Margot und ihre Tochter saßen, dunkel getönte Scheiben, als wollten die Tleilaxu nicht, dass man eine Frau im Freien sah.
    Wenn

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