Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der wundersame Fall des Uhrwerkmanns: Roman (German Edition)

Der wundersame Fall des Uhrwerkmanns: Roman (German Edition)

Titel: Der wundersame Fall des Uhrwerkmanns: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Hodder
Vom Netzwerk:
schlichen ihn entlang und hinein in den großen Ballsaal.
    Fidgets Nase und die Blutspur führten sie quer über die gesamte Tanzfläche geradewegs zu einer weiteren Tür und durch einen Korridor in Richtung des Raucherzimmers. Bevor sie dort ankamen, zog sie der Hund in einen abzweigenden Flur.
    »Das dachte ich mir«, murmelte Swinburne. »Weiter vorne ist eine Treppe, die zu den Unterkünften der Bediensteten, zur Küche und zum Eingang des Labyrinths führt.«
    »Also glauben Sie, dass er unter die Kriechfelder geschafft wurde?«, fragte Spencer.
    »Ich halte es für wahrscheinlich.«
    Commander Krishnamurthy zog seinen Schlagstock vom Gürtel und bedeutete Hoare mit einem Nicken, dasselbe zu tun.
    »Bitte treten Sie hinter uns, meine Herren«, forderte er die anderen auf. Der Dichter und der Philosoph gehorchten.
    Sie schlichen weiter, erreichten die Treppe, stiegen die Stufen hinab und nahmen ein tiefes monotones Rumoren wahr.
    »Das ist Mrs Picklethorpes verfluchtes Schnarchen!«, flüsterte Spencer.
    Wenige Schritte später drangen Stimmen aus der Küche.
    »Pst!«, hauchte Swinburne. »Horcht!«
    »… kennt die Finanzen des Anwesens, deshalb müssen wir den Trottel vorerst am Leben lassen.«
    Der Dichter erkannte den barschen Tonfall auf Anhieb. Es handelte sich um Edward Kenealy, den Winkelverdreher des Tichborne-Anspruchstellers.
    »Aber können wir ihn zur Zusammenarbeit bewegen?«, ertönte eine unvertraute Stimme. »Er ist ein sturer alter Sack.«
    »Keine Sorge, er wird sich fügen, sobald wir ihn wieder in die Nähe der Diamanten schaffen. Dafür ist er sehr empfänglich. Leistet überhaupt keinen Widerstand. Wie geht es dem Arzt, Bogle?«
    »Er blutet stark, Sir.«
    Ein vierter Mann meldete sich mit zittriger Stimme zu Wort. »Das wird schon wieder, nicht wahr?«
    Swinburne erkannte den Tonfall.
    »Wir brauchen Sie für die Séance, Jankyn«, sagte Kenealy.
    »Legen Sie mir einfach feste Verbände an«, kam die Erwiderung. »Bogle kann mich später zum Arzt nach Alresford fahren. Die Séance überstehe ich schon, nicht wahr?«
    »Ich sollte die Schrotkugeln herausholen, Sir.«
    »Nein, Bogle«, fauchte Kenealy. »Dafür ist keine Zeit. Wir müssen so bald wie möglich Verbindung mit der Herrin aufnehmen. Sie will Burtons Zustand überprüfen. Waite, helfen Sie mir, einen Tisch und Stühle zusammenzutragen. Wir bringen sie in die zentrale Kammer. Wir müssen die Séance in der Gegenwart unserer Gefangenen abhalten.«
    Krishnamurthy wandte sich seinen Gefährten zu und flüsterte: »Sie sind zu viert, und einer ist kampfunfähig. Auf sie mit Gebrüll!«
    Damit stürmten er und Constable Hoare los, dicht gefolgt von Swinburne, Herbert Spencer und Fidget. Sie preschten in die Küche, und die Hölle brach aus.
    Swinburne erblickte Jankyn, der ohne Hemd und mit blutigem Oberkörper auf einem Tisch lag. Neben ihm stand Bogle, der Diener. Edward Kenealy und ein Aufrührer – der Mann namens Waite – befanden sich in der Nähe der Vorratskammern.
    »Halt! Polizei!«, brüllte Krishnamurthy.
    »Keine Bewegung!«, schrie Hoare.
    »Verdammt!«, fluchte Kenealy, wirbelte herum und hob den rechten Arm.
    Swinburne hechtete beiseite, als ein knisternder blauer Blitz von der Hand des Anwalts schoss, durch den Raum schnellte und die Köpfe der Polizeibeamten umhüllte. Krishnamurthy hielt sich die Augen zu und sank auf die Knie.
    Die volle Wucht des Angriffs jedoch bekam Hoare ab. Sein Körper versteifte sich abrupt, stieg etwa fünfzehn Zentimeter über den Boden auf und schwebte in einer tänzelnden, knisternden Aura blauer Energie. Er zuckte heftig und stieß einen schrillen Schmerzensschrei aus. Sein Gesicht verfärbte sich erst rot, dann blau, und Blut spritzte aus seiner Nase und seinen Augen.
    »Verflucht noch eins!«, gellte Spencer, der gegen einen Schrank gefallen war. »Aufhören!«
    Swinburne sah sich um und erblickte eine Bratpfanne. Ehe ihmbewusst wurde, was er tat, hatte er sie schon gepackt und geworfen.
    Die Pfanne traf Kenealy mit einem vibrierenden Scheppern an der Stirn. Der Anwalt taumelte, stolperte und plumpste auf den Rücken. Die Energie, die aus seiner Hand schoss, fiel von Hoare ab, zischte über die Decke und verschwand. Der Constable sackte zu Boden.
    Waite sprang zu einer Arbeitsfläche, ergriff ein Schneidebrett aus Holz und schleuderte es in Swinburnes Richtung. Der Dichter duckte sich. Das Brett sauste über seinen Kopf hinweg und prallte gegen die Wand hinter ihm.
    Krishnamurthy

Weitere Kostenlose Bücher