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Der Wunschzettel - Be Careful What You Wish For

Titel: Der Wunschzettel - Be Careful What You Wish For Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Potter
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bereit für einen gewaltigen Streit.
    Aber Gabe ist nicht bereit, sich auf einen einzulassen. Mit zusammengebissenen Zähnen starrt er mich an und schüttelt den Kopf, als weigere er sich, zu glauben, was er hört.
    »Hast du nichts dazu zu sagen?«, bohre ich weiter, angestachelt durch sein Schweigen.
    Er wendet sich vom Fenster ab. »O.K., ich kann verstehen, dass du ein bisschen sauer bist, aber du machst eine viel zu große Sache daraus.« Er versucht zu lächeln, doch mit einem Mal habe ich das Gefühl, als wäre ich nur ein Witz für ihn.
    »Hör auf, mich so gönnerhaft zu behandeln«, schreie ich ihn an, während sich frustrierte Tränen in meinen Augenwinkeln sammeln. Entschlossen blinzle ich dagegen an. »Wie kannst du es wagen, zu behaupten, dass ich eine viel zu große Sache daraus mache? Für mich ist es eine große Sache!«
    »Aber das braucht es nicht zu sein.«
    »Sagt wer? Du? Für wen hältst du dich eigentlich, verdammt noch mal? Was gibt dir das Recht, in meinem Leben Gott zu spielen? Begreifst du denn nicht? Dieser Job war mein großer Traum.«
    »Das weiß ich«, protestiert Gabe, mit einem Mal aufgebracht, »deshalb habe ich es ja getan. Ich wusste, dass es das ist, was du dir immer gewünscht hast.«
    »Aber nicht so«, jammere ich. »Verstehst du das denn nicht? Ich wollte es aus eigener Kraft schaffen. Ich wollte, dass Victor Maxfield mir den Job gibt, weil er mich für eine tolle Fotografin hält -«
    »Aber du bist eine tolle Fotografin!«
    Es entsteht eine Pause.
    »Ich wollte nicht, dass du es erfährst«, sagt er leise.
    »Warum nicht? Weil du wusstest, dass ich so reagieren würde?« Die Wut in meiner Stimme ist unüberhörbar. Was habe ich mir dabei gedacht? Wie konnte ich mir nur einbilden, ich hätte den Job einzig und allein wegen meines Talents bekommen?
    »Nein«, erwidert Gabe leise, und mir entgeht nicht, dass er Mühe hat, ruhig zu bleiben. »Weil du wirklich Talent hast, Heather. Du hast mir deine Sachen gezeigt und brauchtest etwas Neues … wie wir alle manchmal etwas Neues brauchen«, sagt er, ehe seine Stimme versagt und sein Adamsapfel heftig auf und nieder hüpft. »Und dann kam dieser Tag, als du mir erzählt hast, es sei dein größter Kindheitstraum, für den Sunday Herald zu arbeiten, dessen Herausgeber mein Onkel ist. Es war ein solcher Zufall. Ich meine, wie groß ist die Chance, dass so etwas passiert?« Einen Moment lang scheint er es selbst kaum fassen zu können. »Es war Schicksal.«
    »Schicksal?« Meine Stimme klingt schrill und hoch. »Das ist nicht Schicksal, sondern Betrug.«
    Gabe wird blass.
    »Du hast mir sogar diesen dämlichen Brief diktiert«, fahre ich fort. »War das auch einer von deinen Scherzen?« Schon als die Worte über meine Lippen kommen, weiß ich, dass ich grausam bin, aber es kümmert mich nicht. »Weil es nämlich verdammt noch mal nicht witzig ist.«
    Gabes Miene verhärtet sich, und ich spüre, wie die Stimmung umschlägt.
    »Tja, das kann es ja auch nicht, oder?« Die Bitterkeit in seiner Stimme ist unüberhörbar. »Weil ich ja nicht witzig bin, stimmt’s? Was hast du noch am Strand gesagt? Meine Scherze sind miserabel. Ich bin ein miserabler Comedian.«
    Ich zucke zusammen. Habe ich das wirklich gesagt? Es klingt so harsch. »Nein, so habe ich es nicht -«
    Er fällt mir ins Wort. »Doch, hast du. Also, wer ist hier der verdammte Lügner, Heather?«
    Schockiert halte ich inne. Sämtliche Farbe ist aus seinem Gesicht gewichen, bis auf zwei leuchtend rote Flecke auf seinen Wangen. »Und, ja, du hast Recht. Ich fahre nach Edinburgh, und wahrscheinlich werde ich mit fliegenden Fahnen untergehen.«
    Wie ein Fluss, der mit einem Mal über die Ufer tritt, hat die Auseinandersetzung eine völlig neue Richtung genommen und droht, außer Kontrolle zu geraten.
    »Das stimmt nicht, ich …«
    Aber Gabe hört mir nicht länger zu. Mit einem Mal ist mir schwindlig, und ich habe ein Gefühl, als würde mir gleich übel werden. Wie konnte es so weit kommen? Mit hämmerndem Herzen sehe ich Gabe ängstlich an. Der Ausdruck in seinen blauen Augen ist hart und zornig, und ich habe keinen anderen Wunsch, als dass es aufhört. Ich möchte die Zeit zurückdrehen. Dass alles wieder so ist wie vorher.
    »Du bist nicht die Einzige, die Träume hat, Heather«, fährt er fort.
    »Das weiß ich«, flüstere ich. Oh Gott, es ist so schrecklich. Warum musste ich diese Nachrichten abhören? Warum musste ich diesen blöden Champagner trinken? Eine Woge der

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