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Der Wunschzettel - Be Careful What You Wish For

Titel: Der Wunschzettel - Be Careful What You Wish For Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Potter
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Übelkeit überkommt mich.
    »Ich sollte gehen.«
    Ich blicke auf. Gabes Miene ist grimmig. Meine Brust fühlt sich plötzlich eng an. »Was meinst du damit?«
    »Dass ich meine Sachen packen werde.« Ich sehe die Kränkung in seinen Augen. »Ich wollte sowieso nächstes Wochenende verschwinden.«
    Ich zögere. Mir ist klar, dass ich ihn, wenn ich mich auf der Stelle entschuldige, wahrscheinlich zum Bleiben überreden kann. Und mir ist auch klar, dass ich es für den Rest meines Lebens bereuen werde, wenn er jetzt geht. Dass er aus meinem Leben verschwindet und ich ihn nie wiedersehen werde, wenn ich jetzt nichts sage.
    Aber ich bin zu wütend, zu stolz, zu sauer und zu verdammt verletzt dafür. »Gut«, sage ich tonlos.
    Eine Sekunde lang glaube ich, Enttäuschung in seinen Augen aufflackern zu sehen, doch dann ist der Ausdruck verschwunden. »Gut«, bestätigt er und nickt. »Ich mache mich gleich morgen früh auf den Weg.«
    Unsere Blicke begegnen sich, doch es ist, als könnten wir einander nicht mehr erkennen.
    Zitternd stehe ich auf und wende mich zum Gehen.
    »Du hast Recht …«
    Ich drehe mich um.
    Gabe starrt mir noch immer nach, doch statt Traurigkeit liegt ein Ausdruck auf seinem Gesicht, der entsetzlich nach Verachtung aussieht. »Ich habe einen großen Fehler begangen.« Seine Stimme ist ganz leise, doch knallhart, und mir ist klar, dass er nicht von dem Vorstellungsgespräch redet.
    Ich schlucke, als der Stolz in meinem Inneren aufflackert.
    Ich werde ihm nicht zeigen, wie sehr mich seine Worte treffen. »Ich auch«, erwidere ich trotzig und verlasse den Raum so entschlossen, wie ich nur kann.

KAPITEL 40
    Ein Lichtkegel dringt durch die Lücke zwischen den Jalousien und bohrt sich schmerzhaft grell durch meine geschlossenen Lider. Ein jämmerliches Stöhnen entringt sich meiner Kehle. »Urrrggghhh.«
    Billy Smith miaut entrüstet und springt von der Tagesdecke.
    Einen derartigen Kater habe ich seit Jahren nicht mehr gehabt. Was habe ich nur getrunken? Mein Gehirn kommt allmählich in Bewegung, und der Gedanke beginnt sich zu formen. Champagner. Champagner. Champagner.
    Oh, scheiße. Gabe.
    Ich fahre hoch, was augenblicklich ein heftiges Schwindelgefühl auslöst, ehe ich mich mühsam aus dem Bett hieve. Ich taste nach meinem Morgenrock und taumle über meine Kleider, die auf dem ganzen Boden verstreut liegen, während ich ihn eng um meinen nackten Körper ziehe. Mein Blick fällt auf mein verquollenes, fleckiges Gesicht im Spiegel am Kleiderschrank. So viel zum Thema wasserfeste Wimperntusche.
    Meine Gedanken wandern zum gestrigen Abend. Daran, wie ich die Nachricht auf dem Anrufbeantworter abgehört habe und mir klar geworden ist, dass Victor Maxfield Gabes Onkel ist. Wie ich ihn angeschrien habe. Du Dreckskerl. Mit hämmerndem Herzen schlurfe ich in die Küche.
    »Was hast du noch am Strand gesagt? Meine Scherze sind miserabel. Ich bin ein miserabler Comedian.« Die Tür zu seinem Zimmer ist angelehnt. Beklommen öffne ich sie.
    »Ich mache mich gleich morgen früh auf den Weg.«
    Reglos stehe ich im Türrahmen und sehe zu, wie sich der Kegel aus Sonnenlicht auf dem Teppich ausbreitet, während sich meine schlimmsten Befürchtungen bestätigen. Sein Zimmer ist leer. Die Regale, die einst mit Witzbüchern gefüllt waren, sind jetzt kahl. In der Pinnwand über dem kleinen Holzschreibtisch, die mit Fotos übersät war, stecken nur noch ein paar einzelne Nadeln. Dort in der Ecke stand seine Gitarre - ich habe ihn nur einmal darauf spielen gehört. Schlecht, wie ich mich erinnere. Lächelnd denke ich daran zurück, wie er im Garten saß und umständlich versuchte, dem Instrument die Akkorde von Bowies »Life On Mars« zu entlocken.
    Mein Blick fällt auf das Bett, und mein Lächeln verblasst. Das Bettzeug ist fein säuberlich auf der Matratze zusammengelegt. Ich setze mich auf die Bettkante und ziehe die Knie an die Brust. All die kleinen Dinge, die ich an Gabe vermissen werde, kommen mir in den Sinn - wie ich jeden Morgen in die Küche kam und ihn über den Toaster gebeugt stehen sah, wie ich tat, als hörte ich ihm nicht zu, wenn er mir mein Tageshoroskop vorgelesen hat, wie ich mit ihm auf dem Motorrad nach Cornwall gefahren bin.
    Ich seufze tief beim Gedanken an unser gemeinsames Wochenende in Cornwall. Oh Gott, er fehlt mir schon jetzt. Seit seinem Einzug sind nur wenige Wochen vergangen, trotzdem erscheint mir die Wohnung leer ohne ihn, ohne seine Energie. Ich rufe mich zur Ordnung. Ich klinge

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