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Der Wunschzettel - Be Careful What You Wish For

Titel: Der Wunschzettel - Be Careful What You Wish For Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Potter
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geschafft hat, innerhalb der Sprechminute zum Ende zu kommen. Im Gegensatz zum Besitzer der nächsten Stimme, die knapp und effizient klingt, als wäre er in Eile.
    »Hi, Gabe …«
    Ich verspüre einen enttäuschten Stich. Verdammt, ich hatte gehofft, es wäre Gabe selbst.
    »Hier spricht dein Onkel …«
    Aha, also der Onkel, von dem er immer erzählt. Ich greife nach einem Feuerzeug und wende mich zum Gehen. Ich hätte es wissen müssen. Auch er hat einen amerikanischen Akzent, wenn auch nicht so ausgeprägt wie bei Gabe. Seltsam, aber er klingt tatsächlich ein bisschen wie …
    »… Victor«, sagt die Stimme in diesem Moment.
    Maxfield, ergänzt die Stimme in meinem Kopf automatisch.
    Ich erstarre. Victor Maxfield ist Gabes Onkel? Mein Mitbewohner ist der Neffe meines neuen Chefs? Einen Augenblick lang bin ich wie betäubt. Ehe der Groschen fällt.
    Deshalb habe ich den Job bekommen.
    Die Stimme fährt fort. Victor informiert Gabe darüber, dass sie sich nicht im vereinbarten Restaurant treffen können, doch ich höre nicht mehr hin, weil sich mein Gehirn mittlerweile im freien Fall befindet. Deshalb hat Gabe mir also vorgeschlagen, mich beim Sunday Herald zu bewerben. Deshalb habe ich dieses Vorstellungsgespräch bekommen. Deshalb habe ich, nachdem ich sechs Jahre lang auf der Stelle getreten bin … Mit einem Mal wird mir übel. Ich umklammere mein Champagnerglas und sinke auf die Knie.
    Verdammte Scheiße.
    »Hey, wo bist du?«
    Ich bin nicht sicher, wie lange ich auf dem Teppich gesessen habe, betäubt von dem lauten Krachen, mit dem meine Träume in sich zusammenbrechen, als eine Stimme an mein Ohr dringt. Verwirrt blicke ich auf und mustere die Gestalt vor mir. Es ist Gabe. Er steht in seiner Motorradjacke im Türrahmen und starrt mich an.
    Und ich starre zurück, während ich spüre, wie mein Schock und meine Verletzung ohnmächtiger Wut weichen.
    »Du Dreckskerl!«

KAPITEL 39
    Gabe wird blass. »Was ist denn los?«, flüstert er und sieht mich fragend an.
    »Du weißt genau, was los ist«, schieße ich zurück und rapple mich auf. Alles fügt sich auf einmal zusammen wie die Teile eines miesen, hinterhältigen Puzzles: Gabe, der mir das Schreiben für meine Bewerbung diktiert, sein unerschütterlicher Optimismus, Victor Maxfields Optimismus … Wieder flackert das Bild vor meinem geistigen Auge auf, wie ich in seinem Büro stehe, ihm meine Fotos zeige, der Stolz, mit dem ich sein Kompliment angenommen habe. »Oh Gott, ich bin eine solche Idiotin.« Ich kann mich nicht erinnern, jemals so wütend gewesen zu sein.
    »Hey, komm schon, beruhige dich doch …«, versucht er mich zu besänftigen.
    »Mich beruhigen?« Ich weiß, dass ich schreie, aber ich kann nicht aufhören. Der Alkohol pumpt durch meine Venen, vermischt mit Adrenalin und Wut - eine tödliche Kombination. »Wie kannst du es wagen, mir zu sagen, ich soll mich beruhigen? Nach allem, was du angerichtet hast?«
    »Angerichtet? Was habe ich denn getan?« Verwirrt starrt er mich an, fährt sich mit den Fingern durchs Haar und wartet darauf, dass ich fortfahre. Irgendwann stößt er ein ungeduldiges Schnauben aus, dreht sich um und lässt seinen Helm aufs Bett fallen. »Herrgott noch mal«, murmelt er, nimmt erschöpft die Brille ab und massiert seinen Nasenrücken. »Ich komme herein, werde als Erstes mit dem Wort Dreckskerl begrüßt, und dann verrätst du mir noch nicht einmal, warum.«
    »Victor Maxfield«, sage ich nur.
    Ich sehe, wie er sich versteift und kurz zögert. Dann sieht er mir unverfroren ins Gesicht. »Was ist mit ihm?« Er zuckt die Achseln, doch die Schuldgefühle in seinen Augen sind nicht zu übersehen.
    »Lüg mich nicht an«, blaffe ich.
    »Wann habe ich dich jemals belogen?«
    Mit finsterer Miene starre ich ihn an. Die Feindseligkeit dringt mir aus sämtlichen Poren. »Er ist dein Onkel, Gabe«, sage ich tonlos. Meine Worte treffen ihn wie Pfeile, und ich sehe, wie die Erkenntnis in seinen Augen aufflackert. »Ich habe seine Nachricht auf dem Anrufbeantworter wegen des Restaurants gehört. Dein Spiel ist aufgeflogen«, erkläre ich eisig.
    »Es war nie ein Spiel -«, protestiert er, während seine ruhige Fassade zu bröckeln beginnt.
    »Ach ja?«, unterbreche ich. »So zu tun, als wäre es deine Idee, und Überraschung mimen, als ich einen Termin für ein Vorstellungsgespräch bekommen habe? Du solltest als Schauspieler arbeiten, nicht Mia.« Der Champagner hat meine Emotionen aufgeheizt und meine Zunge gelöst. Ich bin

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