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Der wundersame Fall des Uhrwerkmanns: Roman (German Edition)

Der wundersame Fall des Uhrwerkmanns: Roman (German Edition)

Titel: Der wundersame Fall des Uhrwerkmanns: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Hodder
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völlig unbegründet ist. Abdullah, Mrs A. Abdullah, Abdullah und noch mal Abdullah! Zum Teufel, gleich noch mal, damit es zusätzlich Glück bringt. Abdull…«
    »Ach, hören Sie schon auf und kommen Sie rein. Aber ich warne Sie, meine Herren: Wenn Sie Anstalten machen, lasse ich Sie von Admiral Lord Nelson mit einem Metalltritt in den Allerwertesten aus dem Gebäude entfernen!«
    Sie ließ die Männer vorbei.
    »Meister Swinburne, per Läufer ist eine Nachricht für Sir Richard eingetroffen. Ich habe sie auf den Kaminsims gelegt.«
    Sie erklommen die Treppe und betraten das Arbeitszimmer.
    »Arschgesicht! Hurenficker!« POX JR5 flatterte durch den Raum und landete auf Herbert Spencers Schulter. »Herzallerliebster Prachtjunge!«, krächzte der Sittich.
    Doyle ließ sich in einen Lehnsessel plumpsen.
    Swinburne las die von der Haushälterin erwähnte Nachricht.

    Miss Nightingale hat sich in dem Augenblick mit mir in Verbindung gesetzt, als Sie das Tollhaus verlassen haben. Lage geklärt. Danke, Sir Richard. Ich stehe in Ihrer Schuld. Falls Sie Unterstützung benötigen, stehen Ihnen meine nicht unbedeutenden Ressourcen zur Verfügung. Sie können mich im Elektrizitätswerk Battersea erreichen.
    Isambard Kingdom Brunel
    Der Dichter zog die Augenbrauen hoch und murmelte: »Aus einem alten Feind muss wohl ein neuer Freund geworden sein.«
    Er holte eine Karaffe Brandy von Burtons Sekretär und gesellte sich zu Doyle. Sie begannen, die Karaffe zu leeren.
    Spencer nahm Abstand davon, zu trinken. Er fühlte sich verpflichtet, nüchtern genug zu bleiben, um sich an etwaige nützliche Informationen zu erinnern, die Swinburne vielleicht ausDoyle herauskitzeln würde. Burtons Assistent hingegen sah seine Rolle darin, ihrem Gast – der zu beschwipst war, um zu begreifen, dass er in Wirklichkeit ihren Gefangenen verkörperte – das Gefühl zu vermitteln, unter Freunden zu sein und frei von der Leber reden zu können. Deshalb zog er Glas für Glas mit dem Aufrührer mit.
    Die nachfolgende Unterhaltung, sofern man sie als solche bezeichnen konnte, grenzte für Spencers Ohren an blankes Kauderwelsch.
    Doyle, der sich nicht daran zu stören schien, dass er offenbar mit einem Kind trank – denn das stellte Swinburne in seiner Verkleidung dar –, tischte dem Jungen vermeintliche »Tatsachen« über Feen auf. Er sprach dabei mit leidenschaftlich lallender Stimme, während seine Augen beunruhigend hin- und herwanderten.
    »Weiß… weißt du, sie … sie kkk… kkk-konzentrieren sich auf ’ne Person, so wie sie’s bei mir gemacht ham, und dann treiben sie Sch… Sch-Schabernack. Is’ wie ’n Guck… Guck-Guckguck-Spiel, wenn man am wenigsten mit rechnet. Lenkt ein ab, wenn man’s am wenigsten – hicks!  – gebrauchen kann. Flüs… Flüs-Flüstern einem zu, wenn man’s grad überhaupt nich’ will. Aye, aye, aye, sie sin’ nich’ die fr… fr-fröhlichen kleine Wesen, wie man’s aus Bilderbüchern kennt. Ne, ne. Weiß… weißt du, ich muss sie bloß so malen, damit ich mein Kram ver… ver-verkaufen kann.« Er stöhnte, schwenkte sein Glas und murmelte. »Ver… ver-verflucht – hicks!  – soll’n sie sein!«
    »Aber woher kommen sie, Mr Doyle? Was wollen sie? Warum quälen die Sie? Wie sehen sie aus? Sprechen sie? Sind sie intelligent?«
    »Uff! Eine Frag’ nach der an… an-and’ren, Jüngelchen! Sie sin’ Ä… Ä-Ätherwesen, und sie ham sich an mein As… As-Astralleib geheftet, als ich bei der Au… Au-Aussendung mitgemacht hab.«
    Swinburne setzte dazu an, etwas zu sagen, doch Spencer kam ihm zuvor. »Bei der Aussendung mitgemacht? Was soll das heißen?«
    Doyle rülpste, leerte sein Glas, wischte sich mit dem Ärmel über den Mund und hielt den Schwenker zum Nachfüllen hoch. Seine Hand zitterte.
    Swinburne zielte und schenkte den Brandy ein. Die Hälfte davon landete auf der Tischfläche.
    »Die Auf… Auf-Aufrührer woll’n ’ne bess’re Gege… Ge-Gesellschaft, aber ’s hört ja keiner auf uns, oder? Man nimmt uns nich’ e… e-ernst. Hat schon wer von euch unsre Er… Er-Erklärungen gesehen?«
    »An Mauern und Laternenmasten.« Swinburne nickte und zitierte: »›Wir werden uns nicht über die Vorstellungen definieren, die ihr erzwingt. Wir verachten die soziale Gesinnung, die ihr aufrechterhaltet. Wir respektieren weder die Ansichten unserer Väter noch passen wir uns ihnen an. Wir denken und handeln gegen den Strom der öffentlichen Meinung. Wir verhöhnen eure Dogmen. Wir lachen

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