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Der Wunschtraummann

Der Wunschtraummann

Titel: Der Wunschtraummann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Potter
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aufs Stichwort fängt er an, sich gründlich den Po sauberzulecken.
    »Nun ja, halb so schlimm, ist ja nichts passiert«, wirft Fiona ein, die auf allen vieren über den Küchenboden robbt und die Sachen wieder einsammelt, die alle in ihrer Panik fallen gelassen haben. »Das war nur ein dummes Missverständnis.« Sie richtet sich wieder auf, streicht sich die Haare glatt und lächelt alle strahlend an. »Bestimmt könnten wir jetzt alle ein schönes Glas Wein zur Beruhigung vertragen, oder?«
    »Wir können nicht lange bleiben«, meint eine der Blondinen und zündet sich eine Zigarette an.
    »Hier drin ist Nichtraucherzone«, merke ich an und ärgere mich, dass sie nicht mal gefragt hat, ob wir was dagegen haben.
    »Quatsch«, widerspricht Fiona mir und reicht ihr prompt einen Aschenbecher. »Bitte, macht es euch doch gemütlich. Ich habe Vol-au-vents mit Pilzen im Ofen.«
    Pippa feixt beinahe. »Vol-au-vents? Isst man die heute noch?«
    Fiona wirkt etwas verwirrt. »Nun ja, ich habe sie bei Waitrose gekauft …«
    »Danke, aber wir können wirklich nicht bleiben.«
    »Ihr wollt schon weg?« Fiona wirkt ganz geknickt.
    »Leider ja, Herzchen. Wir fahren übers Wochenende weg. Unsere Freunde Freddie und Bells haben uns zu sich eingeladen, es gibt da bloß ein klitzekleines Problemchen.«
    »Das da wäre?«, will ich wissen. Misstrauisch kneife ich die Augen zusammen und stiere sie an. Das gefällt mir ganz und gar nicht.
    »Na ja, sie haben gerade erst Zebedee bekommen, ihre reizende kleine Tochter, und deswegen kann ich Tallulah nicht mitnehmen. Babys und Welpen und so.« Sie lacht ein glockenhelles kleines Lachen.
    »Nein«, sage ich streng, noch ehe sie fragt. Ich kann mir schon denken, was jetzt kommt.
    »Tess«, zischt Fiona und guckt mich böse an.
    »Also wollte ich dich fragen, ob du dich vielleicht um Tallulah kümmern könntest, nur für ein paar Tage, bis ich wieder da bin …« Mich übergeht sie völlig und bedenkt stattdessen Fiona mit ihrem breitesten, strahlendsten Lächeln. »Du kannst so toll mit Tieren umgehen, und es gibt niemanden, dem ich mein geliebtes Hundchen sonst anvertrauen würde, außer dir, Fifi …«
    Das scheint Wunder zu wirken. Ungläubig muss ich mit ansehen, wie Fionas Enttäuschung sich in Luft auflöst und sie stattdessen schier platzen will vor Stolz. »Na ja, wenn du meinst, sie ist ja wirklich sehr süß.«
    »Und was ist mit Flea?«, frage ich.
    »Ach, Tallulah ist brav, sie wird eure Katze schon nicht fressen«, erklärt Pippa abfällig.
    »Ja, aber Flea könnte versuchen, Tallulah zu fressen«, mahne ich.
    Pippa verzieht das Gesicht und drückt ihre kleine Ratte noch fester an sich.
    »Das war nur ein Scherz«, versichert Fiona rasch. »Tess hat manchmal einen etwas seltsamen Humor.«
    »Ach, tatsächlich?«, meint Pippa, zieht eine Schnute und reicht ihr Tallulah, die sofort mit ihrem Strasshalsband an Fionas neuem Kleid hängen bleibt.
    »Okay, also dann, wir müssen los, sonst verpassen wir unseren Flug«, mischt sich eine der anderen Blondinen mit Blick auf ihre Uhr ein.
    »Euren Flug?«, wiederholt Fiona irritiert. »Ich dachte, Fred und Bells wohnen in Wiltshire?«
    »Nein, das sind Tiggy und Tarquin«, korrigiert eine der Blondinen.
    »Und wo leben die beiden, Pippa?«, frage ich unverblümt und nagele sie mit Blicken förmlich fest.
    Worauf sie sich den Mantel zuknöpft und etwas unbehaglich aus der Wäsche guckt. »Oh, habe ich das nicht erwähnt? Ich Dummchen.« Sie kichert kokett. »Auf Bali.«
    »Bali?« , japst Fiona verdattert.
    »Das ist doch wohl ein Witz!«, schnaube ich. »Auf keinen Fall …«
    Aber sie lässt mich gar nicht ausreden. »Wir machen nur eine kleine Stippvisite, ehe ihr euch verseht, bin ich schon wieder da«, verspricht sie und wirft rasch zwei Küsschen rechts und links von Fiona in die Luft. »Muah, muah , danke, Schätzchen, ich wünsch dir ein tolles Wochenende …«
    Und damit schnappt sie sich ihre Birkin und bleibt kurz vor der Arbeitsplatte stehen. »Oh, das darf ich auf keinen Fall vergessen«, sagt sie ganz leichthin, und dann schiebt sie mit einer Handbewegung alles von der Arbeitsplatte in ihre Handtasche, um dann einfach ganz nonchalant weiterzugehen. Die anderen Blondinen, die schwer an ihren vollgestopften Tragetaschen zu schleppen haben, folgen ihr auf dem Fuß in den Flur und zur Tür hinaus.
    Fiona eilt ihnen nach. »Bye, gute Reise«, ruft sie ihnen von der Tür hinterher, als sie im Treppenhaus verschwinden.
    Dann höre

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