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Der wundersame Fall des Uhrwerkmanns: Roman (German Edition)

Der wundersame Fall des Uhrwerkmanns: Roman (German Edition)

Titel: Der wundersame Fall des Uhrwerkmanns: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Hodder
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Arzt, der nicht mit ihnen mitgehalten und den Raum gerade erst betreten hatte, wurde mitgezogen, zurück die Treppe hinunter und durch das Haus zur Rückseite. Die anderen folgten ihnen.
    »Was ist passiert?«, verlangte Lushington zu erfahren. »Wo ist Sir Alfred?«
    »Kommen Sie!«, rief Burton nur.
    Sie betraten das Jagdzimmer, und der Agent des Königs zog die Tür zum Innenhof auf. Dichter Nebel umhüllte die Männer, als sie ins Freie traten.
    »Ich kann nichts sehen!«, stieß Jankyn hervor.
    »Hier drüben.«
    Burton kniete neben Sir Alfred Tichborne, der schwer verwundet auf dem Pflaster lag. Blut floss aus seinem Hinterkopf und sammelte sich in einer Lache.
    Jankyn eilte zu ihnen.
    »Er wurde aus dem Fenster geworfen«, erklärte Burton.
    Tichborne schaute zu ihnen auf, blinzelte, hustete und flüsterte: »Es tut weh, Doktor Jankyn.«
    »Bleiben Sie still liegen«, befahl der Arzt.
    Sir Alfreds Blick begegnete dem Burtons. »Ich …« Er zuckte zusammen und stöhnte. »Ich möchte … möchte … dass Sie etwas tun.«
    »Was, Sir Alfred?«
    Eine Träne löste sich vom Auge des Ritters. »Ganz gleich, wer … wer morgen Anspruch auf … auf dieses Anwesen erhebt … mein Bruder – mein echter Bruder – und ich … waren die letzten Tichbornes. Lassen Sie nicht zu, dass ein … ein Unberechtigter den Namen trägt.«
    Damit schloss er die Augen und stieß ein tiefes Seufzen aus.
    Jankyn beugte sich über ihn, lauschte, dann sah er Burton an. »Sir Alfred ist seiner Mutter gefolgt.«
    *
    Obwohl es beinahe Mitternacht war, schwang sich Burton auf einen Pferdewagen und raste nach Alresford, wo er an die Tür des Postamts hämmerte, bis die Bewohner ein Fenster öffneten und zu erfahren verlangten, was in Dreiteufelsnamen er sich eigentlich einbildete. Als er seine Legitimation vorzeigte, die ihm der Premierminister persönlich ausgestellt hatte, erhielt er rasch Zugang zum Vogelhaus und gab einem der Sittiche eine Nachricht für Scotland Yard.
    Früh am nächsten Morgen tauchte hoch über dem Horizont im Osten eine seltsame Dampfschwade auf und bewegte sich langsam auf das Anwesen zu. Sie wurde von einem Rotorstuhl erzeugt, der mit einem dumpfen Aufprall auf dem Rasen vor dem Anwesen landete, zurückfederte und dann über den Schotter des Fahrwegs vor dem Haus der Tichbornes schlitterte.
    Eine kräftige Gestalt stieg aus, zog sich eine ledergefasste Schutzbrille von den Augen und erklomm gerade die Stufen zum Portikus, als sich die Eingangstür öffnete und Burton heraustrat.
    »Hallo, Trounce. Was bin ich froh, Sie zu sehen!«
    Sie schüttelten einander die Hand.
    »Captain, bitte sagen Sie mir, dass der Sittich gescherzt hat!«
    »Gescherzt?«
    »Er hat mir mitgeteilt, ein Mord sei verübt worden – von Gespenstern!«
    »So bizarr es klingen mag, ich fürchte, es ist wahr; ich habe es mit eigenen Augen gesehen.«
    Trounce seufzte und fuhr sich mit den Fingern durch das kurze borstige Haar. »Bei allen guten Geistern, wie um alles in der Welt soll ich das Commissioner Mayne glaubhaft machen?«
    »Kommen Sie mit in den Salon, dann schildere ich Ihnen alles.«
    Kurze Zeit später war Detective Inspector Trounce bereits Colonel Lushington, Henry Hawkins und Doktor Jankyn vorgestellt worden und nahm von jedem der Männer eine Aussage auf. Anschließend untersuchte er Sir Alfreds Leichnam, der in einem kleinen Zimmer lag und auf die Ankunft des Gerichtsmediziners der Grafschaft wartete.
    Trounce zog sich mit Burton und Swinburne in den Raucherraum zurück.
    »Es ist unübersehbar, dass er durch den Sturz getötet wurde«, brummte er. »Aber wie soll ich mit den Ermittlungen beginnen?Geister, um Himmels willen! Das ist absurd! Zuerst Brundleweed, und jetzt Tichborne!«
    »Das ist eine äußerst interessante Feststellung«, meinte Burton. »Wir können zumindest festhalten, dass die beiden Verbrechen eine Verbindung aufweisen – die über die Gegenwart eines Geistes hinausgeht.«
    »Wieso das?«
    »Wir haben Brundleweeds Spuk als bloße Einbildung oder durch Gas verursachte Halluzination abgetan. Letzte Nacht jedoch wurde ich Zeuge, wie Gespenster den armen Sir Alfred mir nichts, dir nichts durch feste Materie gezogen haben. Ich vermute, wenn sie das mit einem Menschen tun können, dann können sie es erst recht mit Diamanten.«
    »Sie wollen also sagen, kurz bevor Brunels räuberische Aufziehtruppe eintraf, hat Brundleweeds Geist in den Tresor gefasst, die François-Garnier-Diamanten herausgeholt, sie

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