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Der Wunschzettel - Be Careful What You Wish For

Titel: Der Wunschzettel - Be Careful What You Wish For Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Potter
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zurück. Es sind meine Lieblingsmuffins, doch mir ist der Appetit vergangen. »Was wollte Brautzilla diesmal?« Er setzt sich hin, schlägt die Beine übereinander und mustert mich mit einer Mischung aus Mitgefühl und Belustigung.
    Ich trinke einen großen Schluck Kaffee. »Es steht alles im Buch«, antworte ich und reiche es ihm. Mehr als alles andere bin ich schockiert. Daniel? Heiratet? Und nicht irgendwen, sondern eine 21-jährige Millionenerbin?
    »Was ist das? Eine Hochzeit oder ein Mode-Shooting?«, grummelt Brian und beißt von seinem Muffin ab.
    Ich kann es nicht fassen. Ich habe mir ein Wunder gewünscht, das uns aus unserer finanziellen Misere hilft, aber ich hatte nie gewollt, dass dieses Wunder aus der Hochzeit meines Ex-Freunds besteht.
    »Heather? Alles in Ordnung mit dir? Du bist ja ganz blass.«
    »Mit mir? Ja, alles in Ordnung.« Ich zwinge mich, ins Hier und Jetzt zurückzukehren, doch es fällt mir schwer.
    »Ich sagte gerade, was sie wohl das nächste Mal will.«
    »Du meinst also, es gibt noch ein nächstes Mal?« Für den Bruchteil einer Sekunde überlege ich, ob ich Brian gestehen soll, dass ich das nicht machen kann, aber dann fällt mein Blick auf den Poststapel. Rechnungen, Rechnungen und noch mehr Rechnungen. Ich lege sie zu den anderen, die sich bereits in dem Kästchen neben dem Computer häufen. Ich kann es Brian nicht sagen. Ich muss diese Sache durchziehen.
    »Natürlich«, gibt Brian zurück und sieht über meine Schulter hinweg auf die Uhr. Es ist ein offizielles Souvenir der Hochzeit von Prinz Charles und Lady Di mit einem gemalten Portrait des Brautpaars in der Mitte und den Worten »Die Märchenhochzeit« darunter. »Und ich würde sogar sagen, es dauert nicht mal eine Stunde.«
    »Ich habe mitbekommen, dass sie schon zwei Nachrichten auf dem Anrufbeantworter hinterlassen hat, bevor Sie gekommen sind«, wirft Maureen, die Putzfrau, in die Runde, die in ihrer karierten Kittelschürze und mit ihrem geliebten Staubsauger im Schlepptau aus der Küche kommt. Sie schaltet ihn ein und saugt die Fläche vor dem Fensterbrett. »Wenn Sie mich fragen, sie klingt wie eine richtige Madam.«
    »Sie fragt aber niemand, Maureen«, murmelt Brian in seine Kaffeetasse.
    Zum Glück kann sie ihn unter dem Dröhnen des Staubsaugers nicht hören.
    »Tja, diesmal bist du an der Reihe. Ich gehe nämlich in die Dunkelkammer. Ich habe noch ein Dutzend Filmrollen von der Tudor-Hochzeit zu entwickeln.« Und damit mache ich mich auf den Weg in den hinteren Teil des Büros. Ich brauche Zeit und einen Platz für mich allein, um meine Gedanken zu sortieren.
    »Ehrlich gesagt, müsste ich für eine Weile raus.«
    »Raus?« Ich bleibe abrupt stehen.
    »Nur für eine halbe Stunde«, erklärt er hastig. »Ich muss mich um mein Kostüm für heute Abend kümmern.«
    Natürlich. Heute haben wir Karten für The Rocky Horror Show. Das hatte ich völlig vergessen. Ganz im Gegensatz zu Brian, der sich schon seit Monaten darauf freut.
    »Du weißt ja, wie das ist«, erklärt er. »Ich habe absolut nichts anzuziehen.«
    »Hören Sie sich den an«, schnaubt Maureen und stößt mich mit ihrem knochigen Ellbogen an.
    »Tja, einige von uns legen sich eben ins Zeug«, bellt Brian und macht einen Satz rückwärts, als Maureen mit dem Staubsauger auf ihn losgeht. Doch der Sprung ist nicht weit genug, denn die Düse saugt sich prompt an seiner Jacke fest. Es entwickelt sich kleiner, aber durchaus erbitterter Kampf zwischen ihm und unserer Putzfrau.
    »Brian …«, flehe ich, doch er ist damit beschäftigt, seine vergoldeten Knöpfe aus den kräftigen Fängen des Staubsaugers zu befreien, und geht zur Tür.
    »Keine Sorge, ich bin im Handumdrehen wieder da«, lügt er ohne jede Scham. Ich kenne Brian. Bei ihm geht nichts im Handumdrehen. Dank seiner Unentschlossenheit dauert alles stundenlang.
    »Tja, in diesem Fall lasse ich den Anrufbeantworter an«, drohe ich und schlage ihn mit seinen eigenen Waffen. »Dann kannst du sie anrufen, wenn du zurückkommst.« Erfreut über meine rasche Reaktionsfähigkeit lehne ich mich gegen den Aktenschrank.
    »Oh, habe ich dir gar nicht gesagt, dass ich ihr deine Handynummer gegeben habe? Nur für alle Fälle?«
    Er duckt sich, als ich einen Muffin nach ihm werfe, aber ich ziele ziemlich gut. Er trifft ihn am Hinterkopf und löst einen Krümelregen aus. Lachend flüchtet er zur Tür hinaus.
    Minuten später stehe ich in der Dunkelkammer und ziehe an der Schnur, um das Entwicklungslicht

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