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Der wundersame Fall des Uhrwerkmanns: Roman (German Edition)

Der wundersame Fall des Uhrwerkmanns: Roman (German Edition)

Titel: Der wundersame Fall des Uhrwerkmanns: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Hodder
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Castro nannte.«
    »Seien Sie versichert, Colonel, dass Scotland Yard jemanden indie Kolonien schicken wird, sobald die Angelegenheit zu einer Strafsache wird.«
    Burton ergriff das Wort. »Colonel, es mag Ihnen banal erscheinen und vielleicht ist der Zeitpunkt auch etwas ungewöhnlich, aber wie ich gestern Abend bereits erwähnte, habe ich gute Gründe dafür, die Küche in Augenschein nehmen zu wollen. Ich versichere Ihnen, dass es relevant für die ganze Geschichte ist. Wären Sie damit einverstanden?«
    Lushington schaute verwirrt drein, nickte aber. Er rief Bogle und trug ihm auf, Burton, Swinburne und Trounce hinunterzuführen.
    Sie stellten fest, dass der Keller des Schlosses in eine Vielzahl kleiner Räume unterteilt war. Es gab Bedienstetenunterkünfte, Wohnzimmer und Waschräume, Lagerräume, Kohlenkeller, Spülküchen und ein Esszimmer. Die Küche erwies sich als der mit Abstand größte Raum, an den drei Vorratskammern angrenzten, alle mit Räucherfleisch, Gläsern voll eingelegten Lebensmitteln, Mehlsäcken, getrockneten Bohnen, Zucker, Käse, Öl, Essig, Gemüse, Bierfässern und Weinregalen bestückt.
    »Jeder von uns übernimmt eine Kammer«, schlug Burton vor. »Wir überprüfen die Wände und die Böden. Was wir suchen, ist eine verborgene Tür.«
    Damit betrat er den mittleren Raum und begann, Säcke und Gläser beiseitezuschieben, sich über die gestapelten Lebensmittel zu beugen und mit den Knöcheln gegen die verputzte Hinterwand zu klopfen. In den links und rechts angrenzenden Kammern hörte er seine Kollegen dasselbe tun.
    So gründlich er war, er fand nichts.
    »Meiner Treu, Captain, kommen Sie her und sehen Sie sich das an!«, rief Detective Inspector Trounce da plötzlich.
    Burton verließ seine Vorratskammer und betrat die rechts davon. »Haben Sie etwas gefunden?«
    »Möglicherweise. Was halten Sie davon?«
    Der Mann von Scotland Yard zeigte zur Oberkante der hinteren Wand, an die Stelle, wo sie an die Decke grenzte. Zuerst sah Burton nichts Ungewöhnliches, doch bei näherer Betrachtung fiel ihm eine dünne dunkle Linie auf, die entlang des Übergangs verlief.
    »Hm«, brummte er und kletterte auf ein Bierfass.
    Er lehnte sich gegen die Wand, fasste nach oben und fuhr mit dem Daumennagel die Linie entlang. Dann stieg er wieder von dem Fass und sagte: »Ich verspüre nicht den geringsten Appetit, daher würde ich mich lieber nicht durch all das hier essen und trinken, wie es das Gedicht nahelegt. Begnügen wir uns damit, alle Lebensmittel, die in der Kammer gelagert werden, in die Küche zu räumen.«
    Er rief Swinburne.
    »Was ist?«, ertönte die Stimme des Dichters.
    »Komm her und pack mit an!«
    Rasch räumten die drei Männer die Vorratskammer leer und legten jeden Zoll der hinteren Wand frei.
    »Die Linie verläuft die Seiten hinab und unten entlang weiter«, stellte Burton fest.
    »Eine Tür?«, fragte Swinburne.
    »Ich sehe keine andere Erklärung. Allerdings fehlt von einem Griff jede Spur.«
    Trounce legte beide Hände an die Wand und drückte.
    »Nichts«, sagte er grunzend und trat zurück.
    Die nächsten Minuten verbrachten die Männer damit, gegen verschiedene Teile der vermeintlichen Pforte zu einem Geheimgang zu pressen. Danach untersuchten sie den Rest des kleinen Raumes in der Hoffnung, einen Hebel oder einen Schalter zu finden.
    »Es ist hoffnungslos«, brummte der Ermittler. »Wenn es denn eine Möglichkeit gibt, diese verfluchte Tür zu öffnen, ist sie nicht hier drin.«
    »Vielleicht haben wir etwas in dem Gedicht übersehen«, dachte Swinburne laut nach.
    »Möglich«, erwiderte Burton. »Vorerst sollten wir es dabei belassen und besser wieder nach oben gehen. Wir wollen doch nicht den großen Auftritt des verlorenen Sohns und Anspruchstellers auf den Tichborne-Titel verpassen. Wir kommen später wieder her. Algy, such Herbert und bring ihn auf den neuesten Stand der Dinge. Er kann sich hier unten umsehen, während wir beschäftigt sind. Ich werde die Köchin bitten, diesen Raum vorläufig so zu belassen, wie er ist.«
    Kurze Zeit später schlossen sich dem Agent des Königs und seinen Gefährten Colonel Lushington, Hawkins und Jankyn in der Bibliothek an. Es war kurz nach Mittag.
    Der Colonel zwirbelte die Enden seines extravaganten Backenbarts und lief nervös auf und ab. »Mr Hawkins«, sagte er, »erzählen Sie mir mehr über diesen Kenealy.«
    »Wer ist Kenealy?«, wollte Burton wissen.
    »Doktor Edward Vaughan Hyde Kenealy«, sagte Hawkins. »Er ist der

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