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Der Wuestenplanet - Paul Atreides

Der Wuestenplanet - Paul Atreides

Titel: Der Wuestenplanet - Paul Atreides Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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Ratgeber weniger nach ihrem politischen Einfluss oder ihrem Stammbaum aus, sondern weil er Vertrauen in ihre Fähigkeiten hatte. Alia und Chani waren anwesend, und Irulan bestand darauf, an den Gesprächen teilzunehmen. Obwohl Paul sich nicht sicher war, wo ihre Loyalitäten lagen, schätzte er ihre Intelligenz, als Bene Gesserit sowie als älteste Tochter des gestürzten Imperators. Sie hatte tatsächlich viel beizutragen.
    Korba gesellte sich ebenfalls zu ihnen, genauso wie Chatt der Springer, ein weiterer Fedaykin, dessen Überzeugung außer Frage stand. Nachdem Alia die Delegation der Raumgilde empfangen hatte, während Paul auf Caladan und Kaitain gewesen war, hatte er Chatt die Aufgabe übertragen, sich um die ständigen Forderungen, Bitten und Beschwerden von dieser Seite zu kümmern. Zwar hatten einige Gildenrepräsentanten gehofft, einem gewöhnlichen Sprecher leichter Konzessionen abringen zu können, doch Chatt verkündete einfach nur die Wünsche Muad'dibs und weigerte sich, auch nur einen Millimeter nachzugeben. Paul wünschte, er hätte mehr Leute, die so verhandelten.
    Bedienstete brachten kleine Tassen mit bitterem Gewürzkaffee. Mit dem Beutegut und den Geschenken, die unentwegt auf dem Wüstenplaneten eintrafen, fehlte es Muad'dib und seinem inneren Kreis nie an Wasser. Er rief die Versammlung zur Ordnung, indem er sich setzte.
    »Ich habe einen Terminplan zusammengestellt, Usul«, sagte Korba und richtete sich in seinem Stuhl auf. Er benutzte oft Pauls vertraulichen Namen aus dem Sietch Tabr, um seine Nähe zum Imperator zu betonen. Korba breitete mehrere Blätter aus Kristallpapier auf dem Tisch aus, als handelte es sich um heilige Schriften. Er hätte auch gewöhnliches Gewürzpapier nehmen können, doch Korba hatte sich für ein Medium entschieden, das Unvergänglichkeit und Bedeutsamkeit vermittelte. Paul vermutete, dass der Mann die Blätter später als heilige Reliquien wegschließen würde.
    Ein Fremen mit einem niedergeschriebenen Terminplan. Schon der Gedanke war absurd. »Wir haben viel zu besprechen, Korba. Alberne Terminpläne zwingen uns eine unflexible Struktur auf.« Paul konnte seinen barschen Tonfall nicht unterdrücken. Die Wurzeln der unvermeidlichen Bürokratie gruben sich tiefer.
    »Ich habe lediglich versucht, die Themen in eine effiziente Reihenfolge zu bringen, Usul. Ihre Zeit ist von großer Kostbarkeit.«
    Alia meldete sich zu Wort. »Mein Bruder kann die Dinge organisieren, wie es ihm beliebt. Behaupten Sie etwa, darin besser zu sein als er?«
    Paul sah, wie sich Korbas Muskeln anspannten. Wären Alias Worte nicht durch ihre Kindergestalt gemildert worden, hätte sein Fremen-Stolz ihn vielleicht veranlasst, das Crysmesser zu zücken – was er ohnehin viel zu oft tat.
    »Was möchtest du als Erstes besprechen, Geliebter?«, fragte Chani und wechselte damit das Thema. Chatt der Springer saß still da und lauschte auf jedes Wort, das Muad'dib sprach, während er den übrigen Gesprächsbeiträgen deutlich weniger Beachtung schenkte. Irulan verfolgte das Treffen sehr aufmerksam und schien auf eine Gelegenheit zu warten, sich einzubringen.
    »Ich möchte das Wachstum von Arrakeen besprechen«, sagte Paul, »und ich brauche ehrliche Antworten. Während mir eine Welt nach der anderen die Treue schwört, wächst die Bevölkerung der Stadt sehr viel schneller, als unsere Infrastruktur es verkraften kann. Pilger, Flüchtlinge und zahlreiche Heimatlose treffen täglich auf dem Wüstenplaneten ein, und die begrenzten Ressourcen reichen nicht aus, um sie alle zu versorgen.«
    »Sie bringen nicht genug eigenes Wasser mit«, stellte Alia fest.
    Korba schnaubte zustimmend. »In den alten Zeiten mussten die Fremen-Stämme Tausende von Windfallen aufstellen, Sammelbecken installieren und jeden Tautropfen auflesen, nur um selbst zu überleben. Jetzt kommen zu viele Außenweltler mit ihren Leibern und Mündern hierher, ohne für sich sorgen zu können und ohne etwas über die Wüste zu wissen.«
    Chani stimmte ihm zu. »Sie kaufen gefälschte Destillanzüge von Scharlatanen. Sie denken, dass sie Wasser einfach kaufen können, wenn sie es brauchen, oder dass es vom Himmel fällt, wie auf ihren eigenen Welten. Gemäß der Fremen-Tradition würden sie es verdienen, zu sterben und ihr Wasser an klügere Menschen weiterzugeben.«
    Irulan mischte sich ein. »Viele zeitweilige Siedlungen wurden auf dem Schildwall errichtet, trotz der Reststrahlung der Atomwaffen.«
    »Dafür haben diese Leute keine

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