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Der Wuestenplanet - Paul Atreides

Der Wuestenplanet - Paul Atreides

Titel: Der Wuestenplanet - Paul Atreides Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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wird.
    Das Leben des Muad'dib, Band 2,
    von Prinzessin Irulan
     
     
    Nachdem man ihnen getrennte Quartiere im Ecazi-Palast zugewiesen hatte, besuchte Paul seine Mutter in ihrem Zimmer. Jessica war still und in Gedanken verloren. Sie selbst hatte ihm beigebracht, wie man subtile Regungen deutete, und er erkannte, wie besorgt sie war. Offensichtlich hatte sein Vater die Verlobungserklärung vorher nicht mit ihr besprochen.
    Logisch und politisch betrachtet hatte dieses Arrangement seine Vorteile. Im Imperium war die Ehe ein Werkzeug der Staatskunst, eine Waffe, die nicht weniger mächtig war als alle Lasguns im Militärarsenal der Atreides. Doch offenbar hatte Herzog Leto selbst vor seiner geliebten Konkubine Geheimnisse und enthielt ihr politische Realitäten vor.
    »Alles wird gut, Paul«, sagte Jessica, und ihr Tonfall klang aufrichtig. »Ich werde in diesem Zimmer bleiben und mit meinen Bene-Gesserit-Übungen fortfahren, aber du, Paul – ganz gleich, was sonst passiert, für dich ist dies eine Gelegenheit zum Lernen, die du nutzen musst. Wenn es für uns alle an der Zeit ist, Ecaz zu verlassen, solltest du deinen Horizont erweitert haben. Speichere jede Kleinigkeit ab und organisiere deine Gedanken mit den Techniken, die ich dir beigebracht habe.«
    Allein die Sonderbarkeit von Ecaz erwies sich als unwiderstehliche Ablenkung für Paul. Er betrachtete sonnendurchflutete Zimmer, deren Wände auf die rautenförmige Palastarchitektur verwiesen, in der es keine exakten, lotrechten Schnittlinien gab. Auf dem Palastgelände befand sich ein erstaunlicher Formschnittgarten mit üppigen Pflanzenskulpturen – Menschen, Tiere und Monster, die sich mit leichter Anmut bewegten, sich drehten und schlängelten, während die Sonne über den Himmel wanderte. In einem mit Maschendraht eingefassten Rund voller großer, edelsteinfarbener Schmetterlinge bot sich zweimal täglich ein beachtliches Spektakel, wenn Arbeiter es mit Tellern voll dickflüssigem Nektar betraten und die Schmetterlinge sich flatternd auf das Futter stürzten.
    Als Paul sich auf die Suche nach seinem Vater machte, saß Herzog Leto gerade mit Armand Ecaz hinter verschlossenen Türen in einem Konferenzzimmer. Wachposten und, schlimmer noch, bürokratische Funktionäre hatten sich vor der Tür versammelt und versperrten ihm den Durchgang. Doch am frühen Vormittag, als die Diener Erfrischungen brachten, schlüpfte Paul schließlich in das Konferenzzimmer und zog den Blick seines Vaters auf sich. Herzog Leto wirkte müde, doch er lächelte, als er den Jungen sah. »Paul, es tut mir leid, dass wir dich ignoriert haben. Diese Verhandlungen sind sehr kompliziert.«
    Armand Ecaz lehnte sich in seinem Stuhl zurück. »Komm schon, Leto, so schwer ist es gar nicht.«
    »Such Duncan, Paul. Er wird dafür sorgen, dass du beschäftigt bist – und in Sicherheit.«
    Auf ein Zeichen von Herzog Leto hin brachte der näselnde Ecazi-Wachhauptmann den jungen Mann hinaus, wobei er sich beim Erzherzog wortreich für die Störung entschuldigte. Paul wusste, dass er an Thufir Hawats Sicherheitsleuten auf Caladan niemals vorbeigekommen wäre.
    Er fand Duncan, Rivvy Dinari und Whitmore Bludd draußen auf dem Übungsgelände, wo sie gerade gegeneinander kämpften. Die drei hatten ihre Hemden ausgezogen und waren mit stumpfen Pulsschwertern bewaffnet, die starke, schmerzhafte Stromschläge verabreichen konnten. Alle drei hatten brandrote Striemen auf Armen, Brust und Schultern. Beim Zusehen konnte Paul nicht genau erkennen, wer gegen wen kämpfte. Duncan stürzte sich auf Bludd, Dinari griff Duncan an, und dann verbündeten sich Bludd und Duncan gegen den dicken Schwertmeister. Schließlich senkten die drei erschöpft, schweißtriefend und albern grinsend ihre Waffen.
    »Viel hat er nicht vergessen«, gab Dinari dem dünnen, geckenhaften Bludd gegenüber zu. »Anscheinend übt er hin und wieder.«
    Ausgelaugt und erschöpft schalteten die drei ihre Schilde ab und stützten sich mit den Pulsschwertern auf den festgetretenen Boden. Bludd schaute zu Paul und tippte sich an den nicht vorhandenen Hut. »Wir haben dem jungen Mann eine beeindruckende Demonstration geboten.«
    »Zumindest eine unterhaltsame«, sagte Rivvy Dinari. »Du warst heute schwerfällig wie ein Ochse.«
    Bludd schniefte. »Ich habe dir fünf hässliche Striemen verpasst. Aber andererseits bietet dein Körper sehr viel mehr Oberfläche als ein durchschnittlicher Gegner.«
    Duncan trocknete sich mit einem flauschigen

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