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Der Wuestenplanet - Paul Atreides

Der Wuestenplanet - Paul Atreides

Titel: Der Wuestenplanet - Paul Atreides Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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Baron hatte seine eigenen Krankheiten, um die er sich kümmern musste.
    »Der Junge leidet unter einer seltenen Störung, die ihn auszehrt. Genauso wie seine Mutter. Die liebe, süße Cilla. Nach Wolframs Geburt hat sie noch ein Jahr durchgehalten, doch die Anstrengung, ihn auszutragen, hat ihrem Körper zu viel abverlangt.« Eine Wolke der Trauer zog über Hundro Moritanis Gesicht. Seine Gefühle wirkten so sprunghaft wie die Wetterverhältnisse auf Arrakis. Resser führte den benommenen Jungen an den Tisch und manövrierte ihn in einen Sitz neben dem Grafen. Moritani tätschelte seinem Sohn liebevoll die bleiche Hand, bevor er sich wieder dem Baron zuwandte.
    »Wolfram findet Trost in Semuta. Nur die tiefe Trance und die Musik verschaffen ihm Erleichterung von den schrecklichen Schmerzen. Es ist das Einzige, was ich tun kann, um ihm zu helfen. Natürlich gibt es ein Heilmittel – die Ecazi nennen es Esoit-Poay.« Sein Tonfall wurde plötzlich schneidend. »Der Erzherzog verbietet in dem von ihm unterzeichneten Embargo ausdrücklich, dass auch nur ein Tropfen dieses Mittels Ecaz verlässt, obwohl nur sehr wenige Menschen im gesamten Imperium es brauchen.« Er ballte die Faust so fest, dass sich das Besteck in seiner Hand verbog. »Das tut er nur, um sich an mir zu rächen.«
    Nun ja, Sie haben seinen Regierungssitz mit einem Bombenteppich eingedeckt und seine älteste Tochter und seinen Bruder getötet, wenn ich mich richtig erinnere. Aber statt diesen Gedanken auszusprechen, sagte der Baron: »Eine unglückliche Fügung. Können Sie das Mittel nicht auf dem Schwarzmarkt erwerben?«
    »Nicht ein Mikrogramm. Selbst die Semuta-Ausfuhr hat man gedrosselt, so dass ich exorbitante Preise bezahlen muss. Der Erzherzog weiß, was ich brauche, und versucht bei jeder Gelegenheit, meine Pläne zu durchkreuzen! Aus purer Missgunst!« Eine Welle des Zorns ließ sein Gesicht erneut erröten, doch dann änderte sich sein Ausdruck schnell zu einer Miene der liebevollen Gelassenheit. »Man lässt mir keine Wahl. Sie sollen verdammt sein. Ich muss meinem Sohn geben, was auch immer er braucht, um seine schrecklichen Schmerzen zu lindern.«
    Der Baron ahnte, dass der Führer des Hauses Grumman irgendeinen Handel mit dem Haus Harkonnen vorschlagen wollte. Der Baron witterte eine Gelegenheit, Profit zu machen, wenn er vorsichtig war. »Ich habe gewisse eigene Kanäle, über die ich Drogen auf dem Schwarzmarkt kaufen kann, Graf, doch das Haus Ecaz ist mir ebenfalls nicht freundlich gesinnt. Der Erzherzog ist eng mit dem Haus Atreides verbündet.«
    Während Moritani seinem benommenen Sohn dabei half, einen der kleinen Appetithäppchen zu essen, leuchteten seine Augen heller, als hätte jemand ein Feuer darin entzündet. »Ist Ihnen aufgefallen, dass weder Herzog Leto Atreides noch Erzherzog Armand Ecaz anwesend sind? Meine Spione berichten, dass Leto zu einem Geheimtreffen nach Ecaz geflogen ist. Zweifellos schmieden sie Intrigen gegen uns beide.«
    »Viele Adlige sind nicht anwesend«, stellte der Baron fest. »Ich bin nicht der Einzige, der all die Hochzeiten leid ist. Eine Eheschließung des Imperators ist wie die andere.«
    »Aber diese hier, Baron, gibt mir Gelegenheit, Sie als meinen geehrten Gast nach Grumman einzuladen. Wir haben vieles gemeinsam. Vielleicht können wir uns gegenseitig helfen, unsere Ziele zu erreichen.«
    Misstrauisch, aber neugierig musterte der Baron sein Gegenüber. »Es könnte durchaus Möglichkeiten geben, die zu erkunden wären. Ja, ein Besuch auf Grumman ist vielleicht interessant und von gegenseitigem Vorteil. Meine Leute werden alles Notwendige vorbereiten.«

20
     
    Dem Haus Moritani von Grumman wurde nach dem schändlichen Angriff gegen die Schwertmeisterschule auf Ginaz ein strenger Verweis erteilt. Als Aggressor zahlte Graf Moritani beträchtliche Reparationen, doch in der Hinterzimmerdiplomatie tat Imperator Shaddam die Angelegenheit als vergleichsweise unbedeutend ab. Trotzdem war der Schaden nicht wieder rückgängig zu machen. Obwohl man die Gebäude wiederaufbauen, neue Lehrer rekrutieren und die Ausbildungszentren wiedereröffnen konnte, war eine Folge des Angriffs irreparabel: Die Schwertmeister, jene gefürchteten Krieger, waren geschlagen worden. Diese Schmach ließ sich niemals tilgen.
    Der Fall des Hauses Ginaz,
    Ökonomische Analyse der MAFEA
     
     
    Sobald die Atreides-Fregatte aus dem Rumpf des Gildenschiffs entlassen wurde, steuerte Duncan Idaho sie auf die marmorierte Oberfläche

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