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Der Wunschzettel - Be Careful What You Wish For

Titel: Der Wunschzettel - Be Careful What You Wish For Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Potter
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Lederkluft trägt, umarmt sämtliche Mitglieder meiner Familie, einschließlich Ed. Annabel und die Zwillinge stürzen sich mit ausgestreckten Armen auf ihn. »Ich sehe dich zu Hause in der Wohnung«, sagt er zu mir, während ich mich an Lionel wende. »James wartet. Ich sollte gehen.« Ich lege die Arme um ihn und küsse ihn auf die Wange. »Aber wir sehen uns bald wieder.«
    »Aber ja.« Er lächelt, doch in seinen Augen glitzert es verdächtig, und er fingert mit seinem Taschentuch herum, wie immer, wenn ihm etwas nahegeht. »Rosemary und ich bleiben den Rest der Woche hier, aber ich rufe dich an.«
    James fährt mit dem Range Rover vor. Ich steige auf der Beifahrerseite ein und lasse das Fenster herunter, während mein Vater, der Ed und mir nach dem Tod meiner Mutter geschworen hat, niemals Auf Wiedersehen zu uns zu sagen, mir wie gewohnt zuwinkt.
    »See you later, alligator«, sagt er wie immer leise.
    »In a while, crocodile«, gebe ich wie immer zurück.
    Ich schnalle mich an und winke so heftig, wie ich nur kann, während wir in einer Wolke aus Staub und Abgasen die Einfahrt hinunterrasen. Ich winke, bis mein Handgelenk schmerzt.

KAPITEL 30
    »Auf keinen Fall Aufnahmen von Ihren Knöcheln …?«, wiederhole ich. »Äh … ja, ich bin sicher, das lässt sich einrichten.«
    Es ist früh am nächsten Morgen, und ich habe Lady Charlotte an der Strippe, die angerufen hat, kaum dass ich die Bürotür hinter mir geschlossen hatte. Normalerweise geht Brian morgens lieber selbst ans Telefon, während ich die Post durchsehe und Kaffee koche, aber heute hat er sich mit einem säuselnden »Lust auf eine Tasse Nescafé Gold?« in die Küche verdrückt. So viel zum Thema Den schwarzen Peter anderen aufs Auge drücken.
    Oder, in diesem Fall, die Braut.
    Ich schlage den großen, in Leder gebundenen Terminkalender auf und blättere zu dem Tag, an dem ihre Hochzeit stattfinden soll. Schon jetzt ist der Platz mit zahllosen Notizen und Anweisungen gefüllt. Resigniert greife ich nach einem Stift. Obwohl es prima fürs Geschäft ist, dass wir ihre Hochzeit fotografieren dürfen, ist diese Frau ein Albtraum unglaublichen Ausmaßes. Noch unglaublicher ist, dass tatsächlich jemand sie heiraten will - wahrscheinlich einer dieser kinnlosen, arroganten Obere-Zehntausend-Fatzkes, mit denen sie ständig abgelichtet wird, tröste ich mich. »Keine Sorge, Ihre Knöchel werden äh … absolut tabu sein«, versichere ich, während sie mir weiter ins Ohr quasselt. »Oh, O.K. Sie wollen stattdessen lieber jede Menge …« Bestimmt hat sie nicht gesagt, was ich sie sagen zu hören geglaubt habe. Oder etwa doch? »Tut mir leid, aber würden Sie das bitte wiederholen?«, hake ich vorsichtig nach.
    Brian tritt neben mich und späht über meine Schulter, um zu sehen, was ich geschrieben habe. »Titten?«, fragt er laut.
    Ich bedeute ihm, den Mund zu halten, und lausche weiter, was bei ihrer nasalen Stimme nicht ganz einfach ist.
    »Mummy und Daddy haben ein Vermögen für meine Brustvergrößerung ausgegeben - es ist ihr Hochzeitsgeschenk an uns. Also habe ich zu Daniel, meinem Verlobten, gesagt, ›Daniel, was ist dir lieber, ein langweiliges altes Porzellanservice oder ein Paar hübsche Titten?‹«
    »Daniel?«, entschlüpft es mir. Selbst nach all der Zeit versetzt mir dieser Name immer noch einen Stich.
    »Ja, Daniel Dabrowski. Er ist Bildhauer.«
    Es ist, als hätte mir jemand einen Tritt in den Magen verpasst.
    »Er stammt aus Russland«, fährt sie fort.
    »Eigentlich stammt er aus Polen«, korrigiere ich automatisch. Das ist eindeutig kein Zufall. Es kann keine zwei Daniel Dabrowskis geben, die von Beruf Bildhauer sind. »Er ist in Krakau geboren.«
    »Was?«
    Die Empörung in ihrer Stimme trifft mich wie ein Schlag ins Gesicht, und ich reiße mich zusammen. Ich darf diese Hochzeit auf keinen Fall gefährden. »Ich habe mal eine seiner Ausstellungen besucht …«, erkläre ich mit bebender Stimme, »und ein paar Informationen über ihn gelesen.«
    Wie soll ich ihr sagen, dass er mein Ex-Freund ist und ich praktisch alles über ihn weiß. Oder es zumindest früher wusste, denke ich, während seine Verlobte mich knapp darüber in Kenntnis setzt, ihre Maniküre sei gerade eingetroffen und sie müsse jetzt Schluss machen. Denn mittlerweile, geht mir in diesem Moment auf, weiß ich rein gar nichts mehr über ihn.
    »Also«, sagt Brian und kommt mit zwei dampfenden Kaffeebechern und ein paar Beerenmuffins aus dem Delikatessenladen an der Ecke

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