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Der wundersame Fall des Uhrwerkmanns: Roman (German Edition)

Der wundersame Fall des Uhrwerkmanns: Roman (German Edition)

Titel: Der wundersame Fall des Uhrwerkmanns: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Hodder
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für Sie, Captain«, verkündete Trounce mit einem verschmitzten Zwinkern.
    »Wirklich? Warum?«
    »Oh, für geleistete Dienste und dergleichen. Außerdem ist mir aufgefallen, dass Ihre Schuhe nie poliert und Ihre Manschetten ausgefranst sind und Ihre Kragen gestärkt werden müssen.«
    »Ganz der Ermittler. Aber wie um alles in der Welt kommen wir auf mein persönliches Erscheinungsbild?«
    »Ich will damit andeuten, Captain Burton, dass Sie dringend einen Kammerdiener brauchen.«
    »Ich habe bereits eine Haushälterin und ein Dienstmädchen. Noch mehr Personal, und ich muss einen ›Haushalt‹ führen.«
    »Nur für die Bediensteten, die geführt werden müssen«, gab Trounce zurück und zwinkerte Bhatti zu.
    Der junge Constable lächelte und rief: »Komm herein!«
    Eine Gestalt aus schimmerndem Messing trat ein, schloss die Tür und stand leise surrend da.
    Fidget jaulte auf und hechtete hinter einen Stuhl.
    »Du liebes bisschen!«, stieß Swinburne hervor. »Ist das der Uhrwerkmann vom Trafalgar Square?«
    »Genau der!«, bestätigte Trounce. »Constable Bhatti hat ihn die vergangenen drei Wochen lang studiert.«
    »Wir haben in dem Kloster einen Schlüssel gefunden, der zu ihm passt«, ergänzte der Constable. »Danach ging es nur noch darum, mit ihm zu experimentieren. Wie ich vermutet habe, bestimmen die kleinen Schalter vorne am Babbage sein Verhalten. Man kann ihn angriffslustiger, unterwürfiger oder selbstständiger einstellen, außerdem so, dass er auf jede Stimme, auf mehrere Stimmen oder nur auf Ihre eigene Stimme reagiert. Was meinen Sie, Captain Burton?«
    Burton sah seine Gäste nacheinander an, dann richtete er den Blick auf den Messingmann.
    »Ehrlich, meine Herren, ich weiß nicht, was ich sagen soll«, erklärte er. »Sie wollen, dass ich diesen Mechanismus als Kammerdiener behalte?«
    »Ja«, antwortete Trounce. »Er wird tun, was Sie ihm auftragen.«
    Bhatti nickte und fügte hinzu: »Er ist selbstständig genug, um Aufgaben auszuführen, ohne dass man ihm ständig sagen muss, was er tun soll. Wenn Sie ihm beispielsweise einmal befehlen, dafür zu sorgen, dass Ihre Schuhe bis sechs Uhr morgens poliert sind, brauchen Sie es ihm danach nie wieder aufzutragen.«
    »Ich wünschte, ich könnte dasselbe von meiner besseren Hälfte behaupten«, brummte Trounce.
    »Warten Sie, Captain!«, sagte Bhatti und sprang auf. Er ging zum Messingmann hinüber und stellte sich vor ihn. »Bitte schweigen Sie alle. Captain Burton, würden Sie wohl einige Worte sagen, wenn ich Ihnen zunicke?«
    »Einige Worte? Was für Worte?«
    »Irgendwelche. Spielt keine Rolle.«
    Der Constable zog einen kleinen Schraubenzieher aus der Tasche, wendete sich dem Uhrwerkmann zu, schraubte das kleine Bullauge in dessen vorderer Kopfseite auf und benutzte das Werkzeug, um einen der winzigen Schalter im Inneren umzulegen.
    »Die nächste Stimme, die du hörst«, erklärte er dem Apparat, »wird die einzige Stimme sein, der du gehorchst, es sei denn, du erhältst andere Anweisungen.«
    Damit drehte er sich um und nickte Burton zu.
    Etwas verlegen räusperte sich der berühmte Entdecker. »Ich … äh … ich bin Richard Burton, und anscheinend bist du jetzt mein Kammerdiener.«
    Der Messingmann drehte leicht den Kopf, bis er Burton geradewegs anzusehen schien.
    Er salutierte.
    »Das ist seine Art, Ihre Befehle zu bestätigen«, erklärte Bhatti. Er fasste in das Bullauge, stellte den Schalter zurück, schloss die kleine Glasklappe und begann, sie wieder festzuschrauben.
    »Einen Moment, Constable«, unterbrach ihn Burton. »Wenn Sie alle einverstanden sind, würde ich den Apparat gerne so einstellen, dass er Befehle von allen Anwesenden und auch von Mrs Angell entgegennimmt.«
    »Sind Sie sicher?«, fragte Trounce.
    Burton nickte und zog an einer Kordel, die neben dem Kamin herabhing. Sie läutete eine Glocke im Untergeschoss, um die Haushälterin zu rufen.
    Als sie eintraf, erzählte ihr Burton von dem neuen Kammerdiener, und Bhatti führte den Vorgang erneut erst mit ihr, dann mit Trounce und mit Swinburne aus.
    Mrs Angell verließ das Arbeitszimmer mit verwirrtem Gesichtsausdruck, während Bhatti sich zu den anderen an den Kamin gesellte und sich eine Pfeife anzündete. Lächelnd beobachtete er, wie Burton zu dem Apparat ging, ihn von oben bis unten betrachtete, ihm auf die Brust klopfte und die kleinen Rädchen begutachtete, die sich in dessen Kopf drehten.
    »Nützlich«, murmelte der Agent des Königs. »Sehr nützlich. Kann

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