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Der wundersame Fall des Uhrwerkmanns: Roman (German Edition)

Der wundersame Fall des Uhrwerkmanns: Roman (German Edition)

Titel: Der wundersame Fall des Uhrwerkmanns: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Hodder
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Gefährt seiner Verfolger zusammenprallte. Der Fahrer kreischte, als sein Wagen gegen die Brüstung der Brücke krachte.
    »Gütiger Herr Jesus!«, schrie der Mann in der Kabine, als diese knirschend gegen die Steinbarriere gepresst wurde. Beängstigend schnell löste sich das gesamte Gebilde in Splitter auf und wurde in die Luft geschleudert. Das Dampfross kippte um, und der sich in seine Bestandteile auflösende Einspänner wirbelte darüber hinweg, wurde über das Geländer katapultiert und war plötzlich nicht mehr zu sehen.
    »Bitte sehr, meine Herren«, murmelte Burton bei sich. »Ein wenig Flusswasser für Sie. Waschen Sie sich damit den Mund aus.« Über die Schulter rief er nach hinten: »Sind Sie in Ordnung, Hare?«
    »Fahren Sie einfach weiter, Captain! Ich scheine bewegungsunfähig zu sein, aber ich wage zu behaupten, dass ich überleben werde!«
    Eine Gruppe von Geistern geriet auf dem Fußweg der Brücke in Sicht und löste sich wieder auf. Ein Mann trat in die Fahrbahn des Omnifüßlers. Über der Schulter trug er den kopflosen Leichnam einer Frau. Als Burton die Fersen auf die Fußplatte stemmte, schaute der Mann auf und grinste. Blut troff von seinen Mundwinkeln. Der Omnifüßler erfasste ihn mit voller Wucht, und er verschwand unter dessen stampfenden Beinen.
    »Idiot!«, stieß Burton hervor und gab Gas.
    Die Maschine nahm wieder Fahrt auf, verlangsamte jedoch nach wenigen Metern auf Trabgeschwindigkeit und blieb schließlich stehen. Der Entdecker sprang vom Fahrersitz auf und hechtete nach hinten zu Hare. »Ich habe am Ende der Brücke gerade eine Polizeiabsperrung gesehen. Sieht so aus, als sei die Ufergegend abgeriegelt worden. Wir können Hilfe bekommen.«
    Damien Burke stöhnte und schlug blinzelnd die Augen auf. »Sie scheinen verletzt zu sein, Mr Hare«, murmelte er in Richtung seines Kollegen.
    »Bin ich, Mr Burke, genau wie Sie. Keine Sorge, wir haben keinen weiten Weg mehr vor uns.«
    Er sah Burton an, hielt ihm die Kaktuspistole hin und sagte: »Ihre Waffe, Captain.«
    »Nein, die bleibt bei Ihnen, während ich vorauslaufe.«
    »Aber …«
    Der Agent des Königs sprang auf die Straße hinab, hob ein Holzstück mit spitzem Ende auf, hielt es wie einen Speer und stapfte los. Seine Augen brannten, als ihm Aschepartikel und Ruß hineingeweht wurden.
    »He! Sie da!«, ertönte ein Ruf. »Gehen Sie nach Hause! Verschwinden Sie von den Straßen, oder Sie werden verhaftet!«
    »Polizei?«, gab Burton zurück.
    »Ja.«
    »Ich bin Captain Richard Burton.«
    »Der Livingstone-Bursche? Das soll wohl ein Witz sein!«
    »Ich meine es völlig ernst, Constable, und bitte bezeichnen Sie mich nie wieder als ›der Livingstone-Bursche‹.«
    Ein uniformierter Mann trat aus dem Rauch. »Tut mir leid, Sir, ich wollte Sie nicht beleidigen. Und ich bin Sergeant. Hinter mir befindet sich eine Polizeiabsperrung. Ich fürchte, ich kann Sie nicht vorbeilassen.«
    Burton warf seine behelfsmäßige Waffe weg und zog sein Portemonnaie hervor. Daraus holte er eine Karte hervor, die er dem Polizisten zur Begutachtung entgegenhielt, als er sich ihm näherte.
    Der Sergeant betrachtete sie prüfend. »Hol mich der Teufel!«, stieß der Beamte hervor. »Sie sind ja ein ziemlich bedeutender Mann!«
    »Scheint so«, gab Burton trocken zurück. »Ich habe zwei Verwundete bei mir, Sergeant …«
    »Schlaechter, Sir.«
    »Schlaechter? Wirklich? Wie passend.«
    »Ja, Sir. Sergeant Sidney Schlaechter zu Ihren Diensten.«
    »Meine Kollegen sind Mitarbeiter von Lord Palmerston und müssen unverzüglich nach Whitehall gebracht werden. Können Sie eine Eskorte abstellen?«
    »Selbstverständlich. Sind Sie da hinten?«
    »Ja. In einem Omnifüßler.«
    »Ich helfe Ihnen mit den beiden. Wir schaffen Sie zu den Mauthäuschen – die sind die Grenze der Absperrung –, danach kümmere ich mich um den Transport.«
    »Danke.«
    Sie eilten zu dem riesigen Insekt, wo sie Damien Burke matt an eines der Verdecke gelehnt vorfanden, die Stachelpistole im Anschlag.
    »Gott sei Dank, Captain«, murmelte er keuchend. »Ich scheine die Besinnung wiedererlangt zu haben, wohingegen Mr Hare sie verloren hat. Allerdings fürchte ich, selbst jeden Moment wieder bewusstlos zu werden. Ich habe recht grässliche Schmerzen.«
    Burton nahm ihm die Pistole ab und half ihm auf die Straße herab. »Das ist Schlaechter«, sagte er.
    »So weit würde ich nicht gehen, Captain.«
    »Der Sergeant. So lautet sein Name.«
    »Herrje!«
    Der Polizist schob die Schulter

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