Der wunderbare Massenselbstmord

Sorjonen publizierte im Eigenverlag sein Märchenbuch über die Wohnungsnot der Eichhörnchen, das von der Kritik jedoch nicht gut bewertet wurde. Es wurde als lebensfremd, verkrampft lustig und kindisch bezeichnet. Heute arbeitet Sorjonen mit gutem Erfolg als Kellner im Restaurant Savanna. Er sammelt Material für einen großen finnischen Gaststät­ tenroman.
    Rentiermann Uula Lismanki konnte nicht schwim­ men, aber der Ozean hat die Eigenschaft, dass er den hilflosen Menschen lehrt, was zu tun ist. Irgendwie entkam Uula durch den Notausgang des sinkenden Busses und arbeitete sich nach oben. Er trieb zwischen den Schaumkronen weit hinaus und schluckte salziges Wasser. Ein paar neugierige Killerhaie schnupperten an seinem Hintern, waren aber nicht zum Fressen aufge­ legt. Der Fisch beißt ja nicht immer, wer wusste das besser als Uula, der alte Angler.
    Der erschöpfte Rentiermann wurde zwei Stunden spä­ ter von einem ramponierten portugiesischen Fischkut­ ter, der zum Dorschfang in die Gewässer von Neufund­ land unterwegs war, aus dem Meer gefischt. Uula trock­ nete viele Nächte lang auf dem Vorderdeck seine Hun­ derttausende von Dollars, ehe es mit dem Fang losging. Er lernte innerhalb von zwei Monaten Portugiesisch, was kein Wunder war, denn das Samische und das Portugie­ sische haben in der Aussprache überraschend viel ge­ meinsam. Das Portugiesische hat sich aus dem Volksla­ tein entwickelt und das Samische aus dem Schnauben der Rentiere.
    Während ihrer Hochzeitsreise, die nach Sagres führte, trafen Helena Puusaari und Oberst Kemppainen zufällig in einer örtlichen Kneipe einen sonnenverbrannten Seemann, der sich mit seinen ebenso wettergegerbten Gefährten Samisch unterhielt. Sie erkannten Uula, der ihnen erzählte, dass er sich als Fischer am Atlantik wohl fühle. Sein Name laute jetzt Ulvao São Lismanque.
    »Das bedeutet der heilige Uula Lismanki.«