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Der wundersame Fall des Uhrwerkmanns: Roman (German Edition)

Der wundersame Fall des Uhrwerkmanns: Roman (German Edition)

Titel: Der wundersame Fall des Uhrwerkmanns: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Hodder
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dort ?«
    »Ihr Fluch bestand darin, dass die jährliche Spende ohne Unterbrechung zu leisten ist, weil die Familie Tichborne sonst ohne Erben dasteht«, sagte Swinburne. »Aber wenn du dich zurückerinnerst, haben wir erfahren, dass die Spende selbst scharenweiseBettler anzieht. Vielleicht ist das mit dem Fluch gemeint, der in einen anderen gepackt ist.«
    »Möglich. Aber Verdruss in den Armen erwacht zur Tat ? Verdruss? Warum sollten die Armen auf die Gabe kostenlosen Mehls mit Verdruss reagieren? Nein, Algy, das passt nicht zusammen.«
    Der Agent des Königs schlug ein Streichholz an und hielt es an seine dritte Manilazigarre des Tages. Swinburne rümpfte die Nase.
    »Wenn der Diamant unter den Kriechfeldern vergraben wäre«, grübelte Burton, »dann würde aus Verbrauche, willst du entdecken den Ort eine Anweisung: Iss den Weizen, um den Schatz zu bergen.«
    »Oder verbrenn ihn.«
    »Richtig. Allerdings stehen wir gerade am Beginn der Anbauzeit, und ich bezweifle, dass uns die Familie die Erlaubnis erteilen wird, ihre Ernte zu zerstören, nicht zuletzt deshalb, weil es dann unmöglich würde, die Spende zu leisten. Trotzdem kann es nichts schaden, sich dort mal umzusehen. Ein bisschen frische Luft wird uns obendrein gut tun.«
    »Mit Sicherheit«, pflichtete Swinburne seinem Freund mit einem Blick auf dessen Zigarre bei.
    Etwa dreißig Minuten später trafen sich der Agent des Königs und sein Assistent unter dem Säulenvorbau am Eingang des Hauses. Sie trugen Tweedanzüge, robuste Stiefel und Leinenmützen, außerdem hatte jeder einen Stock dabei. Als sie die Stufen hinabstiegen, rief ihnen eine Stimme von der Tür aus zu: »Sagen Sie, meine Herren, hätten Sie etwas dagegen, wenn ich mich Ihnen anschließe?«
    Es war Sir Alfred, dessen weißes Haar sich kontrastreich von seinem dunklen Traueranzug abhob. Sein Gesicht wirkte abgehärmt, seine Augen waren gerötet.
    »Ganz und gar nicht«, antwortete Burton. »Mein Beileid, Sir Alfred. Wir haben die Neuigkeit vorhin erfahren.«
    »Meine Mutter hat nur für meinen Bruder gelebt«, erklärte der Ritter, als sie zum Fahrweg hinabstiegen und ihn überquerten.»Als er verschollen ging, begann sie, sehr schnell zu altern. Als ich sie zuletzt gesehen habe, war sie äußerst zerbrechlich. Wenn der Schurke, der behauptet, Roger zu sein, wirklich derjenige ist, als der er sich ausgibt, dann gebe ich ihm die Schuld an ihrem Tod. Wenn er es nicht ist – und daran halte ich nach wie vor fest –, dann gebe ich sie ihm doppelt. Ich bin sicher, tief in ihrem Herzen wusste sie, dass dieser Mistkerl nur ein gemeiner Hochstapler ist. Sie starb an Enttäuschung, davon bin ich überzeugt.«
    »Und doch hielt sie bis zu ihrem Tod daran fest, dass ihr ältester Sohn zurückgekehrt sei, richtig?«
    »So ist es. Der bemitleidenswerte Wunsch einer gebrochenen Frau. Wohin gehen wir eigentlich – nur spazieren?«
    »Ich möchte einen genaueren Blick auf die Kriechfelder werfen. Mich macht neugierig, warum nur aus ihnen Nebel aufsteigt, nicht jedoch aus den angrenzenden Feldern.«
    »Ah ja. Mysteriös, nicht wahr? Das habe ich mich selbst schon oft gefragt.«
    Die drei Männer erreichten den unbebauten schmalen Streifen zwischen den Feldern und begannen, das Kriechfeld entlang der rechten Grenze abzuschreiten, indem sie neben einer niedrigen Hecke einhermarschierten.
    »Eine vielversprechende Ernte dieses Jahr«, meinte Tichborne. »Sehen Sie nur, wie grün die Pflanzen sind!«
    »Jetzt, da Sie es erwähnen«, sagte Burton nachdenklich, »scheinen mir die Kriechfelder die grünsten all Ihrer Felder zu sein.«
    »Ja – eine Ironie, finden Sie nicht? Das beste Getreide, das wir anbauen, müssen wir verschenken.«
    Der Agent des Königs blieb stehen und ließ den Blick über die Landschaft schweifen.
    »Ich sehe keine offensichtliche geografische Erklärung. Alle Felder auf diesem Hang sind den jeweiligen Witterungsbedingungen gleich ausgesetzt. Würden die Kriechfelder etwas abfallen, wäre ich geneigt, eine unterirdische Wasserquelle zu vermuten, aber tatsächlich scheinen sie sogar geringfügig erhöht zu sein.«
    Swinburne kauerte sich hin, benutzte seinen Stock, um das Gleichgewicht zu halten, und spähte zum Horizont.
    »Du hast recht«, sagte er. »Man merkt es kaum, aber dieser Teil des Hangs ist eine Winzigkeit höher. Meine Güte, was bist du doch für ein herausragender Geograf, Richard!«
    »Gut genug, um zu wissen, dass hier etwas nicht stimmt. Bei dieser geringen

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