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Der Wunschzettel - Be Careful What You Wish For

Titel: Der Wunschzettel - Be Careful What You Wish For Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Potter
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Pulver und Wasser. Ich nehme ihn aus dem Schacht, stelle ihn vorsichtig oben auf den Automaten und krame nach weiteren Münzen für einen zweiten Becher. Einige der Münzen stecken in der Ecke fest, also stülpe ich die Geldbörse um und bemerke, dass etwas herausgefallen ist.
    Ich hebe es auf. Es ist ein Foto, klein mit weißem Rand. Ein Foto von Lionel und Rosemary, aber sie sehen beide viel jünger aus. Lionel trägt einen leuchtend pfauengrünen Anzug und Rosemary ein geschmackvolles cremefarbenes Kostüm mit Schößchen und ein Pillbox-Hütchen auf ihrem Knoten. Abwesend drehe ich das Foto um und lese die Worte in der Handschrift meines Vaters:
    Meiner wunderbaren Frau zum Hochzeitstag:
Danke, dass du mich wieder glücklich gemacht hast.
In Liebe,
Lionel
    Natürlich. Dieses Foto stammt von ihrer Hochzeit vor zehn Jahren. Sie haben auf einem Kreuzfahrtschiff geheiratet, nur sie beide. Ed und ich konnten nicht mitkommen. Wollten nicht mitkommen, korrigiere ich mich im Geiste. Ich habe nie nach ihrem Hochzeitsalbum gefragt, obwohl ich mich daran erinnern kann, dass Rosemary es mir einmal zeigen wollte, als ich von der Uni nach Hause kam. Doch ich habe mit der Ausrede abgelehnt, ich sei zu beschäftigt. Zu beschäftigt. Ich halte inne, um die Bedeutung der Worte zu erfassen. Ich war die letzten zehn Jahre zu beschäftigt.
    Gewissensbisse regen sich in mir. All die Jahre habe ich einen Groll gegen Rosemary gehegt, aber jetzt, beim Anblick dieser Widmung meines Vaters, wird mir bewusst, dass ich in ihrer Schuld stehe. Die ganzen Jahre habe ich aus irgendeinem Grund die Erinnerung daran aus meinem Gedächtnis verbannt, wie niedergeschmettert mein Vater nach Mums Tod war. Wie noch Jahre danach jedes Mal, wenn er lächelte, dieser verlorene, traurige Ausdruck in seinen Augen stand, der erst verschwand, als Rosemary in sein Leben trat.
    »Entschuldigung, sind Sie fertig?«
    Ein junger Mann mit einer Strickmütze auf dem Kopf deutet mit einer Handvoll Kleingeld auf den Kaffeeautomaten.
    »Oh, tut mir leid, nur noch einen Moment.« Ich schiebe das Foto in die Geldbörse zurück und füttere eilig den Automaten mit weiteren Münzen, worauf sich ein zweiter Plastikbecher füllt, den ich mitnehmen kann. Ich muss etwas tun, das längst überfällig ist.
     
    »Es tut mir leid.«
    »Wie?« Rosemary runzelt die Stirn, als ich ihr den Plastikbecher mit Kaffee reiche, ehe die Erkenntnis ihre Züge erhellt. »Oh, verstehe. Ist er wirklich so schlimm?« Argwöhnisch betrachtet sie die dunkelbraune Flüssigkeit, die sich als Kaffee ausgibt.
    Verlegen stehe ich vor ihr. »Nein, das meine ich nicht.« Es ist schwieriger, als ich es mir vorgestellt habe.
    »Setz dich doch hin, Heather«, fordert sie mich auf und klopft auf den Stuhl neben sich.
    Ich gehorche und nehme einen Schluck Kaffee. Igitt, er ist tatsächlich so widerlich, wie er aussieht. Ich sehe Rosemary an. »Ich möchte mich bei dir entschuldigen«, platze ich heraus. »Ich habe mich ekelhaft benommen. All die Dinge, die ich vorhin gesagt habe -«
    »Schon gut«, unterbricht sie mich und legt mir die Hand auf den Arm. »Ich verstehe schon.«
    »Nein, tust du nicht.« Ich nehme all meinen Mut zusammen und sehe ihr in die Augen. »Ich möchte mich dafür entschuldigen, wie ich mich all die Jahre dir gegenüber benommen habe. Dafür, dass ich dich abgelehnt habe, weil du Mums Platz eingenommen hast, und mir gewünscht habe, du wärst nicht Teil unseres Lebens …«
    Da. Endlich habe ich es zugegeben. »Es tut mir so leid, Rosemary. Ich war eine solche Idiotin.« Ich schlucke. Jetzt wird sie mich bestimmt hassen, und ich kann ihr keinen Vorwurf daraus machen. Ich hasse mich schließlich selbst.
    Es entsteht eine Pause, während sie die Worte auf sich wirken lässt. »Danke, Heather, ich weiß das wirklich zu schätzen«, sagt sie nach einem Moment ruhig. »Du hast ja keine Ahnung, was mir das bedeutet.«
    Damit habe ich nicht gerechnet.
    »Aber ich muss mich auch bei dir entschuldigen.« Gedankenverloren starrt sie in ihren Kaffee. »Ich bin auch nicht unschuldig. Ich war eifersüchtig auf die enge Beziehung zwischen dir und Lionel. So etwas habe ich mit meinen eigenen Kindern nicht. Annabel und ich -« Sie fährt sich mit der Zunge über die Unterlippe, wo noch immer Reste ihres rosafarbenen Lippenstifts zu erkennen sind. »Tja, wir verstehen uns nicht so gut wie ihr beide, drücken wir es mal so aus.«
    Unwillkürlich lächeln wir.
    »Und ich bin eifersüchtig, weil du ihn

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